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Draufzahlgeschäft Stadtbücherei: Pfaffenhofen ließ sich das Angebot im vergangenen Jahr fast 118 000 Euro kosten – das sind rund 120 Euro pro Nutzer

(zel) Die Stadtbücherei hat der Stadt Pfaffenhofen im vergangenen Jahr gut 117 640 Euro gekostet. So hoch ist das Defizit für die Einrichtung, das aus dem Stadtsäckel ausgeglichen werden muss. Dem gegenüber stehen für das vergangene 997 Nutzer und insgesamt 37 060 Ausleihungen. Im Vorjahr war das Defizit um 2150 Euro geringfügig höher.

Die Rechnung ist nun ganz einfach: Teilt man das Defizit durch die Anzahl der Nutzer, dann erfährt man, mit wie welcher Summe die Stadt im vergangenen Jahr jeden Stadtbücherei-Nutzer indirekt bezuschussen musste. Das macht in dem Fall satte 118 Euro.

Oder anders gerechnet: Man teilt das Defizit durch die Anzahl der Ausleihungen, dann erfährt man, mit viel Geld die Stadt jeden Ausleihvorgang aus der Stadtbibliothek bezuschusst. Das sind 3,17 Euro.

Diese Zahlen sollen keineswegs einer Schließung der Stadtbücherei das Wort reden. Sie sollen nur zeigen, dass die Stadt auf diesem Sektor ganz bewusst draufzahlt, um ihren Bürgern eine Bücherei bieten zu können, die auch immer wieder neue Medien anschafft, um attraktiv zu bleiben.

Immerhin: Die Nutzer- und Ausleihzahlen steigen – und damit offenbar auch die Akzeptanz der Stadtbücherei. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Nutzer um 45 auf eben 997, die Zahl der Ausleihungen nahm um satte 2000 auf die genannten 37 060 zu.

Der Sankt-Michaelsbund und die Landesfachstelle für staatliche Bibliotheken bieten der Stadt und dem Landkreis indes eine kostenlose Studie mit dem Ziel einer sinnvollen Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Kreisbücherei an. Das wurde heute im Pfaffenhofener Kultur-, Sport-, Jugend- und Sozialausschuss mitgeteilt. Nach Einschätzung der Landesfachstelle haben beide Bibliotheken in der Kreisstadt ihre Bedeutung und ihre Berechtigung. Es wäre aber wünschenswert, das Dienstleistungsangebot beider Bibliotheken zu verbessern, die jeweiligen Profile zu schärfen, wenn möglich Synergien zu schaffen und in bestimmten Bereichen eine Abstimmung zu erreichen. Aus Sicht der Landesfachstelle und des Sankt-Michaelsbunds ist eine Fokussierung beider Bibliotheken notwendig. So könnten auch die Gelder gezielter ausgegeben und das Angebot nachhaltig und effizient gestaltet werden. Und dagegen dürfte keiner etwas haben.


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