Kurznachrichten, Termine und Notizen für den Landkreis Pfaffenhofen und Umgebung
Irlstorfer sieht Impf-Pflicht skeptisch
(ty) Es geht um Corona. "Laut der aktuellen Gesetzgebung auf Bundesebene soll die einrichtungs-bezogene Impf-Pflicht am 16. März offiziell in Kraft treten", heißt es aus dem Büro des hiesigen Bundestags-Abgeordneten Erich Irlstorfer (CSU, Foto oben). "In den vergangenen Tagen mehrten sich die Zweifel an der Umsetzbarkeit und Kontrolle dieses Beschlusses. Einige Landkreise kritisierten die Vorgabe." Bayern sei nun das erste Bundesland, das die Corona-Impf-Pflicht für Pflegekräfte vorerst nicht umsetzen wolle. "Ich begrüße diese Entscheidung", so der Gesundheits-Politiker, dessen Wahlkreis neben den Landkreisen Pfaffenhofen und Freising auch Teile des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen umfasst.
Er wolle deutlich machen, so Irlstorfer, dass die Entscheidung für eine einrichtungs- beziehungsweise berufsbezogene Impf-Pflicht zur Zeit der Delta-Variante getroffen worden sei. "Aktuell befinden wir uns in einer anderen Pandemie-Phase und haben somit die Möglichkeit, Maßnahmen anzupassen und möglicherweise auch von einer Pflicht abzusehen. Das pandemische Geschehen hat sich vor allem durch die Omikron-Variante stark verändert – trotz hoher Neuinfektions-Zahlen, sinken die Belastungen der Intensiv-Stationen sowie die Todes-Zahlen im Zusammenhang mit dem Virus. Das ist eine positive Entwicklung, die auch die politische Einschätzung der Gesamt-Situation beeinflussen muss."
Aus seiner Sicht "wäre es zunächst sinnvoll, die Frage der allgemeinen Impf-Pflicht zu klären, um dann auf Detail-Fragen eingehen zu können", so Irlstorfer weiter. Dass Ausnahmen und Einzelfall-Entscheidungen möglich sein müssten, sei klar. Jedoch müssten auch verhältnismäßige Maßnahmen, wie beispielsweise eine täglich Testpflicht für ungeimpfte Personen in bestimmten Einrichtungen beziehungsweise Berufen, in Betracht gezogen werden. "Organisatorische, rechtliche und bürokratische Fragen müssen dringend geklärt werden", so der Gesundheits-Politiker. Hier sehe er die Bundesregierung von SPD, Grünen und FDP in der Verantwortung.
Die Forderung des Pflegerats nach einer Aufklärungs-Kampagne statt einer Pflicht unterstützt Irlstorfer nach eigenem Bekunden ebenfalls. "Bevor wir medizinisches und pflegerisches Personal verlieren, sollten wir zunächst alle Mittel ausschöpfen, um den betreffenden Personen seriöse Informationen zukommen zu lassen, um sie möglicherweise so von einer Impfung überzeugen zu können", so der CSU-Mann. "Der Verlust von Personal im Gesundheitswesen geht immer zulasten der Patientinnen und Patienten – das sollte uns stets bewusst sein."
Hauswirtschaft-Studiengang startet wieder
(ty) Am 28. März startet die Landwirtschafts-Schule in Schrobenhausen wieder mit ihrem Hauswirtschaft-Studiengang. Wer sich in 1,5 Jahren umfangreiche Praxis-Erfahrung und Fachwissen aneignen wolle, um einen Haushalt modern und nachhaltig zu führen oder neue Einkommens-Standbeine zu erschließen, der sei hier genau richtig, heißt es aus dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Ingolstadt-Pfaffenhofen. Voraussetzung für die Teilnahme sei eine abgeschlossene, nicht-hauswirtschaftliche Berufs-Ausbildung. Anmeldungen werden noch bis zum 1. März beim AELF angenommen.
"Im breit gefächerten Unterricht wird vor allem das Bildungsziel Nachhaltigkeit konsequent verfolgt, zum Beispiel in der Vorratshaltung von Lebensmitteln, beim Selbstanbau von Gemüse und bei Instandsetzungs-Arbeiten von Textilien", so das AELF. "Und weil beim Kochen in der top modernen Schulküche der Fokus auf saisonale Produkte aus der unmittelbaren Region gelegt wird, sind Spargel und Kartoffeln im Schrobenhausener Lehrplan natürlich besonders hervorgehoben." Der Studiengang stärke zudem Persönlichkeit und Auftreten, er fördere auch unternehmerisches Denken und Handeln.
Dem Erfahrungs-Austausch unter den Studierenden komme während der gesamten Schulzeit ein hoher Stellenwert zu. Zur Vereinbarkeit von Bildung, Familie und Beruf finde der Unterricht in Teilzeitform statt. Details zu den Unterrichtszeiten und Fächern erhalten Interessierte auf der Internetseite des AELF unter www.aelf-ip.bayern.de im Bereich Bildung, Hauswirtschaft. Fragen zum Schulbesuch und zur Anmeldung beantwortet Semester-Leiterin Marianne Brandstetter; sie ist telefonisch unter der Rufnummer (0 84 41) 86 7 - 20 29 und per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erreichbar.
Dreiste Flucht in Pfaffenhofen: Zeugen gesucht
(ty) Nach einem Fall von Unfallflucht in der Nacht zum gestrigen Sonntag auf der Josef-Brückl-Straße in Pfaffenhofen ermitteln die Beamten von der örtlichen Polizeiinspektion und bitten um Hinweise. Nach den bisher gewonnenen Erkenntnissen prallte ein bislang unbekannter Verkehrsteilnehmer, der vermutlich in nördlicher Richtung unterwegs war, mit seinem Wagen gegen einen in einer Parkbucht abgestellten Kleinbus. Durch die Wucht des Aufpralls sei dieser Kleinbus dann gegen einen daneben geparkten Pkw der Marke Hyundai geschoben worden. Der Crash-Fahrer sei geflüchtet, ohne sich um die entstandenen Schäden zu kümmern.
An dem Kleinbus entstand laut Schätzung der Polizei ein Sachschaden in Höhe von ungefähr 5000 Euro, da die linke Seite und das Heck deformiert wurden. Der Pkw sei indes an der rechten Seite eingedrückt worden; hier wird der Schaden auf zirka 3000 Euro beziffert. Nach den bisherigen Erkenntnissen ereignete sich der Unfall zwischen Samstagabend, 21 Uhr, und Sonntagvormittag, 9 Uhr. Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat beitragen könnten, werden unter der Telefonnummer (0 84 41) 80 95 0 entgegengenommen.
Zeugen-Suche nach Unfall bei Vohburg
(ty) Im Gemeinde-Bereich von Vohburg ist am Samstagabend gegen 19.20 Uhr ein Verkehrsunfall passiert, der nun die Ermittler von der zuständigen Polizeiinspektion aus Geisenfeld beschäftigt. Den Angaben zufolge wollte ein 27-Jähriger aus Ingolstadt, der mit seinem VW-Golf – von Ingolstadt her kommend – auf der B16a unterwegs war, an der ersten Abfahrt nach Vohburg-Menning abfahren. Dazu habe er sich auf dem Abbieger-Streifen links eingeordnet. Ein bislang unbekannter Verkehrsteilnehmer habe den Pkw dabei mit seinem Fahrzeug überholt, wodurch der 27-Jährige die Kontrolle über seinen Golf verloren habe und erst im Grünstreifen zum Stehen gekommen sei. Verletzt worden sei bei dem Zwischenfall zum Glück niemand. "Am VW-Golf entstand massiver Sachschaden", so ein Polizei-Sprecher. Hinweise zu dem bislang unbekannten Unfall-Verursacher werden bei der Polizei-Dienststelle in Geisenfeld unter der Rufnummer (0 84 52) 72 00 entgegengenommen.
Maschinenbau-Fakultät stellt Studiengänge vor
(ty) An der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Hochschule Ingolstadt (THI) finden in diesem Monat an drei Tagen Info-Veranstaltungen zu den im Winter-Semester startenden Bachelor-Studiengängen statt. Bei diesen Info-Talks bestehe die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit Studierenden ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltungen finden alle online per "Zoom" statt. Es wird um Anmeldung gebeten unter www.thi.de/go/anmeldung-info-talks. Die Bewerbungszeit für das Wintersemester an der THI läuft von 2. Mai bis 15. Juli.
Die Info-Reihe beginnt laut THI mit dem Bachelor-Studiengang "Energiesysteme und Erneuerbare Energien" am morgigen Dienstag, 8. Februar, um 18 Uhr. Professorin Sabine Bschorer stellt dabei den seit zehn Jahren an der Fakultät etablierten Studiengang vor und zeigt auf, welche beruflichen Möglichkeiten den Absolventen in diesem zukunftsweisenden Bereich offenstehen.
Für alle, die sich für den klassischen Maschinenbau interessieren, gibt es am Mittwoch, 9. Februar, ab 17 Uhr einen Info-Talk mit dem Studiengang-Leiter Professor Thomas Binder. "Das Besondere an diesem Hyflex-Maschinenbau-Bachelor-Studiengang ist, dass er ortsunabhängig studiert werden kann und man somit die Möglichkeit hat, sein Studium flexibel zu gestalten", erklärt die THI und versichert: "Ein intensives Betreuungs- und Vernetzungs-Angebot runden diesen innovativen Studiengang ab." Ein Studiengang mit zahlreichen Möglichkeiten sei der Bachelor in Sachen Ingenieur-Wissenschaften, in den am 9. Februar ab 18 Uhr Professorin Elke Feifel einführt. Nach den ingenieur-wissenschaftlichen Grundlagen in den ersten beiden Semestern habe man die Möglichkeit, sich in einem von fünf ingenieur-wissenschaftlichen Fachgebieten zu spezialisieren.
Die Entwicklung eines klimafreundlichen Flugtriebwerks oder die Zukunfts-Vision, mit dem Luft-Taxi über den Stau hinwegzufliegen, das sind nur zwei der aktuellen Herausforderungen, mit denen sich der Bachelor-Studiengang für Luftfahrt-Technik beschäftigt. Vorgestellt wird dieser am Donnerstag, 10. Februar, ab 17 Uhr von Studiengang-Leiter Professor Armin Soika. Wer das Auto von morgen bauen möchte, der ist im Bachelor-Studiengang für Fahrzeug-Technik richtig, denn der Studiengang ist laut THI auf die aktuellen Themenfelder in der Entwicklung und Fertigung von Fahrzeugen ausgerichtet. Am 10. Februar ab 18 Uhr erlaubt Studiengang-Leiter Professor Konrad Költzsch einen Blick hinter die Kulissen und steht für Fragen zur Verfügung.
Morgen: Live-Stream zur Experten-Anhörung
(ty) "Vor allem in den Landkreisen Freising und Erding ist die Entwicklung des Flugverkehrs am Münchner Flughafen ein umstrittenes Thema", heißt es aus dem Büro des Landtags-Abgeordneten Johannes Becher (Grüne). Schon seit Jahren fordern etliche Bürger-Initiativen und Politiker die Beerdigung der Pläne für die dritte Start- und Landebahn. "Die Söder-Regierung versucht dagegen weiterhin, den Bedarf zu rechtfertigen und hält nach wie vor am Baurecht für das umstrittene Projekt fest", kritisiert der Abgeordnete aus dem Kreis Freising, der für seine Partei auch den Landkreis Pfaffenhofen mitbetreut. Am morgigen Dienstag, 8. Februar, werde sich ab 14 Uhr der Verkehrs-Ausschuss des Landtags erneut mit der Thematik befassen. Die Experten-Anhörung werde live auf dem You-Tube-Kanal des Landtags übertragen und könne so von allen Interessierten verfolgt werden.
Dabei gehe es diesmal nicht nur um die Frage des Baus einer dritten Start- und Landebahn am Münchner Airport, sondern vor allem um die Zukunft des Flugverkehrs im Allgemeinen. Klima- und Umweltaspekte sollen laut Becher ebenso diskutiert werden, wie die volkswirtschaftlichen Nutzen und Risiken – auch mit Blick auf die der Entwicklungen der vergangenen Jahre. Die Pandemie habe den Flugverkehr zeitweise nahezu ganz zum Erliegen gebracht und werde aller Voraussicht nach auch auf lange Sicht eine nachhaltige Reduktion der Flugbewegungen nach sich ziehen.
Wie wird und wie soll sich der Flugverkehr in Europa, in Deutschland und speziell in Bayern entwickeln? Welche Alternativen kann es zum Flugverkehr geben? Wie können Anwohner entlastet, Lärm und Emissionen reduziert werden? Welchen Einfluss haben der "Green Deal" und das Maßnahmen-Paket "Fit for 55" auf EU-Ebene für die Luftfahrt? Auf diese und weitere Fragen solle die Anhörung im Landtag morgen Antworten geben. Unter den sieben eingeladenen Experten ist auch Professor Friedrich Thießen, der schon im vergangenen Jahr als Referent bei einer Veranstaltung des Landtags-Abgeordneten Becher seine Forschungs-Ergebnisse und Einschätzungen zu Subventionen im Flugverkehr vorgestellt hat.
"Eine solche Anhörung ist eine gute Möglichkeit, mit der Wissenschaft in direkten Austausch zu treten", findet Becher. Er erhofft sich nicht nur neue Erkenntnisse, sondern auch "handfeste Grundlagen für parlamentarische Initiativen". Denn für ihn sei klar: "Es wird Zeit, dass endlich ein Umdenken stattfindet. Wir müssen den unnötigen Flugverkehr vermeiden und den nötigen Flugverkehr so sauber wie möglich gestalten."
Kritik vom Bauernverband
(ty) Zum dritten Mal jährt sich der Abschluss des Volksbegehrens "Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern". Gebracht hat das damit verbundene neue Naturschutz-Gesetz aus Sicht des bayerischen Bauernverbands (BBV) zwar viele neue Vorgaben für die Landwirtschaft im Freistaat – der von der Staatsregierung und den Initiatoren angekündigte gesamtgesellschaftliche Ansatz beim Artenschutz fehlt nach Dafürhalten des BBV jedoch auch nach drei Jahren. "Artenschutz geht alle an, nicht nur Bayerns Bäuerinnen und Bauern. Doch bis heute fehlen verpflichtende Auflagen für Gesellschaft, Kommunen, Wirtschaft und Kirche", kritisiert Stefan Köhler, Umwelt-Präsident des BBV.
"Während die Vorgaben und Regeln aus dem Volksbegehren direkte Auswirkungen auf die Arbeit und Wirtschaftsweise auf den bayerischen Bauernhöfen haben, tut sich gesamtgesellschaftlich wenig bis gar nichts", so Köhler. Der von Ministerpräsident Markus Söder angekündigte Gesellschafts-Vertrag lasse seit 2019 auf sich warten und der Flächen-Verbrauch steige sogar. Laut BBV gingen im Freistaat zuletzt täglich 11,6 Hektar für die Landwirtschaft sowie als Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren. Jährlich summiere sich der Flächenverlust in Bayern auf 4000 Hektar. "Diese Besorgnis erregende Entwicklung geht nicht nur zulasten von Bauern-Familien und Lebensmittel-Erzeugung, sondern die Flächen fehlen auch als Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Wildtiere. Der Flächen-Verbrauch muss deshalb endlich durch konkrete Maßnahmen in der Landes- und Kommunalpolitik gestoppt werden."
Köhler und der BBV machen sich beim Umwelt- und Artenschutz für Projekte auf Augenhöhe stark: "Schon heute setzt jeder zweite Landwirt freiwillig Agrar-Umwelt-Maßnahmen auf rund 40 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche nach den Vorgaben des bayerischen Kultur-Landschafts-Programms und bayerischen Vertrags-Naturschutz-Programms um. So kann schneller und gemeinsam mehr für die Umwelt getan und zudem die nötige finanzielle Förderung erhalten werden", meint Köhler.
Doch genau dieses Engagement und diese Erfolge im kooperativen Umwelt- und Naturschutz werden laut Köhler mit der in Deutschland geplanten Umsetzung der neuen gemeinsamen EU-Agrarpolitik und der neuen "Ecoscheme"-Regeln gefährdet. Er fordert, dass bewährte Kulap-Maßnahmen – wie die vielfältige Fruchtfolge oder die extensive Grünland-Nutzung – nicht beschädigt, die Vorschläge der alten Bundesregierung nachgebessert, die Vorschläge des Bauernverbands aufgegriffen und passende Lösungen besonders für Ökobauern, Grünland- und Futterbaubetriebe auf den Weg gebracht werden.