Mit 3000 Tonnen Zellulose beladener Schubverband verlor auf dem Main-Donau-Kanal wegen eines technischen Defekts etwa 70 Liter Öl.
(ty) Ein Fall von Gewässer-Verunreinigung auf dem Main-Donau-Kanal im Gemeinde-Bereich von Riedenburg (Kreis Kelheim) hat am späten gestrigen Nachmittag zahlreiche Einsatzkräfte auf den Plan gerufen und außerdem die Schifffahrt in diesem Bereich zeitweise zum Erliegen gebracht. Die Schleuse auf Höhe des Ortsteils Haidhof musste nämlich für mehrere Stunden gesperrt bleiben, nachdem ein Schubverband jede Menge Hydraulik-Öl verloren hatte. Die Beamten von der Wasserschutzpolizei aus Beilngries haben die Ermittlungen aufgenommen.
Nach Angaben der Polizei fuhr gegen 17 Uhr der 186 Meter lange, ungarische Schubverband auf dem Main-Donau-Kanal in die genannte Schleuse ein. Während des Schleusen-Vorgangs seien dann zirka 70 Liter Hydraulik-Öl aus der Ruder-Anlage des Frachtschiffs ausgetreten. Dadurch sei das Wasser in der Schleusen-Kammer verunreinigt worden. Laut Mitteilung der Polizei war ein technischer Defekt die Ursache für den Zwischenfall. Herbeigerufen wurden die Feuerwehrleute aus der Stadt Riedenburg und aus dem Ortsteil Perletzhofen sowie rund 20 Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk (THW) aus Kelheim. Sie leiteten laut Polizei umfangreiche Ölwehr-Maßnahmen ein und konnten dadurch ein weiteres Ausbreiten des Öl-Teppichs verhindern.
Die Schleuse habe derweil für den Schiffs-Verkehr gesperrt werden müssen. Erst gegen 23 Uhr habe wieder die Freigabe erteilt werden können. Mittlerweile hatte sich laut Polizei wegen der Schleusen-Sperrung ein kleiner Schiffs-Stau auf dem Main-Donau-Kanal gebildet – bestehend aus zwei Passagier-Schiffen sowie einem weiteren Schubverband. Der defekte Schubverband – beladen mit 3000 Tonnen Zellulose, auf der Fahrt von Holland nach Ungarn – habe seine Fahrt im Unterwasser der Schleuse Riedenburg erst einmal einstellen müssen. Der entstandene Sachschaden wurde von der Wasserschutzpolizei nach ersten Schätzungen im vierstelligen Euro-Bereich angesiedelt.