Der Rentnerin wurde vorgegaukelt, dass ihre Tochter einen tödlichen Unfall verursacht hat und dass die Inhaftierung durch eine hohe Kaution abzuwenden ist.
(ty) Eine 67 Jahre alte Frau aus Ingolstadt ist gestern auf einen so genannten Schock-Anruf hereingefallen und deshalb zum Opfer von dreisten Betrügern geworden. Nach einem etwa 90-minütigen Telefonat habe die Rentnerin sowohl Bargeld als auch Goldbarren im Wert eines mittleren fünfstelligen Euro-Bereichs an eine Unbekannte übergeben, teilte die Polizei heute mit. Die Rentnerin sei von ihrer vermeintlichen Tochter angerufen worden. Die Betrügerin habe dabei vorgegeben, einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. "Ein angeblicher Kriminal-Beamter sowie ein angeblicher Staatsanwalt übernahmen das Gespräch und forderten eine hohe Kaution, um eine Haft für die Tochter abwenden zu können", heißt es weiter.
Da die Übergabe des Bargeldes und des Goldes nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord auf offener Straße erfolgte, hofft die Kripo auf Hinweise von Zeugen. Die Übergabe habe am gestrigen Vormittag gegen 11.15 Uhr im Bereich von Asamstraße und Weisbergerstraße im Ingolstädter Stadtteil Kothau stattgefunden. Die Abholerin werde wie folgt beschrieben: etwa 25 Jahre alt, südländisches Erscheinungsbild, zirka 1,60 Meter groß, schlanke Figur, Brille. Aufgefallen sein könnte laut Polizei die von der unbekannten Frau getragene, schwarze Schutzmaske – wohl mit Sternchen-Muster im oberen Bereich. Das Geld und die Goldbarren seien in einer Einkaufs-Tasche mit dem Aufdruck "Edeka Fanderl" übergeben worden.
Hinweise zu der bisher nicht identifizierten Abholerin oder zu einem möglicherweise beteiligten Fahrzeug werden bei der Kriminalpolizei-Inspektion in Ingolstadt unter der Rufnummer (08 41) 93 43 -0 entgegengenommen. Die Polizei warnt einmal mehr vor solchen Betrugs-Maschen und weist erneut darauf hin, dass sich Polizeibeamte oder Staatsanwälte niemals telefonisch bei Angehörigen melden, um Kautions-Zahlungen zu fordern. Es wird ausdrücklich geraten: "Falls Sie solche Anrufe erhalten, legen Sie sofort auf und wählen den Notruf oder besprechen dies persönlich mit ihren Angehörigen." Weitere Präventions-Tipps sowie Hinweise zu dieser Betrugs-Masche gibt es auf www.polizei-beratung.de, hier der direkte Link.
