Es geht um Tausende Haushalte: Hier lesen Sie, welche Orte betroffen sind. Bei Untersuchungen der "Waaler Gruppe" wurden coliforme Keime festgestellt.
(ty) Alle Einwohner der Gemeinde Rohrbach sowie die Einwohner von weiten Teilen der Gemeinde Reichertshofen sind bis auf weiteres dazu aufgerufen, das Trinkwasser vor der Verwendung abzukochen. Das wurde am heutigen Nachmittag aus dem Pfaffenhofener Landratsamt gemeldet. Bei routinemäßigen Trinkwasser-Untersuchungen der "Waaler Gruppe" seien "im Hochbehälter und im Wasser-Verteilungs-Netz geringfügige bakterielle Verunreinigungen mit coliformen Keimen festgestellt" worden, wurde dazu erklärt. Deshalb werde vorsorglich ein sofortiges Abkoch-Gebot erlassen. Betroffen sind etliche tausend Einwohner. Nachfolgen die Details und weitere Hinweise.
Laut aktueller Mitteilung des Landratsamts laufen bereits weitere umfangreiche Untersuchungen zur Ursachen-Findung durch die Stadtwerke von Pfaffenhofen, die bekanntlich für die Betriebs-Führung der "Waaler Gruppe" zuständig sind. Diese Untersuchungen erfolgen in Zusammenarbeit mit dem Pfaffenhofener Gesundheitsamt, erklärte die Landkreis-Behörde weiter.
Betroffen von dem erlassenen Abkoch-Gebot sei das gesamte Versorgungs-Gebiet der "Waaler Gruppe". Das umfasst nach Angaben des Pfaffenhofener Landratsamt das vollständige Gemeinde-Gebiet von Rohrbach sowie außerdem folgende Teile der Gemeinde Reichertshofen: Agelsberg, Au am Aign, Dörfl, Hög, Langenbruck, Ronnweg, Winden am Aign, Stöffel und St. Kastl.
"Der Nachweis coliformer Keime stellt immer eine unerwünschte Belastung des Trinkwassers dar", erklärt das Landratsamt: "Coliforme Keime werden als so genannte Indikator-Keime im Trinkwasser untersucht." Sie fänden sich häufig in Ausscheidungen von Warmblütern, wie zum Beispiel Mensch und Rind, aber auch in Insekten.
"Diese Keime können somit ein Indikator für eine fäkale Verunreinigung, aber auch für eine Verunreinigung nicht fäkaler Herkunft sein", teilt das Landratsamt weiter mit. Coliforme Keime selbst gelten nach Behörden-Angaben als "fakultativ pathogen". Das heiße, "dass sie in der Regel bei gesunden Menschen keine Infektionen auslösen".
Die Abkoch-Anordnung sei eine Sicherheits-Maßnahme zum Schutz der Bevölkerung, wird aus dem Landratsamt erläutert. In diesem Zusammenhang gibt die Behörde folgende konkreten Hinweise:
- "Lassen Sie das Wasser einmalig sprudelnd Aufkochen und dann langsam über mindestens zehn Minuten abkühlen.
- Die Verwendung eines Wasserkochers ist aus praktischen Gründen zu empfehlen.
- Nehmen Sie für die Zubereitung von Nahrung, zum Zähneputzen und zum Reinigen offener Wunden ausschließlich abgekochtes Leitungswasser."
Bei weiteren Fragen zu gesundheitlichen Belangen könnten sich die Bürger an das Gesundheitsamt in Pfaffenhofen per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden oder den Wasser-Versorger kontaktieren.
Das Landratsamt erklärt weiter: "Sie können das Leitungswasser für die Toiletten-Spülung und andere Zwecke ohne Einschränkungen nutzen. Körperpflege kann mit nicht abgekochtem Wasser erfolgen, sofern darauf geachtet wird, dass das Wasser nicht getrunken wird beziehungsweise auf offene Wunden gelangt."
Das Landratsamt gibt nach eigenem Bekunden eine entsprechende Information heraus, sobald das Trinkwasser wieder einwandfrei ist. Zum Abschluss noch ein Appell an die Bürger: "Bitte geben Sie die Information auch an Ihre Mitbewohner und Nachbarn weiter."
Update: Trinkwasser-Abkoch-Gebot im Raum Reichertshofen und Rohrbach aufgehoben