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Trotz Vollbeschäftigung haben vor allem viele Frauen in Ingolstadt und der Region Probleme, beruflich wieder Fuß zu fassen 

(ty) Ingolstadt und die Region weisen aktuell beste Arbeitsmarktdaten auf, es herrscht quasi Vollbeschäftigung. „Und dennoch gibt es auch unter diesen Bedingungen Menschen, die nicht ohne weiteres beruflich Fuß fassen können“, erläutert Norbert Forster, Vorstand des Vereins Pro Beschäftigung. „Dies gilt in der Region insbesondere für Frauen, da bei uns der Arbeitsmarkt sehr stark gewerblich-technisch orientiert und somit männerdominiert ist. Hier unterstützen wir seit vielen Jahren ganz gezielt mit unserer Beratungsstelle Frauen – Beruf – Gründung.“

„Die Zahlen sind das eine, die menschlichen Schicksale dahinter das andere“, ergänzt Ira Schmalbrock, Diplom-Psychologin und Leiterin der Beratungsstelle. Und sie erzählt von Barbara D., die nach überstandener Krebserkrankung ihren Arbeitsplatz verlor. Von Milena P., die in Kasachstan Musiklehrerin war und jetzt nach einer Stelle als Reinigungskraft sucht. Von Katrin B., deren berufliches Selbstbewusstsein kleiner wurde mit jedem Jahr, in dem sie Mann und Kindern den Rücken frei hielt. Von Petra H., die als Alleinerziehende den Lebensunterhalt für sich und ihre beiden Kinder aus eigener Kraft erwirtschaften möchte.

Längst hat sich herumgesprochen, dass es in der Ingolstädter Wagnerwirtsgasse offene Ohren und tatkräftige Unterstützung gibt. Im vergangenen Jahr waren es 223 Frauen, die zu insgesamt 360 Gesprächen in die intensive Einzelberatung kamen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Für knapp zwei Drittel der Klientinnen wurde ein konkretes Ergebnis erzielt: 61 Frauen machten sich selbstständig, 27 Frauen fanden einen Arbeitsplatz, 18 Frauen nahmen eine berufliche Qualifizierung in Angriff, drei Frauen wurde von einer geplanten Existenzgründung abgeraten, fünf Frauen wurde eine begleitende Therapie empfohlen und 26 Frauen starteten nach individuellem Bewerbungscoaching in die aktive Stellensuche.

734 weitere Frauen wandten sich telefonisch oder per E-Mail mit ganz konkreten Fragen an die Beratungsstelle: „Ich will mich weiterbilden, wo finde ich Angebote? Ich möchte mich selbstständig machen, gibt es da finanzielle Förderung? Ich möchte Geld dazu verdienen, wie läuft denn das mit diesen Mini-Jobs?“. Im Bereich solcher Kurzberatungen liegt die Erfolgsquote bei 95 Prozent. Das heißt in 697 Fällen konnte konkret Hilfestellung geleistet werden.

„Ohne die Unterstützung durch die Beratungsstelle hätte ich wohl kaum die Energie gefunden, meinen beruflichen Weg so konzentriert zu verfolgen“, strahlt Petra H., die sich inzwischen mit einem Online-Englisch-Training selbstständig gemacht hat. Das Projekt Frauen – Beruf – Gründung ist angesiedelt im Beratungszentrum für Frauen, Wagnerwirtsgasse 2. Das Angebot umfasst kostenlose Beratung rund um Beruf und Existenzgründung für Frauen aus Ingolstadt und der Region 10. Ansprechpartnerin ist Diplom-Psychologin Ira Schmalbrock, (0841) 17752.

 


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