Nach Zwischenfall am Ostbahnhof mussten auch viele Oktoberfest-Heimkehrer umgeleitet werden. Reparatur dauerte bis zum Morgen.
(ty) Am späten gestrigen Abend ist es am Münchner Ostbahnhof zum Abriss einer Oberleitung gekommen, weshalb zeitweise die Stammstrecke für den S-Bahn-Verkehr gesperrt werden musste. Verletzt wurde niemand, teilte die Bundespolizei heute mit. Die Beamten leiteten die Oktoberfest-Heimkehrer von der Hackerbrücke über den Hauptbahnhof um. Die Maßnahmen zur Behebung des Schadens dauerten nach Polizei-Angaben bis in die heutigen Morgenstunden. Seit etwa 7 Uhr sei die Strecke wieder komplett befahrbar.
"Gegen 23 Uhr fiel ein abgerissenes Tragseil der Oberleitung auf eine nach Grafing verkehrende S6 kurz vor der Einfahrt am Münchner Ostbahnhof", heißt es im Bericht der Münchner Bundespolizei-Inspektion. Der Zug mit rund 400 Reisenden sei nach der Bremsung kurz vor dem Ostbahnhof zum Stehen gekommen. Verletzt worden sei durch den Zwischenfall niemand. Nach einer ersten Schadens-Begutachtung habe der Zug von einer anderen S-Bahn zum Bahnsteig gezogen werden können. Dort konnten die Reisenden laut Polizei dann "geordnet und gefahrlos aussteigen".
An der betroffenen S-Bahn entstanden nach Angaben der Bundespolizei Brand- beziehungsweise Schmorschäden. "Eine Fremdeinwirkung konnte nicht festgestellt werden", wurde heute gemeldet. "Aufgrund des Schadens verkehrten zeitweise keine S-Bahnen auf der Stammstrecke", heißt es weiter. "Dies betraf auch die Hackerbrücke, wo sich zur Ereigniszeit zahlreiche Wiesn-Heimkehrer befanden." Einsatzkräfte der Bundespolizei leiteten die Personen zum Hauptbahnhof, von wo aus sie dann die Heimreise mit der U-Bahn oder im Regional-Verkehr antreten konnten.
Update:
"Bezüglich der Schaden-Ursache haben sich nach Mitteilung der Deutsche-Bahn-AG neue Erkenntnisse ergeben", teilte die Bundespolizei nachträglich mit: "Die Ursache für die abgerissene Oberleitung ist vermutlich ein herrenloser Alu-Ballon. Dies legen Reste eines Ballons an der Schadensstelle nahe." Die Bundespolizei prüft nach eigenen Angaben nun den Anfangs-Verdacht eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.
Und die Beamten warnen erneut: "Alu-beschichtete Luftballons können, vor allem in den Tunnel-Stationen der Stammstrecke, bei Berührungen mit der Oberleitung den gesamten S-Bahn-Betrieb zum Erliegen bringen. Die Mitnahme ist deswegen verboten! Im Schadensfall droht sogar eine Strafanzeige und – je nach Verhalten – gegebenenfalls auch Schadensersatz."