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In München wurden am gestrigen Abend drei Teenager von einem abgestellten Güterwagen geholt, bevor Schlimmeres passieren konnte.

(ty) Bei Personen im Gleis ist immer höchste Vorsicht angebracht. "Stets herrscht Lebensgefahr", betont die Bundespolizei, berichtet von einem aktuellen Fall und warnt einmal mehr. Am gestrigen Abend mussten Einsatzkräfte in München drei 14-Jährige von einem Güterwagen holen. Gegen 21 Uhr habe ein Triebfahrzeugführer, der seine S-Bahn am Südbahnhof abgestellt habe, die Jugendlichen gemeldet, die auf einem Güterwagen herumkraxelten. Mit Blaulicht und Martinshorn eilten Bundespolizisten daraufhin zur Tumblingerstraße, um nach den jungen Leuten zu suchen. Mit im Einsatz gewesen seien auch Streifenbeamte der Landespolizei sowie ein Helikopter der Bundespolizei-Fliegerstaffel aus Oberschleißheim.

Im Rahmen der Suche seien schließlich drei 14-Jährige – laut Polizei sitzend auf dem abgestellten Güterwagen – ausfindig gemacht worden. Die Teenager aus Sendling beziehungsweise aus der Maxvorstadt seien von den Beamten aus dem Gefahren-Bereich gebracht worden.

"Trotz so genannter Gefährder-Ansprache, bei der auf die Gefahren im Gleisbereich hingewiesen wurde, werden die drei und ihre Erziehungs-Berechtigten demnächst eine Einladung zu einem Kriminal-Präventions-Gespräch erhalten", erklärte heute die Münchner Bundespolizei. Die Erziehungs-Berechtigten konnten die drei Buben deutscher beziehungsweise deutsch-türkischer Nationalität schließlich am Revier der Bundespolizei im Ostbahnhof abholen.

Bei präventiven Einsätzen kann die Bundespolizei nach eigenem Bekunden die durch den jeweiligen Einsatz entstehenden Kosten in Rechnung stellen. "Dabei kommen schnell hohe vierstellige Beträge zusammen", sagte heute ein Polizei-Sprecher.  Die Bundespolizei-Inspektion aus München warnt außerdem einmal mehr vor den Gefahren auf Bahn-Anlagen, insbesondere durch Bahnstrom.

"Die Gefahren, die von Stromleitungen ausgehen, werden oft unterschätzt", heißt es von den Gesetzeshütern – "gerade auch bei den aktuell herrschenden niesligen, regnerischen Wetter-Bedingungen". Bereits die Nähe zu einer Bahn-Oberleitung genügt nach Angaben der Bundespolizei für einen Strom-Überschlag. 

Der Strom, der rund 1000 Ampere und 15 000 Volt führenden Bahn-Oberleitung – rund 65 Mal mehr als in den Steckdosen zu Hause – sei in der Lage, die Luft zu überspringen und auf einem so genannten Lichtbogen über den Körper zur Erde zu gelangen.

"Der menschliche Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser", erläutern die Beamten. "Er ist in diesem Moment der leitende Gegenstand." Die Folgen seien starke bis tödliche Verbrennungen. "Überlebende leiden oft ein Leben lang an den Verletzungen", so der Polizei-Sprecher. Anlässlich der Jahreszeit weist die Bundespolizei außerdem explizit darauf hin, dass man in Bahn- und Oberleitungsnähe keine Drachen steigen lassen soll.

Die Bundespolizei warnt insbesondere Kinder und Jugendliche und gibt folgende Hinweise:

  • Auf keinen Fall Gegenstände in die Bahn-Oberleitung werfen!
  • Nicht mit einem Stock, Draht oder anderen Gegenständen von einer Brücke oder vom Boden aus versuchen, die Bahn-Oberleitung zu berühren!
  • Kein Wasser oder Getränk auf die Oberleitung kippen!
  • Keinesfalls auf die Oberleitung urinieren!

Mehr zu dem Thema findet sich auf der Homepage der Bundespolizei unter www.bundespolizei.de/sicher-auf-bahnanlagen.


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