Fliegende Fäuste, fliegende Eier und Ruhestörungen: Wir fassen die offiziellen Berichten der verschiedenen Dienststellen zusammen.
(ty) Die Halloween-Nacht hat freilich auch in diesem Jahr den Polizeibeamten in der gesamten Region wieder etliche Einsätze beschert. Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen aus den verschiedenen Dienststellen gab es vor allem Ruhestörungen, Sachbeschädigungen und Handgreiflichkeiten. Zu besonders gravierenden oder besonders folgenschweren Zwischenfällen ist es nach derzeitigem Stand allerdings offenbar nicht gekommen – wenngleich nicht nur Eier, sondern auch Fäuste flogen und zahlreiche Straftaten im Raum stehen. Wir fassen nachfolgend die offiziellen Informationen zusammen.
"Eine verhältnismäßig ruhige Nacht" auf den heutigen Feiertag "Allerheiligen" haben die Polizei-Dienststellen im Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gemeldet, zu dem unter anderem auch die Landkreise Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen und Eichstätt sowie Ingolstadt gehören. "Das Einsatz-Aufkommen in der Halloween-Nacht war vergleichbar mit anderen Nächten am Wochenende", heißt es in einer Presse-Mitteilung, die gegen 11 Uhr verschickt wurde. Und: "Herausragende Ereignisse im Zusammenhang mit der Halloween-Nacht wurden im Schutzbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord bislang nicht bekannt."
Insgesamt rückten die Beamten im Zuständigkeits-Gebiet des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord zu 376 Einsätzen aus. 59 Mal habe es sich dabei um Ruhestörungen gehandelt. Außerdem seien 18 Sachbeschädigungen aufgenommen worden; die Höhe der Schäden summiere sich auf rund 8400 Euro. Zu handgreiflichen Auseinandersetzungen sei es 16 Mal gekommen, dabei seien insgesamt 15 Personen verletzt worden. Außerdem habe es in der teilweise sehr nebligen Nacht 38 Verkehrsunfälle gegeben, die von der Polizei aufgenommen worden seien – bei diesen Crashs sei insgesamt ein Sachschaden in Höhe von rund 114 000 Euro entstanden.
Gegen 2.50 Uhr wurden Streifenbeamte am heutigen Morgen in der Innenstadt von Ingolstadt auf zwei Männer aufmerksam, die sich – so berichtet die Polizei – gegenseitig vor einem Lokal in der Theresienstraße mit Fäusten traktierten. Die Beamten trennten die beiden 27 und 38 Jahre alten Männer. Während der Aufnahme des Sachverhalts sei dann noch ein junger Mann aus dem Gemeinde-Bereich von Karlskron hinzugekommen und habe erklärt, dass er ebenfalls von dem 27 Jahre alten Ingolstädter geschlagen worden sei.
"Ein Grund für die Auseinandersetzung ist noch nicht bekannt, alle Beteiligten standen erheblich unter Alkohol-Einfluss", heißt es weiter. "Da der Ingolstädter ein sehr aggressives Verhalten zeigte und die Polizeibeamten fortlaufend mit nicht druckreifen Ausdrücken beleidigte, musste er in Gewahrsam genommen werden und verbrachte den Rest der Nacht in einer Arrestzelle."
Ein brennender Mülleimer an der Bushaltestelle "Mittlere Heide" in Gaimersheim hat am späten gestrigen Abend die Feuerwehr und die Polizei auf den Plan gerufen. Wenige Minuten vor 23 Uhr hatte ein Passant den Brand an der Ingolstädter Straße gemeldet, berichtet die Polizeiinspektion aus Ingolstadt. Das Feuer habe von den Floriansjüngern aus Gaimersheim und Friedrichshofen schnell gelöscht werden können. Der entstandene Sachschaden wurde in einer Größenordnung von 200 Euro angesiedelt. Das Bushäuschen selbst sei nicht in Mitleidenschaft gezogen worden. Etwaige Zeugen werden darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 - 22 22 bei der Polizei zu melden.
Zu einer körperlichen Auseinandersetzung ist es am heutigen Morgen gegen 3.20 Uhr am Sportplatz in Rohrenfels (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) gekommen. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wurden dabei ein 20- und ein 26-Jähriger von insgesamt vier Personen im Alter zwischen 17 und 19 Jahren körperlich attackiert. Die beiden Angegriffenen erlitten nach Angaben der Polizei jeweils leichte Verletzungen. Der Grund für die Auseinandersetzung sei bislang nicht bekannt. Alle Beteiligten seien "deutlich alkoholisiert" gewesen.
Bereits am gestrigen Abend, es war gegen 19.30 Uhr, ist in Neuburg an der Donau ein Haus an der Robert-Schumann-Straße von bislang unbekannten Tätern mit Eiern beworfen worden. "Inwieweit sich die Eimasse wieder gänzlich abwaschen lässt, ist bislang nicht bekannt", erklärte heute die örtliche Polizeiinspektion. Zeugen-Hinweise werden jedenfalls unter der Telefonnummer (0 84 31) 67 11 -0 entgegengenommen.
In Mainburg kam es am gestrigen Abend gegen 19.25 Uhr zu einem ähnlichen Halloween-Vorfall, der nach Angaben der örtlichen Polizeiinspektion allerdings "kostenintensive Folgen" hat. Mehrere Jugendliche bewarfen laut heutiger Mitteilung der Beamten die Fassade eines Wohnhauses an der Brechhausstraße mit Eiern. Dadurch sei es an der angegangenen Hauswand zu einer deutlich erkennbaren Beschädigung gekommen. Die Ermittlungen zu den bislang noch nicht bekantnen Verursachern wurden aufgenommen. Hinweise, die zur Aufklärung dieser Tat beitragen könnten, werden unter der Telefonnummer (0 87 51) 86 33 - 0 entgegengenommen.
Im Landkreis Pfaffenhofen verlief die Halloween-Nacht nach den bisher vorliegenden Informationen offenbar ruhig. "Es gab keinerlei presserelevante Vorkommnisse im Rahmen von Halloween", teilte die Polizeiinspektion von Pfaffenhofen heute gegen 6 Uhr in ihrem täglichen Presse-Bericht mit. Im heutigen Bericht der Polizeiinspektion aus Geisenfeld geht es ebenfalls nicht um Halloween. Über den einzig vermeldeten Fall haben wir bereits berichtet: Radmuttern an einem Rettungswagen gelockert: Geisenfelder Polizei ermittelt
"Ruhig" – so lautete am heutigen Morgen eine erste Bilanz der Halloween-Nacht im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion aus Neufahrn bei Freising. Gegen 23 Uhr sei die Mitteilung über eine laute Party im Norden von Neufahrn eingegangen. Die Sause sei von den angerückten Beamten vor Ort "ohne Probleme" beendet worden. "Eine Anzeigen-Erstattung erfolgte nicht." Weiter heißt es: "Sachbeschädigungen oder ähnliche, halloween-typische Delikte sind polizeilich bisher nicht bekannt."
Die Halloween-Nacht verlief auch im Zuständigkeits-Bereich der Polizeiinspektion Freising mit insgesamt 29 Einsätzen eher ruhig. "Die für den Abend typischen Einsätze beschränkten sich auf einige Ruhestörungen, zwei Sachbeschädigungen und ein Körperverletzungs-Delikt unter Jugendlichen", heißt es in einer ersten Zusammenfassung. Eine Gruppe von Jugendlichen sei in eine handgreifliche Auseinandersetzung geraten, dabei seien zwei Beteiligte leicht verletzt worden, in dem sie Prellungen erlitten. Zu den Sachbeschädigungen wird erklärt: In der Innenstadt sei ein "Freisinger Bär" mit Fußtritten angegangen worden, im zweiten Fall habe ein verschmähter Liebhaber seinen Frust an einem Taxi ausgelassen. Der Schaden wurde auf insgesamt 800 Euro geschätzt.
In der Nähe von Adelschlag im Landkreis Eichstätt ist in der Halloween-Nacht ein 17-Jähriger einer Verkehrs-Kontrolle unterzogen worden, der mit einem E-Scooter auf dem Radweg neben der Staatsstraße 2035 unterwegs war. Zunächst stellten die Streifenbeamten von der Polizeiinspektion aus Eichstätt nach eigenem Bekunden Alkohol-Geruch fest, dann ergab ein Test einen Wert von rund 1,4 Promille bei dem Teenager. Er musste deshalb zur Blutentnahme. Ihm droht nun ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Verkehr. Gestoppt wurde der Jugendliche heute gegen 1.35 Uhr.
Im Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums von München hat es 160 Einsätze mit Bezug zu Halloween gegeben. "Dies stellt zwar eine Zunahme im Vergleich zu den letzten Jahren dar, dürfte jedoch dem guten Wetter und dem Wegfall der meisten Corona-Beschränkungen geschuldet sein", heißt es in einer Presse-Mitteilung. "Daher verlief der Abend aus Sicht der Münchner Polizei weitgehend ruhig." In den meisten Fällen seien Ruhestörungen der Anlass für die Einsätze gewesen. "Meistens jedoch hatte sich der Einsatzgrund schon vor Eintreffen der Polizei erledigt."
Im Verlauf der Nacht sei es im gesamten Stadtgebiet von München und im Landkreis München zu insgesamt 19 Meldungen über Sachbeschädigung gekommen – unter anderem an Wohnhäusern und Kraftfahrzeugen. An einem S-Bahnhof seien mehrere Glasscheiben des Wartebereichs eingeschlagen worden. Außerdem seien insgesamt 40 Körperverletzungen, meist durch Jugend-Gruppen gemeldet worden. "Hier kam es bei allen Geschädigten lediglich zu leichten Verletzungen."
Dieser Beitrag wird ergänzt, falls noch schwerwiegendere Vorfälle bekannt werden.