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Nachlese und etliche Fotos: So lief die Fest-Veranstaltung mit BFV-Präsident Kern und Altlandrat Wolf als Schirmherr in Schweitenkirchen.

(ty) Für einen Fußball-Schiedsrichter gilt in aller Regel die Devise "Ned gschimpft is globt gnua". Am Freitag gab es allerdings von zahlreichen Ehrengästen außerordentliches Lob für die jüngste Entwicklung der nunmehr 75 Jahre alten Schiedsrichter-Gruppe von Pfaffenhofen. Vor wenigen Jahren hatte der BFV-Bezirks-Vorsitzende Robert Schraudner der Gruppe wegen ihrer personellen Entwicklung die Auflösung angedroht. Im Jubiläumsjahr steht sie mit 213 Mitgliedern aber so gut da wie noch nie. "Eigentlich fast schade, dass Schraudner sich davon nicht persönlich überzeugt hat. Er war der Einladung zum Festabend nämlich nicht nachgekommen", berichtet Wolfgang Inderwies, der Obmann der Pfaffenhofener Schiri-Gruppe.

Seit vielen Jahren richtet die Pfaffenhofener Schiri-Gruppe ihre traditionelle Advent-Feier im "V-Heim" in Schweitenkirchen aus, diesmal war der Rahmen mit fast 200 Gästen jedoch deutlich größer: Zum 75-jährigen Jubiläum der Schiedsrichter-Gruppe wurde die Riege der Ehrengäste vom Präsidenten des bayerischen Fußball-Verbands, Christoph Kern, angeführt – er ist gleichzeitig der allerhöchste Dienstherr sämtlicher Fußball-Schiedsrichter im Freistaat.

Christoph Kern, der Präsident des bayerischen Fußball-Verbands.

Zahlreiche weitere Fußball-Funktionäre aus vielen Teilen Oberbayerns und Schwabens erwiesen den Pfaffenhofener Jubilaren die Ehre, darunter BFV-Landeslehrwart Alexander Pott, Ex-Bundesliga-Schiedsrichter und FC-Ingolstadt-Repräsentant Werner Roß, der Kreis-Schiedsrichter-Obmann Zugspitze, Thomas Sonnleitner, oder der Obmann der Schiedsrichter-Gruppe Ruperti, Hans Wichtlhuber. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte der Pfaffenhofener Altlandrat Martin Wolf übernommen. Zu der Feier hatten die Pfaffenhofener Unparteiischen auch alle Fußball-Vereine aus der Region geladen – 14 Klubs waren dann auch vertreten.

Schiri-Obmann Wolfgang Inderwies freute sich über eine Jubiläums-Torte, die Bäckermeister Hermann Häußler aus Geroldshausen für die Tombola spendiert hatte. Gewonnen wurde sie Sportrichter Walter Marczika aus Ingolstadt.

Obmann Inderwies wertete die spontane Zusage und den Besuch des BFV-Präsidenten Kern als "eindrucksvolles Zeichen gelebter Basisnähe". Nach der Begrüßung sämtlicher Honoratioren stellte er jedoch sogleich seine Schiedsrichter-Kameraden in den Mittelpunkt: "Die Ehrengäste sind schließlich wegen Euch da. Denn Ihr habt alle ein Stück unserer 75-jährigen Geschichte mitgeschrieben." Die Riege der anwesenden Schiedsrichter-Kameraden reichte dabei vom 94-jährigen Ehrenmitglied Gustl Gahbauer bis hin zum 14-jährigen Jungschiedsrichter Korbinian Ludacka.

Einen besonderen Dank richtete Inderwies an alle Vereine und Unternehmen, die mit Geld- oder Sachspenden die Ausrichtung des Schiedsrichter-Festabends mit Tombola überhaupt erst ermöglicht hatten. Anstelle eines Vortrages über die historische Entwicklung der Schiedsrichter-Gruppe hatte Inderwies ein gut 60-seitiges Büchlein mit Grußworten und ausführlicher, bebilderter Chronik zusammengestellt. Rest-Exemplare werden kostenfrei herausgegeben, betont Inderwies, Interessenten können sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! bei ihm melden.

Altlandrat Martin Wolf.

Schirmherr Wolf schlug in einer kurzweiligen Ansprache unter dem Motto "Fußballer erleben Schiedsrichter" eine Brücke zwischen seiner eigenen Karriere am Ball und dem Ehrenamt eines Schiedsrichters. Die Pflege der Kameradschaft innerhalb der Schiedsrichter-Gruppe Pfaffenhofen stellte er als "großes Plus" heraus und wünschte weitere erfolgreiche 75 Jahre. BFV-Präsident Kern verglich das besondere Jubiläum der Pfaffenhofener Unparteiischen mit einer Kronjuwelen-Hochzeit und richtete auch an die Partnerinnen und Partner der aktiven Schiedsrichter ein herzliches Dankeschön für deren Unterstützung und Verständnis.

Überraschungs-Geschenk.

FC-Ingolstadt-Repräsentant Roß lobte die Organisation des Festabends in höchsten Tönen und hatte ein besonderes Überraschungs-Geschenk parat: Auf einem gerahmten FCI-Trikot glänzte anlässlich des Jubiläums die Rückennummer 75 für die Schiedsrichter-Gruppe Pfaffenhofen. Der Nikolaus wurde heuer wieder einmal bravourös von Norbert Thurner gegeben, er überbrachte die himmlischen Jubiläums-Glückwünsche und berichtete über manch lustige Anekdote aus dem vergangenen Jahr.

Beim Nikolaus-Auftritt musste Obmann Inderwies den Assistenten spielen.

Natürlich standen auch heuer wieder zahlreiche Ehrungen für langjährige Schiedsrichter-Kameraden auf dem Programm. Dabei ließ es sich BFV-Präsident Kern nicht nehmen, allen Jubilaren die Ehrennadeln anzustecken und mit jedem einzelnen ein paar persönliche Worte auszutauschen. So erhielt Simon Bretz (SV Geroldshausen) für zehnjährige Mitgliedschaft in der Schiedsrichter-Gruppe Pfaffenhofen die Ehrennadel in Bronze. Für 15-jährige Mitgliedschaft wurden Manuel Maul (FC Unterpindhart) sowie Andreas Ismann und Michael Seidl (beide SV Fahlenbach) mit der Ehrennadel in Silber ausgezeichnet.

Ludwig Zimmermann (MTV Pfaffenhofen) erhielt für 30-jährige Mitgliedschaft das Verbands-Ehrenzeichen für Schiedsrichter in Gold, Sabine Greth (SV Menning) und Hans Kapser (MTV Pfaffenhofen) für 35 Jahre die Ehrennadel der Gruppe Pfaffenhofen in Gold. Herausragend war die Auszeichnung von Karl Fux (SC 1967 Mühlried) und Andreas Sedlmair (TSV Reichertshausen) für 40-jährige Mitgliedschaft; beiden wurde die Verbands-Ehrenmedaille für Schiedsrichter in Silber verliehen. Fux ist immer noch sehr aktiv und erhielt als "Spielekönig" dieses Jahres für 75 geleistete Schiedsrichter-Einsätze ein zusätzliches Präsent.

Die "Goldenen Pfeife", eine Auszeichnung für überdurchschnittliches Engagement in der Schiedsrichter-Gruppe, erhielt diesmal Bezirksliga-Förderschiedsrichter Florian Menacher (FSV Pfaffenhofen), verbunden mit den besten Wünschen für das Erklimmen weiterer Sprossen auf der Karriereleiter als Unparteiischer. Reinhard Volnhals (VfB Pörnbach) bekam schließlich für insgesamt 1500 Einsätze als Schiri den brandneu aufgelegten Ehrenwimpel der Schiedsrichter-Gruppe Pfaffenhofen.

Abschließend wartete Obmann Inderwies noch mit einer Überraschung auf und wies mit einem Augenzwinkern auf eine eigene Kompetenz-Überschreitung hin: "Ohne Absprache mit meinen Kollegen im Schiedsrichter-Ausschuss verleihe ich den Ehren-Wimpel an zwei weitere Kameraden." Dies waren nämlich seine beiden engen Mitstreiter: Vize und Einteiler Michael Seidl (SV Fahlenbach) sowie Lehrwart Anton Wagner (BC Uttenhofen). Seidl ist bereits seit acht Jahren im Amt, Wagner sogar seit 14 Jahren.

Den Ehren-Wimpel der Schiedsrichter-Gruppe erhielten für 14-jährige Tätigkeit als Lehrwart Anton Wagner (Vierter von rechts) und für achtjährige Tätigkeit als stellvertretender Obmann und Einteiler Michael Seidl (Dritter von rechts). Ihnen gratulierten Obmann Wolfgang Inderwies (von links), Alexander Schkarlat vom Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss, Landeslehrwart Alexander Pott, Kreis-Schiedsrichter-Obmann Hans Kroll und BFV-Präsident Christoph Kern.

Inderwies lobte deren herausragendes Engagement im Schiedsrichter-Ausschuss, danke aber ebenso allen weiteren Kameraden der Schiedsrichter-Gruppe Pfaffenhofen für die Unterstützung in organisatorischen Themen: "Ihr habt immer alle ein offenes Ohr, wenn ich um helfende Hände bitte!" Für eine angenehme musikalische Umrahmung des Abends sorgte die "Maibaumblosn" um Martin Kraft. Kulinarisch klang der Festabend mit den legendären Apfelkücherl von Küchenchef Christian Summerer aus. Für die allerletzten Gäste mischte Wirt und Schiedsrichter-Kollege Peter Summerer noch eine "Salvatorgoaß", mit der das rauschendes Fest schließlich "oweg'schwoabt" wurde.

Nächster Neulings-Lehrgang steht an

Der nächste Neulings-Kurs für Fußball-Schiris beginnt am Freitag, 10. März 2023 um 18 Uhr in der Hütte am Sportplatz des BC Uttenhofen. Mindestalter hierzu ist 14 Jahre. "Die weiteren Ausbildungs-Termine werden mit den Teilnehmern individuell vereinbart, voraussichtlich zwei weitere Termine und eine schriftliche Prüfung", erklärt Inderwies. Die frischgebackenen Schiris werden seinen Worten zufolge in ihren ersten drei Spielen von erfahrenen Unparteiischen begleitet. Zum Einstieg erhalte jeder Schiedsrichter-Neuling eine komplette Schiedsrichter-Erstausstattung: Adidas-Ausrüstung mit Trikot, Hose und Strümpfen sowie ein Schiri-Set mit dem erforderlichen Handwerkszeug im Gesamtwert von 150 Euro). Die Spielleitungen werden mit Aufwands-Entschädigungen zwischen 15 und 25 Euro pro Partie zuzüglich Fahrtspesen vergütet.

Zudem habe jeder Schiedsrichter kostenlosen Zutritt in alle deutschen Fußballstadien, auch in der Bundesliga. Das Ehrenamt als Schiedsrichter sei dabei kein Full-Time-Job, betont Inderwies: Die Anzahl der Einsätze pro Saison und die Einsatztage könnten variabel gestaltet werden. "Wir freuen uns über jeden zusätzlichen Schiri, auch wenn er oder sie nur eine handvoll Spielleitungen pro Saison übernehmen kann", unterstreicht der Obmann. "Außerdem dürfen auch gerne Interessenten zu unserem Kurs kommen, die einfach ihre Regelkunde ein bisschen auffrischen wollen, ohne anschließend Schiedsrichter zu bleiben." Weitere Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Die "goldene Pfeife" für besonderes Engagement erhielt diesmal der Bezirksliga-Förderschiedsrichter Florian Menacher (Dritter von rechts). Ihm gratulierten Obmann Wolfgang Inderwies (von links), BFV-Präsident Christoph Kern, Alexander Schkarlat vom Bezirks-Schiedsrichter-Ausschuss, Landeslehrwart Alexander Pott und Kreis-Schiedsrichter-Obmann Hans Kroll.


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