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Am Wochenende fiel der 36-Jährige bei den heimischen Partei-Freunden überraschend durch. Nun hat er doch noch die Chance, Bezirksrat zu bleiben.

(ty) Josef Robin aus Geisenfeld-Ilmendorf hat nun doch noch die Chance bekommen, bei der Wahl im Herbst nächsten Jahres erneut in den Bezirkstag von Oberbayern einzuziehen. Der 36 Jahre alte Messtechniker wurde nach eigenen Angaben am gestrigen Donnerstag einstimmig zum Direkt-Kandidaten des AfD-Kreisverbands von Ebersberg gekürt. Am vergangenen Wochenende hatte Robin, wie berichtet, im heimischen Landkreis noch den Kürzeren gezogen. Überraschend hatte er sich im internen Wettstreit denkbar knapp dem 63-jährigen Kaminkehrer-Meister Alois Federl aus Schweitenkirchen geschlagen geben müssen, der damit als hiesiger Direkt-Kandidat der AfD in den Bezirkstags-Wahlkampf zieht.

Robin ist seit 2020 Mitglied des Pfaffenhofener Kreistags und Mitglied des Stadtrats von Geisenfeld. Im Jahr 2018 war er als Direkt-Kandidat der AfD im hiesigen Stimmkreis ins Rennen um einen Platz im oberbayerischen Bezirkstag gegangen. Insgesamt gab es elf Bewerber. Durchsetzen sollte sich letztlich Fabian Flössler aus Pfaffenhofen-Niederscheyern, der für die CSU antrat. Er holte rund 33,7 Prozent der Stimmen und ließ seine Konkurrenten damit deutlich hinter sich. Das zweitbeste Ergebnis fuhr damals Norbert Ettenhuber (Grüne) mit gut 13,2 Prozent ein, dahinter landete AfD-Mann Robin mit knapp 13,2 Prozent. Über die Liste konnte sich Robin aber in Stellung bringen. Und nachdem die AfD-Bezirksrätin Beatrix Neuber aus Fürstenfeldbruck aus privaten Gründen zurückgetreten war, rückte Robin Ende 2019 für sie in den Bezirkstag nach und sitzt seither in dem Gremium.

Dieser "Amtsbonus" half ihm am vergangenen Wochenende vor den heimischen Parteifreunden allerdings nichts. Bei der Aufstellungs-Versammlung in Geisenhausen wurde er von den stimmberechtigten AfD-Mitgliedern aus dem Landkreis Pfaffenhofen nicht zum Direkt-Kandidaten gewählt. Wie dazu per Presse-Mitteilung erklärt worden war, gab es im ersten Wahlgang ein Unentschieden: Alois Federl und Josef Robin erhielten jeweils zehn Stimmen. Im zweiten Wahlgang setzte sich dann Federl mit 10:9 durch und wurde so zum hiesigen Direkt-Kandidaten seiner Partei für den Bezirkstag gekürt. Der Wahlkreis, um den es hier geht, umfasst den Landkreis Pfaffenhofen mit Ausnahme der Gemeinden Hohenwart, Scheyern und Gerolsbach – letztere drei Kommunen gehören zu einem anderen Wahlkreis. Jedenfalls schien damit das Ende der Zeit von Robin als Bezirksrat besiegelt.

Doch gestern haben nun die stimmberechtigten Mitglieder des Ebersberger AfD-Kreisverbands ihre Direkt-Bewerber für die im kommenden Jahr stattfindende Landtags- und Bezirkstagswahl nominiert. "Als Bezirkstags-Direkt-Kandidat wurde der amtierende Pfaffenhofener Bezirksrat Josef Robin aus Geisenfeld einstimmig gewählt", heißt es in einer kurzen Presse-Information, die heute von Robin herausgegeben wurde. Sollte der 36-Jährige das Direkt-Mandat in Ebersberg erringen, dann zieht er dadurch in den Bezirkstag ein. Er kann aber auch über die – noch aufzustellende AfD-Liste – den Sprung in das Gremium schaffen. Wichtig sei es ihm, sagt Robin mit Blick auf seine Person, "dass nun auch die Paffenhofener Wähler mit ihrer Zweitstimme einen AfD-Kandidaten wählen können, der aus dem bürgerlich-konservativem Lager kommt".

Robin sagte heute im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er wieder auf einen aussichtsreichen Platz auf der AfD-Liste hoffe. Zwar werde diese erst im Frühjahr beschlossen. Doch Robin geht fest davon aus, dass er auf dieser zu finden sein wird. Er erklärte sinngemäß, dass es bei der AfD wohl keine reinen Listen-Kandidaten geben werde, sondern dass die Liste aus den Direkt-Kandidaten der verschiedenen Stimmkreise gebildet werde. Somit könne er, wenngleich Direkt-Kandidat für Ebersberg, über die Liste von den Bürgern aus dem Landkreis Pfaffenhofen gewählt werden. Im Falle seines erneuten Einzugs in den oberbayerischen Bezirkstag, so Robin, "würde ich mich gerne wieder in einem sozialem Ausschuss und als heimatverbundener Mensch in Bereich Heimat und Tradition einbringen". 

Zum Hintergrund:

Die AfD schickt Tobias Teich (38) und Alois Federl (63) in den Wahlkampf

Josef Robin aus Geisenfeld rückt für die AfD in den Bezirkstag nach


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