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Erstmalige Belegung ist für Anfang des neuen Jahres geplant. Im Kreis Pfaffenhofen soll die Belegung von Sporthallen möglichst vermieden werden.

(ty) Seit Wochen nehme die Zahl der Geflüchteten, die im Kreis Freising ankommen, stark zu. Die Bemühungen des zuständigen Sachgebiets für Asyl- und Flüchtlings-Management am Landratsamt, neue Unterkünfte zu schaffen, laufen nach Angaben der Behörde auf Hochtouren. "Mehr als 200 Plätze wurden seit Oktober und werden noch im Dezember akquiriert", hieß es heute. Allerdings: "Trotz dieser intensiven Arbeit wird das nicht ausreichen, um allen ankommenden Personen auch in Zukunft eine Bleibe in einer Asyl- und Flüchtlings-Unterkunft anbieten zu können." Deshalb sei die Turnhalle der Realschule "Gute Änger" in Freising in dieser Woche in eine Erstaufnahme-Einrichtung umgebaut worden. Im Kreis Pfaffenhofen soll die Nutzung von Turnhallen zur Einquartierung von Flüchtlingen, wie berichtet, möglichst vermieden werden.

Am Dienstagabend hatten sich laut heutiger Mitteilung des Freisinger Landratsamts 23 ehrenamtliche Einsatzkräfte von der hiesigen Feuerwehr sowie 19 Helfer vom Technischen Hilfswerk (THW) getroffen, um die Realschul-Turnhalle umzurüsten. Den Angaben zufolge verlegten sie zunächst einen Teppich, um den Sportboden zu schützen, und unterteilten dann mit Bauzaun die Halle in kleinere Bereiche, um etwas Privatsphäre zu schaffen. Gestern seien dann neun Helferinnen und Helfer der Johanniter sowie sieben BRK-Mitglieder vor Ort gewesen, um 50 Stockbetten für insgesamt 100 Personen aufzubauen. In der Mitte der Turnhalle sollen außerdem Biertisch-Garnituren einen Platz zum Sitzen und Essen bieten.

"Wieder einmal ist der Aufbau perfekt gelaufen. Vielen Dank an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer", erklärte Sandra Schulenberg, die Leiterin des Sachgebiets für Asyl- und Flüchtlings-Management am Freisinger Landratsamt, in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung ihrer Behörde. Zwei Mal etwa drei Stunden Arbeit – und die Erstaufnahme-Einrichtung sei bereit gewesen. Nach derzeitiger Planung, so wurde heute außerdem aus der Freisinger Landkreis-Behörde bekannt gegeben, soll die Turnhalle erstmals in der ersten Kalenderwoche des kommenden Jahres belegt werden.

Die Turnhalle soll laut Landratsamt nur für eine Übergangszeit genutzt werden, bis neue Asyl-Unterkünfte, die bereits aufgebaut beziehungsweise errichtet werden, zur Verfügung stehen. "Die Idee der Schul-Leiterin, die Schülerinnen und Schüler in der Zwischenzeit anstatt des ausfallenden Sportunterrichts zum Schlittschuhfahren oder Schwimmen zu schicken, kann umgesetzt werden", heißt es aus dem Landratsamt. "Ein Dank geht an die Stadtwerke Freising als Betreiber des Schwimmbads Fresch und an die Stadt Freising, die entsprechende Zeiten in der Eishalle zur Verfügung stellt, für die gute Zusammenarbeit mit der Schule."

Und wie sieht es im Kreis Pfaffenhofen aus? "Turnhallen-Belegungen lehnen wir komplett ab. Was soll unseren Kindern und Jugendlichen nach der Corona-Krise noch alles zugemutet werden? Das ist der allgemeine Tenor unter den Kollegen", war Ende November in einer gemeinsamen Mitteilung von den 19 Bürgermeistern und Landrat Albert Gürtner erklärt worden. "Dem Landkreis Pfaffenhofen werden alle zwei Wochen zirka 50 Personen zugewiesen", hatte Gürtner damals erklärt. "Bis Weihnachten werden unsere Unterkunfts-Kapazitäten erschöpft sein." Er stellte klar: "Unser oberstes Ziel ist es, die Belegung von Turnhallen zu vermeiden. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Sportvereine konnten die Turnhallen bereits während der Coronazeit durch die vielen Maßnahmen nicht oder nur sehr eingeschränkt nutzen."

"Eine erneute Nutzungs-Einschränkung durch die Unterbringung von Flüchtlingen wollen wir daher unbedingt vermeiden", so Gürtner. Vorrangig sollen deshalb laut damaliger Mitteilung aus dem Pfaffenhofener Landratsamt neue Unterkunfts-Kapazitäten mittels Container-Lösungen geschaffen werden. "Aber auch dafür müssen geeignete Grundstücke gefunden werden", gab Gürtner zu bedenken. Auch eine Belegung von beheizbaren Gewerbehallen wäre – so hieß es weiter – eine Alternative, um die Belegung von Turnhallen zu vermeiden. "Sollten wir allerdings keine geeigneten Grundstücke oder Gewerbehallen finden, müssen wir auch Turnhallen als letzte Möglichkeit zur Unterbringung heranziehen", räumte Gürtner ein. Lesen Sie dazu auch: Alle Bürgermeister im Kreis PAF schlagen Alarm wegen des Flüchtlings-Zustroms


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