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Dubiose Vertreter geben vor, im Auftrag des Kommunal-Unternehmens zu agieren, und erfragen Zähler-Nummern. Das Problem: Damit können sie Strom-Verträge kündigen und neue abschließen.

(ty) Ein bislang unbekannter Energie-Vertrieb sorge derzeit für große Verunsicherung bei Kundinnen und Kunden der Stadtwerke von Pfaffenhofen. Wie von den Stadtwerken heute mitgeteilt wurde, rufe das besagte Unternehmen bei Haushalten im Bereich der Kreisstadt an und erfrage dabei auch die individuellen Zähler-Nummern. Die Stadtwerke sprechen von nicht weniger als Betrug und warnen die Bevölkerung ausdrücklich davor, solche Daten herauszugeben. Eine Sprecherin verdeutlicht: "Wer die Zähler-Nummer des Haushalts kennt, kann Stromverträge kündigen und neue Verträge abschließen."

Von der aktuellen Energie-Krise ist mittlerweile wohl jeder Bürger auf die eine oder andere Weise betroffen. Kein Wunder, dass da ein Anruf, der vermeintlich vom lokalen Energie-Versorger kommt, auf besonderes Interesse stößt. Wie die Stadtwerke berichten, gaukeln die dubiosen Anrufer vor, dass sie sich im Auftrag des Kommunal-Unternehmens melden, und gehen auf bevorstehende Preis-Erhöhungen ein. Anlass des Anrufs sei, so das Märchen weiter, die Kosten für die Stromversorgung zu optimieren. In diesem Zusammenhang brauche man jedoch die Zähler-Nummer. Das Fatale daran sei, betonen die Stadtwerke: "Mit der Zähler-Nummer kann der Anrufer den Stromversorger kündigen und neue Verträge abschließen."

Diese "Drücker-Kolonnen" agieren nach Erkenntnissen der Stadtwerke aber nicht nur telefonisch, sondern sind in einigen Fällen auch persönlich vor Ort und klingeln an der Haustüre. "Finanziert werden sie durch eine Provision, die sie vom neuen Stromlieferant erhalten", erklären die Pfaffenhofener Stadtwerke. Das Kommunal-Unternehmen kann nach eigenem Bekunden in einem solchen Fall wenig tun. Denn die Kündigung des mit den Stadtwerken abgeschlossenen Energie-Liefer-Vertrags erfolge sozusagen "ordnungsgemäß". Wer die Strombelieferung als Nachfolger übernehme, erfahre der betroffene Bürger in der Regel im Nachhinein.

"Diese unlauteren Methoden", sagt Stefanie Findel, die Leiterin des Kunden-Centers der Stadtwerke, "werden leider immer wieder von Vertriebs-Organisationen benutzt." Es sei "so eine Art Wellenbewegung, die gerade wieder über uns hereinbricht". Allerdings ist die Situation nach den Worten von Findel jetzt besonders kritisch für alle private Haushalte und kleinere Gewerbekunden, die sich schon seit Längerem in einer geregelten Energie-Versorgung befinden. "Denn die so genannte Bestand-Verträge sind derzeit günstiger als Neuverträge", erklärt das Pfaffenhofener Kommunal-Unternehmen. Ein Wechsel lohne sich derzeit in der Regel nicht.

"Zahlreiche Kundinnen und Kunden haben sich bereits im Kunden-Center der Stadtwerke gemeldet, um dubiose Anrufe von angeblichen Mitarbeitern der Stadtwerke auf den Wahrheitsgehalt hin zu prüfen", bestätigt Anke Reuter-Zehelein, die Presse-Sprecherin der Pfaffenhofener Stadtwerke. Kunden-Center-Chefin Findel betont: "Wir können nur dringend davor warnen, Zähler-Nummern telefonisch oder an der Haustüre weiterzugeben." Sie empfiehlt den Besuch der Internet-Seite der Bundes-Netzagentur; hier der direkte Link zu diesem Thema. Und die bayerische Verbraucher-Zentrale rät dazu, ungewollte Verträge am besten per Einschreiben mit Rückschein zu widerrufen; hier der direkte Link.


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