Diözesane Eröffnungs-Feier am 29. Dezember: Bunter Zug durch die Stadt und Gottesdienst mit Bischof Bertram Meier.
(pba) Rund um den Dreikönigstag am 6. Januar machen sich – nach zweijähriger Corona-Pause – zahlreiche Sternsinger-Gruppen wieder auf den Weg und bringen den Segen in die Häuser. Den Auftakt für das Bistum Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, bildet die diözesane Eröffnungsfeier der Sternsinger-Aktion in Schrobenhausen am 29. Dezember. Um 10 Uhr beginnt diese nach Angaben der Bistums-Verwaltung in der Turnhalle der Maria-Ward- Realschule; sie endet nach einem bunten Zug durch die Stadt mit einem feierlichen Gottesdienst mit Bischof Bertram Meier in der Stadtpfarrkirche "St. Jakob" in Schrobenhausen. Die Tradition des Dreikönigs-Singens in dieser Form gibt es weltweit bereits seit 1959; sie gilt als die global größte Solidaritäts-Aktion, bei der sich Kinder für Kinder engagieren.
Nach offiziellen Angaben vertreten vier Kinder aus der katholischen Pfarrgemeinde "St. Martin" in Wertingen am Donnerstag, 5. Januar, ab 14 Uhr das Bistum Augsburg beim Sternsinger-Empfang von Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Dabei freuen sich Tabea (15), Theresa (12), Max (13) und Til (11) über das Losglück, denn sie hatten sich am Sternsinger-Wettbewerb der 65. Aktion Dreikönigs-Singen beteiligt und beim Preisrätsel die richtige Lösung gefunden. Bei der anschließenden Ziehung der diözesanen Gewinner wurden sie ausgewählt. Bundeskanzler Scholz begrüßt erstmals eine große Sternsinger-Schar im Bundeskanzleramt. 108 Sternsingerinnen und Sternsinger aus allen 27 deutschen Diözesen sind dabei, heißt es aus Augsburg.
"Die Freude ist groß, dass in diesem Jahr die Sternsinger wieder den Segen von Haus zu Haus bringen dürfen", hieß es bereits im Vorfeld in einer Mitteilung der Diözese Augsburg. Wenngleich in Bayern die meisten gesetzlich vorgeschriebenen Hygiene-Schutz-Regeln aufgehoben seien, seien viele Menschen noch unsicher und sehr vorsichtig beim Kontakt mit anderen Personen. Aus Rücksicht empfehle die Abteilung für Arbeits- und Gesundheits-Schutz des bischöflichen Ordinariats zusammen mit der Abteilung Verwaltungs-Organisation daher, bei der kommenden Sternsinger-Aktion ein paar Grundregeln einzuhalten. Insbesondere: Wohnungen und Privaträume nur nach Aufforderung durch die Bewohner betreten; vorsorglich an der Haustür den Mindest-Abstand von 1,5 Meter zu den Bewohnern einhalten; die Bewohner fragen, ob Singen erwünscht ist. Das ausführliche Hygiene-Konzept werde an die Verantwortlichen in den Pfarreien geschickt.
Unter dem Motto "Kinder stärken, Kinder schützen – in Indonesien und weltweit" rücken die Sternsinger nach Angaben der Diözese den Schutz von Kindern vor Gewalt in den Mittelpunkt und machen auf Mädchen und Buben aufmerksam, die unter physischer, sexualisierter oder psychischer Gewalt leiden. Die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) schätze, dass jährlich eine Milliarde Kinder und Jugendliche Gewalt ausgesetzt seien – das wäre jedes zweite Kind. "Diese schweren Verletzungen des Kinderschutzes kommen in allen gesellschaftlichen Schichten und in allen Ländern vor", so das Bistum Augsburg. "Mädchen und Jungen armer Regionen und in Notsituationen werden zudem Opfer von organisierter Kriminalität und systematischer Ausbeutung." Die Aktion bringe den Sternsingern nahe, dass Kinder überall auf der Welt ein Recht auf Schutz haben – im Beispielland Indonesien genauso wie in Deutschland.
Zuletzt beteiligten sich allein im Bistum Augsburg nach Angaben der Diözese zahlreiche Mädchen und Buben aus insgesamt 890 Pfarreien an der Sternsinger-Aktion, womit die Diözese bundesweit an der Spitze lag. Die engagierten Jugendlichen sammelten insgesamt 2 264 410,72 Euro. Weltweit könne dadurch Kindern und Jugendlichen geholfen werden; im vergangenen Jahr seien es rund 1300 Projekte gewesen. Verantwortlich für die diözesane Sternsinger-Aktion sind die Abteilung Weltkirche des Bistums Augsburg, der hiesige Diözesan-Verband im Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie das Ministranten-Referat des bischöflichen Jugendamts.