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Gesundheits-Minister zieht Bilanz anlässlich der Schließung der Impf-Zentren in Bayern. Künftig wird nur noch in Arzt-Praxen und Apotheken sowie von Betriebs-Ärzten geimpft.

(ty) Der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek hat bei einem Besuch des Impf-Zentrums in Kempten im Allgäu eine positive Schluss-Bilanz der Arbeit der Corona-Impf-Zentren im Freistaat gezogen. "In Bayern übernehmen ab dem 1. Januar 2023 die Arzt-Praxen, die Betriebsärzte und Apotheken komplett die Corona-Schutz-Impfungen", bekräftigte er heute noch einmal, was vom bayerischen Ministerrat bereits vor Wochen beschlossen worden war. Klar ist für Holetschek: "Die Impf-Zentren waren ein großer Erfolg und ein wichtiger Beitrag im Kampf gegen die Corona-Pandemie." Wie das Pfaffenhofener Landratsamt erklärt hatte, machen auch die beiden hiesigen Impf-Zentren dicht. Die letzte Möglichkeit, sich in der Einrichtung in Hettenshausen-Reisgang impfen zu lassen, bestehe am morgigen Freitag, 30. Dezember, von 9 bis 11 Uhr. Eine Voranmeldung sei nicht mehr nötig. Die Impf-Stelle in Geisenfeld war bereits am Abend des 22. Dezember geschlossen worden.

Insgesamt gab es – Stand: gestern – nach den Worten von Holetschek im Freistaat bislang knapp 29 Millionen Corona-Impfungen; davon wurden rund 14,3 Millionen in den Impf-Zentren und durch mobile Teams verabreicht. "Mit ihrem Einsatz war es möglich, die Impfungen je nach Verfügbarkeit des Impfstoffs in allen Regionen Bayerns anzubieten", so der Minister. "Ich danke den Teams vor Ort, den Kommunen, den Rettungskräften, den Hilfsorganisationen wie beispielsweise in Kempten dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) und allen, die im Zusammenhang mit den Impf-Zentren im Einsatz waren. Ohne sie wäre der Impf-Betrieb nicht möglich gewesen."

Die Präsidentin des BRK, Angelika Schorer, betonte: "Der Einsatz der vielen Tausend Ehren- und Hauptamtlichen aus dem Bayerischen Roten Kreuz und weiteren Hilfsorganisationen war elementar, um diese Impf-Kampagne mit Leben zu füllen. Zu Spitzenzeiten hatten wir wöchentlich mehr als 1500 hauptamtliche und 400 ehrenamtliche Mitarbeitende im Einsatz."

Zu Spitzenzeiten gab es laut Holetschek in Bayern 100 Corona-Impf-Zentren. Zuletzt seien noch rund 80 Impf-Zentren und Außenstellen mit mobilen Teams im Freistaat aktiv gewesen, die die Regel-Versorgung ergänzten. "Schon seit dem 1. Dezember dieses Jahres wurden erste Impf-Zentren abgebaut", so der Minister heute. "Nun übernehmen die niedergelassenen Haus- und Fachärzte, aber auch die Betriebsärzte und die Apotheken die Covid19-Schutz-Impfungen ab dem 1. Januar 2023 komplett."

Holetschek erinnerte: "Fast genau vor zwei Jahren, am zweiten Weihnachts-Feiertag 2020, erhielt Bayern die ersten 9750 Impf-Dosen. Die mussten für einige Tage und für den ganzen Freistaat reichen. Damals mussten die Impf-Zentren in Windeseile aus dem Boden gestampft werden." Auch mobile Teams seien sehr rasch gebildet werden. "Das konnte nur gelingen, weil alle Beteiligten an einem Strang gezogen haben – mit einem Ziel: den lebensrettenden Impfstoff so rasch wie möglich zu verimpfen", so der Minister weiter. "Eine Riesenaufgabe – und die haben alle gemeinsam mit Bravour gemeistert."

Im Rückblick waren es nach Dafürhalten von Holetschek zwei Impf-Jahre voller Herausforderungen: "Zunächst war der Impfstoff knapp und wir mussten priorisieren, um diejenigen zuerst zu impfen, die im Falle einer Infektion am stärksten gefährdet waren." Ein Erfolg der Impf-Zentren und Impf-Kampagne sei: "Gerade die vulnerablen Gruppen haben wir rasch erreicht." Und wichtig gewesen sei auch, "dass wir das medizinische oder pflegerische Personal schnell impfen konnten". Die bayerische Impf-Kampagne ab dem Sommer vergangenen Jahres habe dann, als endlich reichlich Impfstoff vorhanden gewesen sei, viele Menschen vom Impfen überzeugt.

Im Herbst vergangenen Jahres – von September bis November – wurden laut Holetschek in den bayerischen Impf-Zentren und von den mobilen Teams insgesamt rund 1,7 Millionen Corona-Impfungen durchgeführt. Im Dezember vergangenen Jahres sei die Nachfrage dann mit mehr als 1,7 Millionen Impfungen in nur einem Monat am höchsten gewesen. Im Februar dieses Jahres sank die Nachfrage seinen Worten zufolge wieder, blieb aber auf niedrigerem Niveau weitgehend stabil. "Mit Impf-Aktionen vor Ort, etwa vor Supermärkten oder vor dem Riesenrad in München, kamen die Impfungen auch direkt zu den Menschen. Wichtig war auch, dass wir uns fast jede Woche im zuständigen Lenkungs-Ausschuss mit nahezu allen Beteiligten eng abgestimmt haben."

"Das Impfen bleibt ein zentrales Mittel im Kampf gegen Corona", bekräftige Holetschek heute. "Es bietet den besten Schutz für jeden Einzelnen vor einem schweren Verlauf einer Covid19-Erkrankung." Daher appelliere er "an alle, ihren Impf-Status mit ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin zu überprüfen, und eine gegebenenfalls erforderliche Auffrischungs-Impfung vornehmen zu lassen".

Der Minister warb außerdem erneut: "Wer sich noch nicht für eine Corona-Impfung entschieden hat, sollte mit der Medizinerin oder dem Mediziner seines Vertrauens über die Vorteile einer Impfung sprechen." Denn klar sei: "Corona wird bleiben. Insofern ist es nur folgerichtig, dass die Impfungen in die Regel-Versorgung übergehen. Ärztinnen und Ärzte sowie das Fachpersonal in den Praxen, die seit mehr als eineinhalb Jahren wesentlicher Bestandteil der Impfkampagne waren, Apotheken wie Betriebsärzte haben großartige Arbeit geleistet und werden dies auch weiterhin tun."

Holetschek dankte in diesem Zusammenhang der "Vereinigung der bayerischen Wirtschaft" (VBW) für die Unterstützung bei den Betriebs-Impfungen: "Die VBW stand uns mit der Impf-Allianz der bayerischen Wirtschaft von Anfang an tatkräftig zur Seite. Dank dem engen Austausch ist es uns gelungen, die Rechtsfragen, Logistik und Kosten rechtzeitig vor Einbindung der Betriebsärzte in die Impfkampagne zu klären."

Der Minister betonte ferner: "Wir müssen Lehren aus der Pandemie ziehen. Dazu gehört für mich auch, dass sich Wissenschaft und Politik intensiv mit den Impf-Erfahrungen während der Corona-Pandemie beschäftigen. So wäre die Einrichtung von Impf-Registern eine sinnvolle Maßnahme."

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