Die 1994 in der Ukraine geborene Autorin und Literaturwissenschaftlerin bekommt das diesjährige Lutz-Stipendium der Kreisstadt.
(ty) Die Entscheidung ist gefallen: Christina Piljavec ist die nächste Joseph-Maria-Lutz-Stipendiatin der Stadt Pfaffenhofen. "Darauf hat sich die Fachjury bei ihrer jüngsten Sitzung geeinigt", wurde heute aus dem Rathaus bekannt gegeben. Piljavec, die im Jahre 1994 in Evpatorija in der Ukraine geboren wurde, habe in Erlangen, Göttingen und in Leipzig studiert, unter anderem literarisches Schreiben am deutschen Literatur-Institut in Leipzig. Im vergangenen Jahr sei sie mit einem Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler ausgezeichnet worden.
"In der Sitzung Mitte Januar war sich die vom ehemaligen Pfaffenhofener Kultur-Referenten, dem Schriftsteller Steffen Kopetzky geleitete Jury mit dem amtierenden Kultur-Referenten Reinhard Haiplik, dem Buchhändler Simeon Stadler und der Galeristin Lea Heib schnell einig", heißt es in einer Presse-Mitteilung der Stadtverwaltung. Der Text "Matka", der sich "durch ein Feuerwerk an Ideen" auszeichne, habe die Jury-Mitglieder überzeugt. Christina Piljavec werde nun voraussichtlich Anfang September als diesjährige Lutz-Stipendiatin der Kreisstadt in den historischen Flaschlturm ziehen und die Herbst-Monate dort verbringen.
Blick in den Flaschlturm.
"Matka" sei das erste längere Roman-Projekt der Autorin, an dem sie aktuell arbeite. Der Text erzähle von einer Beziehung mit einem Mann namens Sasha, in der die Hauptperson festzustecken scheine. Das Paar habe sich nur noch wenig zu sagen, die Protagonistin flüchte sich in absurde Gedanken-Konstrukte. Die junge Autorin verwende dabei starke Metaphern. Außerdem sei die Jury von der stakkatohaften Sprache beeindruckt gewesen, die Piljavec nutze, um Situationen aus einer Ich-Perspektive in einer eindrücklichen und entfesselten Art und Weise zu beschreiben. Zum Abschluss ihres Stipendien-Aufenthalts in Pfaffenhofen soll auch Piljavec einen eigens verfassten Text über Pfaffenhofen, ihren "Zwischenfall", dem Publikum öffentlich vorstellen.
Zur Autorin heißt es in der Presse-Mitteilung der Stadtverwaltung: "Die in Leipzig lebende Autorin wurde in Evpatorija (Ukraine) geboren. Sie studierte Theater- und Medienwissenschaft, Germanistik, Ethik und Neuere Deutsche Literatur in Erlangen und Göttingen. Seit ihrem Master-Abschluss mit Auszeichnung studiert die Literaturwissenschaftlerin am deutschen Literatur-Institut in Leipzig literarisches Schreiben. Ihr Schwerpunkt sind hybride Text-Experimente mit lyrischen Elementen. Aktuell arbeitet sie an ihrem ersten Roman-Projekt und ist als theaterpädagogische Kraft am Theater der jungen Welt in Leipzig tätig."
Nach Ablauf der Bewerbungsfrist hatten laut Stadtverwaltung für das Stipendium diesmal rund 50 Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum vorgelegen. Die Jury habe sich wieder rundum zufrieden mit der Anzahl und Qualität der eingegangenen Bewerbungen gezeigt. Eingereicht werden konnten bis zu zehn Normseiten als Textprobe. Seit Anfang Dezember habe sich die Jury mit der Auswahl der Lutz-Stipendiatin beziehungsweise des Lutz-Stipendiaten für das Jahr 2023 befasst. Nun steht die Entscheidung fest.
Der Flaschlturm.