Nach dem Unfall im Kreis Freising musste der Jugendliche notoperiert werden. Polizei ermittelt gegen ihn und einen 17-Jährigen.
(ty) Im Landkreis Freising ist am Freitagabend ein 16-Jähriger von einem Regional-Express erfasst und schwer verletzt worden, als er die Gleise überschreiten wollte. Das Unglück ereignete sich am Bahnhof von Eching. Wie die Bundespolizei-Inspektion aus München heute mitteilte, musste der Teenager in einem Krankenhaus notoperiert werden. Sein 17 Jahre alter Begleiter sei unverletzt geblieben. Die Gesetzeshüter ermittelt gegen die beiden Teenager nun wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Außerdem steht ein Verstoß gegen das Betäubungsmittel-Gesetz im Raum.
Gegen 18 Uhr war der Bundespolizei nach eigenem Bekunden ein Personen-Unfall am Bahnhof von Eching gemeldet worden. Erste Ermittlungen ergaben laut heutiger Mitteilung dass ein 16-jähriger Deutscher und ein 17-jähriger Rumäne die Gleise nahe des Bahnhofs überquerten. "Die herannahende Regionalbahn bemerkten sie offensichtlich zu spät", heißt es weiter. Beim Verlassen der Gleise sei der 16-Jährige aus dem Landkreis Ebersberg von dem durchfahrenden Zug am Fuß erfasst worden. Er habe beim Hochsteigen auf den Bahnsteig schwere Verletzungen im Bereich der Ferse erlitten.
Der Verunglückte sei von einem Bundespolizisten, der sich gerade auf dem Weg zum Dienst befunden habe, erstversorgt worden. Anschließend sei der in Bruck wohnende Jugendliche vom Rettungsdienst ins Krankenhaus nach Freising gebracht worden. Dort wurde er nach Angaben der Polizei noch am Freitagabend notoperiert. Der Begleiter des Verunglückten, ein 17-jähriger Rumäne, der in Kirchseeon wohnt, sei nicht verletzt worden. Er sei nach den polizeilichen Maßnahmen an Erziehungs-Berechtigte übergeben worden und damit ebenso wie der 16-Jährige auf freiem Fuß belassen worden.
Als Unfallzug wurde von den Beamten der Münchner Bundespolizei-Inspektion der RE4863 (Nürnberg - München) ermittelt. Dessen Triebfahrzeugführer habe erklärt, die beiden Jugendlichen in Gleisnähe auf dem Weg zum Bahnsteig erkannt zu haben. Eine Schnellbremsung habe er nicht eingeleitet. "Einen Zusammenprall beziehungsweise eine Berührung am Fuß nahm er nicht wahr, weshalb er den Regional-Express weiter zum Hauptbahnhof fuhr", erklärt die Polizei. "Durch den Vorfall kam es lediglich zu geringfügigen bahnbetrieblichen Auswirkungen."
Bei dem 16-Jährigen sei nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Landshut eine Blutentnahme durchgeführt worden, da ihm ein so genannter Grinder – Mühle, mit der Pflanzen-Material zerkleinert werden kann – zugeordnet worden sei. Dieser sei ihm aus der Tasche gefallen. Diesbezüglich ermittle die Polizeiinspektion aus Neufahrn bei Freising wegen des Verdachts auf einen Verstoß gegen das Betäubungsmittel-Gesetz. Die Münchner Bundespolizei ermittle indes gegen die beiden Teenager wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.