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Heute war der erste Verhandlungstag im Fall der Babyleiche aus Saal – Die Angeklagte schweigt zu den Vorwürfen 

(ty) Heute begann vor der Jugendstrafkammer des Regensburger Landgerichts der Prozess gegen eine 20-Jährige aus Saal, die im Februar vergangenen Jahres ihr Kind nur wenige Minuten nach der Geburt umgebracht haben soll. Die Frau – am Tag des Verbrechens war sie 18 Jahre alt – soll im Februar 2013 ihren Sohn, den sie ohne fremde Hilfe in der Wohnung zur Welt gebracht hatte, laut Anklage etwa 30 Minuten nach der Geburt erstickt und ihm mit einem Teppichmesser die Kehle durchgeschnitten haben. Dann soll sie der Babyleiche ein Tuch um den Hals gewickelt und sie in eine lila Decke gewickelt haben. Erst zwei Monate später hatten Spaziergänger die Leiche in einem Einkaufskorb im Sporthafen von Untersaal gefunden. Wo die Leiche während der zwei Monate war, ist bis heute nicht bekannt.

Der erste Verhandlungstag im voll besetzten Gerichtssaal dauerte heute jedoch nicht lang. Bereits nach 15 Minuten war es schon wieder vorbei. „Meine Mandantin wird sich nicht äußern“, sagte der Verteidiger der heute 20-Jährigen knapp, die derzeit im Bezirkskrankenhaus Straubing untergebracht ist. Lediglich zu ihren Personalien machte die Angeklagte, die mit einer ausgewaschenen Jeans und einem weißen Pulli vor Gericht erschienen war, mit fester Stimme Angaben. Bei den polizeilichen Vernehmungen hatte die 20-Jährige sich zwar mehrfach geäußert, wie der Staatsanwalt sagte, mit dem Tod des Babys jedoch will sie sich nicht zu tun gehabt haben.

Die Anklage geht bei dem Mord von „niederen Beweggründen“ aus. Das Kind hätte die junge Frau daran gehindert, ihren sozialen und sexuellen Kontakten ungestört nachgehen zu können, so die Anklageschrift. Laut Oberstaatsanwalt Meindl eine „Verzweiflungstat“. Die eher zierliche Angeklagte habe zudem vor Freunden und Familie ihre Schwangerschaft verheimlicht. Was dem Verteidiger nicht schlüssig erschien. Ihm sei es ein Rätsel, wie diese schlanke Frau die Schwangerschaft hätte verheimlichen können.

Am kommenden Dienstag wird der Prozess fortgesetzt. Nach insgesamt 16 Verhandlungstagen soll im Juli das Urteil fallen.

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