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Der 48-Jährige geht für die CSU ins Rennen. Wir haben ihm sowie den drei Mitbewerbern elf Fragen gestellt. Hier lesen Sie seine Antworten.

(ty) Am kommenden Sonntag, 12. Februar, sind die Einwohner der Gemeinde Reichertshausen dazu aufgerufen, ihren künftigen Bürgermeister zu wählen. Drei Kandidaten und eine Kandidatin bewerben sich um den Chef-Sessel im Rathaus. In alphabetischer Reihenfolge sind das: Benjamin Bertram-Pfister (SPD), Gerhard Bischoff (parteilos), Florian Hepting (CSU) und Brigitte Schelle-Mayr (Grüne). Was treibt sie an? Welche politischen Vorstellungen und Ziele haben sie für die Gemeinde? Welche Themen wollen sie schnell anpacken und wie wollen sie die Bürger einbeziehen? Wir haben allen vier Bewerbern unabhängig voneinander dieselben elf Fragen gestellt. Hier lesen Sie die Ausführungen von Florian Hepting.

Was hat Sie dazu bewogen, für den Bürgermeister-Posten zu kandidieren?

Hepting: "Meine Verbundenheit zu unserer Gemeinde ist Antrieb für mich. Aber nicht nur der allein, sondern auch der Umstand, in dem sich die Gemeinde aktuell befindet. Mich reizt die Herausforderung, trotz einer angespannten Haushalt-Situation, trotz Stillstand bei Entscheidungen im Gemeinderat in den letzten Jahren, wieder etwas zu bewegen. Mich reizt die Aufgabe, unserer Gemeinde Stabilität und Kontinuität für die nächste Jahre zu verleihen."

Welches Thema würden Sie im Falle ihrer Wahl umgehend in Angriff nehmen und warum?

Hepting: "Gemeinsam mit der Verwaltung und dem Gemeinderat die offenen Baustellen und Themen in kurz-, mittel- und langfristige Ziele priorisieren. Von Kinder-Betreuung, Breitband-Ausbau über Baugebiete bis hin zu den Großprojekten wie Feuerwehren und Ganztages-Betreuung – es muss vieles angepackt werden. Daher gilt: Abarbeiten, nicht verwalten, die Ergebnisse kontrollieren und den Bürgerinnen und Bürgern transparent darstellen."

Was wollen Sie tun, um die Schul-Standorte dauerhaft zu erhalten oder sogar weiter zu entwickeln?

Hepting: "Wir können uns glücklich schätzen, zwei Schulen in unserer Gemeinde zu haben. Auf diesen Umstand gilt es aufzubauen und die beiden Schulen zu erhalten."

Ab dem Schuljahr 2026/27 wird ein Rechts-Anspruch auf Ganztags-Betreuung für Kinder im Grundschul-Alter eingeführt. Was bedeutet das für die Gemeinde Reichertshausen und wie soll das sichergestellt werden?

Hepting: "Hier müssen wir schleunigst die Gespräche aufnehmen und in Abstimmung mit allen Beteiligten wie Kultus-Ministerium, Schule, Eltern-Beiräte, Gemeinderäte eine tragbare, finanzierbare Lösung herbeiführen. Mein Ziel ist es, dass wir die wohnortnahen Schulen erhalten."

Wie kann es nach Ihren Vorstellungen gelingen, den Bewohnern der Kommune erschwingliche Bauplätze zur Verfügung zu stellen und für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen?

Hepting: "Wir müssen dafür sorgen, dass junge Menschen, Familien und Senioren in Reichertshausen bezahlbaren Wohnraum oder bezahlbare Grundstücke finden. Der Beitritt zum Zweckverband kommunaler Wohnungsbau ist ein erster Schritt. Es bedarf einer sinnvollen und moderaten Erschließung von Baugebieten unter Berücksichtigung der Leistungsfähigkeit unserer Schulen, der Kitas der Infrastruktur im Allgemeinen. Es bringt nichts, wenn wir Baugebiet über Baugebiet ausweisen und am Ende keinen Platz oder Personal in den Kindergärten haben."

Was sind für Sie die Leitlinien der künftigen Orts- und Gemeinde-Entwicklung?

Hepting: "Eine maßvolle, bedarfsorientierte Entwicklung, die bedingt, den bestehenden Flächen-Nutzungsplan zu überarbeiten und zu erneuern."

Was muss ein lokales Klimaschutz-Konzept Ihrer Meinung nach beinhalten?

Hepting: "Klimaschutz ist eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe. Als Gemeinde müssen wir in Abstimmung mit dem Gemeinderat und dem benannten Umwelt-Beauftragten Lösung und Wege aufzeigen. Als Kommune müssen wir bei unseren Entscheidungen immer den Aspekt der Nachhaltigkeit und den sinnvollen Umgang mit Ressourcen, Flächen berücksichtigen. Jede Fläche, die wir verbauen, fehlt unseren Landwirten zum Bewirtschaften und dem ökologischen Gleichgewicht."

Wie sehen Sie das Potenzial, um auf Gemeinde-Ebene verstärkt erneuerbare Energien zu nutzen und auch selbst zu erzeugen?

Hepting: "Das Potenzial ist auf den gemeindlichen Liegenschaften zu prüfen, hier ist in den letzten Jahren nichts Konkretes passiert. Bei dem Ausbau der erneuerbaren Energien müssen wir Fahrt aufnehmen und dürfen keine Scheu haben, alle Möglichkeiten zu diskutieren, insbesondere das Ausweisen von Flächen zur PV-Nutzung, Ausbau Windkraft jedoch immer in Abstimmung mit den Bürgerinnen und Bürger."

Wie wollen Sie in finanziell herausfordernden Zeiten das Vereinswesen unterstützen beziehungsweise so genannte freiwillige Leistungen handhaben?

Hepting: "Unsere Vereins-Förder-Richtlinien sind bereits sehr gut ausgebaut und die Mittel stehen im Haushalt bereit. Eine bedarfsorientierte Förderung beruht immer auf einem Konzept der zu Unterstützenden mit Ausschöpfung der Fördermittel aus Mitteln der Dachverbände."

Welche Vorstellungen haben Sie, die Bürgerinnen und Bürger stärker in die politischen Entscheidungs-Prozesse einzubeziehen?

Hepting: "Ich werde die bereits benannten Beauftragten der Gemeinde für Jugend, Senioren und Familien mehr mit einbinden, um das Ohr noch näher am Menschen zu haben. Wir benötigen hier dringend das Feedback und die Rückmeldungen dort, wo Handlungsbedarf besteht und um zeitnah reagieren zu können. Ich möchte, dass sich die Mitbürger verstärkt in den Parteien engagieren, um unsere Gemeinde gemeinsam zu gestalten."

Angenommen, Sie würden als Bürgermeister eine Million Euro zusätzlich für die Gemeinde-Kasse erhalten, die Sie nach Ihrer freien Entscheidung für die Kommune einsetzen könnten, aber auch schnellstmöglich ausgeben müssten. Wie würden Sie diese Million investieren? 

Hepting: "Meine Priorität liegt hier klar bei der Erfüllung von kommunalen Pflicht-Aufgaben, Straßen-Sanierung, Ausstattung der Feuerwehren, Modernisierung der Schulen und Kindergärten."

Zur Person:

Florian Hepting ist 48 Jahre alt, verheiratet und wohnt im Reichertshausener Ortsteil Pischelsdorf. Er arbeitet als Projekt-Leiter in der IT- und Telekommunikations-Branche. Seit 2011 ist er Mitglied der CSU, von 2012 bis 2021 war er stellvertretender Ortsvorsitzender der Christsozialen in Reichertshausen. Von 2015 bis 2020 war er Mitglied des Gemeinderats. Er sitzt im Vorstand des Pfaffenhofener CSU-Kreisverbands. Als Hobbys nennt er Amateur-Theater, wandern und Golf spielen.

Zum Hintergrund:

Die Neuwahl des Ersten Bürgermeisters von Reichertshausen findet am Sonntag, 12. Februar, statt. Das Pfaffenhofener Landratsamt hatte diesen Termin in Abstimmung mit der Kommune festgelegt. Eine mögliche Stichwahl würde demnach am Sonntag, 26. Februar, stattfinden. Hintergrund dieser Neuwahl ist die Dienstunfähigkeit von Erwin Renauer (UWG), der erst im März 2020 zum Nachfolger des nicht mehr kandidierenden Reinhard Heinrich (CSU) gewählt worden war. Renauer ist seit März vergangenen Jahres im Krankenstand, amtierender Gemeinde-Chef ist seither Vize-Bürgermeister Albert Schnell (CSU). Lesen Sie dazu auch: Reichertshausen: Bürgermeister Renauer ist dienstunfähig: Neuwahl am 12. Februar 


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