Einkommens- und Verbrauchs-Studie: In Bayern werden 13.000 Haushalte für Befragung gesucht. Es geht um Daten für die amtliche Statistik.
(ty) Wofür und wieviel Geld geben die Menschen in Deutschland aus? Wie hoch sind konkret die Ausgaben für Lebensmittel, Wohnen, Verkehr und andere Dinge? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die so genannte Einkommens- und Verbrauchs-Stichprobe, kurz EVS. Unter dem Motto "Wo bleibt mein Geld?" führt das bayerische Landesamt für Statistik gemeinsam mit den statistischen Ämtern des Bundes und der Länder aktuell diese EVS durch. Dafür werden nach Angaben der Behörde alleine im Freistaat rund 13 000 Haushalte gesucht, die sich an der größten freiwilligen Befragung der amtlichen Statistik beteiligen. Als Dankeschön erhalten sie eine Geldprämie in Höhe von mindestens 100 Euro – und bis zu 175 Euro. Die EVS liefere wichtige Daten für politische Entscheidungen.
Anhand der Daten der jüngsten Einkommens- und Verbrauchs-Stichprobe im Jahr 2018 habe man beispielsweise feststellen können, dass Haushalte in Bayern durchschnittlich knapp 150 Euro pro Monat für Energie-Kosten wie Heizung, Warmwasser, Strom, Gas und Heizöl ausgeben. Also etwa vier Prozent des durchschnittlichen Haushalt-Netto-Einkommens.
"Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren ließen sich die Haushalte in Bayern im Monat durchschnittlich etwa 375 Euro kosten, also knapp ein Zehntel ihres monatlichen Haushalt-Netto-Einkommens", so das Landesamt für Statistik weiter. Wie sich diese und andere Ausgaben seit 2018 vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung verändert haben, sollen die Ergebnisse der diesjährigen EVS zeigen.
Die EVS ist laut Mitteilung des bayerischen Landesamts für Statistik die größte freiwillige Haushalts-Erhebung der amtlichen Statistik. Sie werde alle fünf Jahre durchgeführt, zuletzt eben 2018. Durch die EVS erfahre man, wie viel Geld den Haushalten in Deutschland zur Verfügung stehe und wofür sie es ausgäben.
Die Ergebnisse zum Konsum-Verhalten der Bevölkerung bilden laut Landesamt für Statistik eine wichtige Grundlage zum Beispiel für die Festsetzung von finanziellen Unterstützungs-Leistungen für Kinder und Erwachsene wie dem Bürgergeld (ehemals Hartz-IV) oder für die Berechnung der Inflationsrate.
Erstmalig komme in der diesjährigen EVS 2023 eine Anwendung zum Einsatz, die sowohl als App auf dem Smartphone und Tablet als auch über den Browser als Webanwendung genutzt werden könne. Aber auch die klassische Teilnahme über einen Papier-Fragebogen sei möglich, wird betont.
Die EVS beruhe auf einer Quoten-Stichprobe. Aus den Anmeldungen werde quartalsweise eine bevölkerungs-repräsentative Stichprobe gezogen. Um alle Quoten ausreichend besetzen zu können, werden laut Landesamt insbesondere noch Einpersonen-Haushalte und Haushalte mit volljährigen Kindern sowie Haushalte gesucht, deren Haupteinkommens-Person einer der folgenden Gruppen angehört:
- Landwirte
- Selbstständige
- Angestellte ohne Studien-Abschluss
- Rentner
- Nichtberufstätige
Interessierte können sich noch bis September dieses Jahres unter www.evs2023.de/teilnahme zur Befragung anmelden oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! eine schriftliche Teilnahme-Erklärung anfordern.
Und so läuft die EVS für die Teilnehmer ab: Jeder Haushalt, der an der Befragung teilnehme, dokumentiere drei Monate lang seine Ausgaben zum Beispiel für Lebensmittel, Bekleidung und Freizeit. "Darüber hinaus werden Fragen zum Haushalt, der Wohnsituation, Ausstattung mit bestimmten Gebrauchs-Gütern sowie den Haushalts- und Personen-Einkommen gestellt", erklärt das bayerische Landesamt für Statistik. "Ein Fünftel der Stichprobe dokumentiert zusätzlich die Ausgaben für zwei Wochen noch detaillierter."
Den Teilnehmern biete die EVS nicht nur die Möglichkeit, sich einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen und einmal ganz genau festzuhalten, wo ihr Geld bleibe. Sondern sie erhielten auch als Dankeschön eine Geldprämie von 100 Euro je Haushalt. Haushalte mit minderjährigen Kindern erhieten zusätzlich 50 Euro.
Haushalte, die nach einem mathematischen Zufallsverfahren für eine zwei- wöchige detaillierte Dokumentation der Ausgaben für Nahrungs- und Genussmittel ausgewählt werden, bekämen zusätzlich 25 Euro. Somit sei es möglich, bis zu 175 Euro für die Teilnahme an der diesjährigen EVS zu erhalten.