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Ehemaliger Kuhstall wird umgebaut zu zwei ambulant betreuten Wohngemeinschaften. In einem Café sollen verschiedene Veranstaltungen stattfinden.

(ty) Der bayerische Gesundheits- und Pflege-Minister Klaus Holetschek (CSU) macht sich für den weiteren Ausbau von wohnortnahen und bedarfsgerechten Pflege-Strukturen insbesondere auch im ländlichen Raum stark. Heute besuchte er einen künftigen "Pflegebauernhof" in Karlshuld (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) und betonte: "Mir ist es wichtig, dass pflegebedürftige Menschen möglichst nahe an ihrem bisherigen Lebensmittelpunkt bleiben können." Dafür brauche man Pflege-Angebote, die sich den Menschen und ihren Bedürfnissen anpassten. Pflegebedürftige sollen seinen Worten zufolge möglichst wählen können, an welchem Ort und auf welche Weise sie leben und gepflegt werden möchten. "Individuelle Angebote sind dabei eine tragende Säule unserer pflegerischen Versorgungsstruktur, die wir konsequent weiter ausbauen müssen."

Ein solches Angebot bietet laut Holetschek auch der künftige "Moorhof"-Pflegebauernhof der Familie Angermeier in Karlshuld, die für ihr Projekt eine Förderung des bayerischen Gesundheits- und Pflegeministeriums beantragt hat. "Es ist ein Leuchtturm-Projekt für die soziale Landwirtschaft", proklamiert Holetschek. "Zum einen werden hier Pflegebedürftige wohnortnah im ländlichen Raum pflegerisch versorgt."

Zum anderen könnten solche pflegerischen Angebote zu einem wichtigen Standbein für Landwirtinnen und Landwirte werden und das Überleben der Höfe unterstützen. Derzeit gebe es in Bayern und deutschlandweit lediglich sehr wenige Bauernhöfe, in denen dies realisiert werde. "Deshalb hat das Projekt hier in Karlshuld auch über die Grenzen von Bayern hinaus Vorbild-Charakter", so Holetschek.

23 Pflegeplätze sollen den Angaben zufolge hier in zwei ambulant betreuten Wohngemeinschaften entstehen. "Ich freue mich sehr, dass wir für dieses Bauprojekt den vorzeitigen Maßnahmenbeginn genehmigen konnten und das Projekt umgesetzt werden kann", so der bayerische Gesundheits- und Pflege-Minister. 

Der ehemalige Kuhstall des Bauernhofs, der in zentraler Lage in dem 6000-Einwohner-Ort liegt, wird laut Ministerium zu zwei organisatorisch getrennten, ambulant betreuten Wohngemeinschaften umgebaut. Darüber hinaus sollen in dem Café auf dem Hof verschiedene Veranstaltungen stattfinden – sowohl für die Mieterinnen und Mieter der Wohngemeinschaften als auch für die Bürgerinnen und Bürger von Karlshuld.

Mit den bereits bestehenden vielfältigen Angeboten für Kinder werde der "Moorhof" zu einem Generationen übergreifenden Begegnungsort. Das Projekt entstehe in enger Kooperation mit der Gemeinde Karlshuld. Die Gesamtkosten des Bauvorhabens liegen laut aktueller Mitteilung des Ministeriums bei rund 2,8 Millionen Euro.

Holetschek lobt das Konzept von Nadine und Johann Angermeier: Das moderne Projekt verbinde altersgerechtes Wohnen, Pflege, Betreuung sowie die aktive Teilnahme am Hofleben. "Auch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort werden mit einbezogen durch das hofeigene Café sowie durch die direkte Einbindung Ehrenamtlicher, Angehöriger und der lokalen Vereine", so der Minister. "Damit wird der Hof auch ein Ort der Begegnung von Jung und Alt."

Alle, die an der Pflege beteiligt sind, müssen nach Dafürhalten von Holetschek dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen in der Gesellschaft integriert bleiben und ihr Leben bestmöglich nach eigenen Wünschen gestalten können. Um den Ausbau solcher Angebote auch finanziell zu unterstützen, habe man im Jahr 2020 das Förderprogramm "Pflege im sozialen Nahraum – PflegesoNahFöR" ins Leben gerufen. Damit unterstütze der Freistaat die Schaffung neuer oder umgebauter Pflegeplätze – mit großem Erfolg.

"In den drei Programmjahren konnten mit knapp 200 Millionen Euro über 4000 Pflegeplätze gefördert werden", so der Minister. Am Dienstag habe das bayerische Kabinett beschlossen, für den weiteren Ausbau der stationären Pflege im Freistaat zusätzliche 30 Millionen Euro an Haushaltsmitteln zu veranschlagen. "Wir werden somit insgesamt in den kommenden fünf Jahren 8000 neue Pflegeplätze fördern können."


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