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Der neue Verein hat sich jetzt gegründet – sein Sitz ist Pfaffenhofen und Markus Käser ist der designierte Vorsitzende. Über 30 Genossenschaften waren an den Vorbereitungen beteiligt

(ty) In München hat sich nach vorangegangenen Initiativ- und Satzungstreffen das bayerische Landesnetzwerk für Bürgerenergie „Bayerische Bürgerenergie“ gegründet. Über 30 Genossenschaften aus den gesamten Freistaat, darunter auch der Energie- und Solarverein Pfaffenhofen, hatten sich an den Vorbereitungen beteiligt. Aus ihrer Mitte wurde nun im ersten Schritt ein siebenköpfiger Vorstand gewählt und der Verein „Bayerische Bürgerenergie e.V.“ gegründet. Designierter Vorsitzender ist Markus Käser aus Pfaffenhofen; in Pfaffenhofen soll auch der Sitz des Vereins sein. Das geht aus einer heute veröffentlichten Erklärung hervor.

Der landesweite Zusammenschluss will nach eigenen Angaben die gemeinsamen wirtschaftlichen und politischen Interessen aller Bürgerenergie-Akteure bündeln. Dazu zählen nicht nur in erster Linie rund 240 bayerische Bürgerenergie-Genossenschaften – rund ein viertel aller deutschen Bürgerenergie-Genossenschaften – und Stadtwerke, welche sich mehrheitlich in öffentlicher Hand befinden, sondern auch andere Gesellschaften, die dezentrale und regenerative Bürgerenergie-Projekte betreiben.

„Bürgerenergie ist die letzte Bastion einer dezentralen und regenerativen Energiezukunft. Und wir sind die unabhängige und zentrale Interessenvereinigung der bayerischen Bürgerenergie-Gesellschaften“, so Vorstandssprecher Markus Käser aus Pfaffenhofen. „Wir unterstützen unsere Mitglieder beim Erhalt und der Verbesserung ihrer Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und sorgen für bessere Rahmenbedingungen“, ergänzt der designierte Vorstandsvize Dieter Emmerich. „Für die betriebliche Praxis stellen wir  praxisnahe Services und Vernetzung zur Verfügung.“

Etwas für die nachhaltige Energieversorgung in ihrer Region zu tun, die Energiewende mitgestalten und gleichzeitig eine Rendite zu erwirtschaften – das wollen laut Käser viele Bürger in Bayern. Dennoch organisiere der Gesetzgeber auf Bundes- und Landesebene aktuell Rahmenbedingungen, welche neue Bürgerenergieanlagen unmöglich machen würden. „Unsere Bürger und unsere Unternehmen werden somit der Möglichkeit beraubt, Energie selbst zu erzeugen oder in entsprechende Bürgerenergieprojekte zu investieren. Und ohne Bürgerenergie keine Energiewende“, moniert Käser.

Die Gründungsversammlung legte besonderen Wert darauf, alle Arten von Bürgerenergie-Gesellschaften in den Vereinszweck einzuschließen. „Bürgerenergie ist der Marktführer bei der Erzeugung von Ökostrom“, so Schatzmeister Oliver Eifertinger. Rund ein Viertel des bayerischen Stromverbrauches werde durch erneuerbare Energien erzeugt. Fast jede zweite Kilowattstunde davon komme aus Anlagen, die Bürgern gehören. „Bürgerenergie leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Marktvielfalt und kommt auf einen fast vier Mal so großen Anteil wie die großen Energieversorger“, betont Eifertinger. Und Bürgerenergie sorge dabei für regionale Wertschöpfung. Bayern profitiere beispielsweise mit einem jährlichen Überschuss von 1,2 Milliarden Euro aus der EEG-Umlage am stärksten von allen Bundesländern“, rechnet er vor.

Mitglied im Verein kann für den symbolischen Betrag von 100 Euro jede Bürgerenergie-Gesellschaft in Bayern werden. Für alle anderen Akteure der Energiewende sowie für Bürger besteht die Möglichkeit der Fördermitgliedschaft.

Im Vorstandsgremium des neuen Netzwerkes sind Akteure aus ganz Bayern beteiligt. Der designierte Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Markus Käser vom Energie- und Solarverein Pfaffenhofen, dem Stellvertreter Dieter Emmerich von der Bürgergenossenschaft Energiewende Erlangen und Erlangen Höchstadt eG (EWERG eG) und dem Schatzmeister Oliver Eifertinger, Rechtsanwalt und Steuerberater. Als Beisitzer sind Katharina Habersbrunner von der Münchener Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG, Lisa Badum von der KEG (Die KlimaschützerInnen eG) und Thomas Pollakowski von der Energiegenossenschaft Untermain mit im Vorstand. Der Sitz des Vereins soll Pfaffenhofen an der Ilm sein.

Im Vordergrund der ersten Aktivitäten stehen – außer den formalen Dringlichkeiten – nun zunächst die Mitgliedergewinnung, die Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache sowie erste politische Maßnahmen, wie Käser gegenüber unserer Zeitung erklärt. Noch in diesem Jahr wollen die Bürgerenergie-Vertreter dann einen Kongress zur Förderung der Rahmenbedingungen für Bürgerenergie-Anlagen organisieren. Der Vorstand wird einer heute veröffentlichten Erklärung zufolge sofort nach der konstituierenden Sitzung dazu auch ein Positionspapier mit Kernforderungen zur Neuregelung des EEG aber auch der baurechtlichen Aspekte in punkto Bürgerenergie-Anlagen herausgeben. Der Zeitplan sehe außerdem den Aufbau einer Geschäftsstelle sowie Informations-Maßnahmen zum Thema Bürgerenergie vor. Als Landesvertretung will sich der Verein auch  bundes- und europaweit vernetzen.


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