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Nach Horst Norbergs Rückzug und dem angekündigten Stellenabbau sollen am Donnerstag die Zahlen für das zweite Quartal 2013/14 folgen – Und die sollen laut Branchenexperten nicht so gut sein 

(ty) Etwas überraschend war er schon, der Rückzug von Horst Norberg aus der Spitze von Media Saturn. Den Streit zwischen Minderheitseigner Erich Kellerhals und der Metro AG kann das indes nicht abmildern. Die Fronten scheinen verhärtet. Heute erst forderte Kellerhals die Metro auf, so schnell als möglich in Gespräche über Norbergs Nachfolge einzutreten. Bei Metro attestiert man der „Dialogbreitschaft“ von Kellerhals indes lediglich, sie komme „zu spät.“ Und von einem Schnellschuss bei der Neubesetzung des Vorstandspostens halte man ebenso nichts.

Während nun Vorstandsmitglied Pieter Haas erst einmal die Geschäfte führt, hat Erich Kellerhals dem Vernehmen nach bereits einen Namen zumindest für die vorübergehende für Nachfolge Norbergs auf den Tisch gelegt. Den Namen gab dessen Firma Convergenta indes nicht preis. Und laut Metro soll dieser Kandidat auch bereits abgewunken haben. Das Problem für Media Saturn: Beide Parteien müssen sich einig sein, was die Nachfolge von Horst Norberg betrifft. Und Einigkeit von Metro und Kellerhals, das ist seit Jahren so eine Sache.

Für Media-Saturn kommt die Eskalation im Vorstand zur denkbar schlechtesten Zeit. Denn erstens leidet der krisengeschüttelte Elektronik-Riese massiv unter der Internet-Konkurrenz und unter der eigenen doch eher noch etwas wackeligen Multichannel-Strategie. Zum anderen erwraten Branchenexperten einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2013/14. Heute will Metro die Zahlen vorlegen.

Das allerdings ist nicht der einzige Grund, warum bei Media Saturn gerade in Ingolstadt die Fahnen auf Halbmast hängen. Kein Wunder, sollen doch 200 Stellen „sozialverträglich“ abgebaut werden. Und obschon immer davon die Rede war, dies beträfe den ganzen Konzern mit seinen rund 60 000 Angestellten, scheint sich der Personalabbau doch eher auf Ingolstadt zu beschränken. Das zumindest erzählen uns Mitarbeiter. Und ob es bei den 200 Stellen bleibe, sei offenbar auch noch nicht amtlich. Zudem, so ein Angestellter, würde gerade in Bereichen wie dem E-Commerce gestrichen.

Mehr Klarheit, wie tief die Einschnitte werden und wie strikt der Sparkurs ausfallen wird, werden wohl die Zahlen bringen, die Metro am Donnerstag vorlegt. Dann wird sich auch zeigen, wie ernst die Krise wirklich ist, in der Media Saturn derzeit steckt. 


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