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Raser, berauschte Fahrer, kiloweise Drogen, Waffen, Fahndungs-Notierungen. Kunst-Gegenstände sichergestellt, zwei Haftbefehle erlassen. Eine Zusammenfassung.

(ty) Im Rahmen von groß angelegten Kontrollen haben Beamte von der Verkehrspolizei-Inspektion aus Freising auf der A9 und auf der A92 in den Landkreisen Freising und Erding mehrere hundert Fahrzeuge und Personen unter die Lupe genommen. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord veröffentlichte heute eine Zusammenfassung, die es in sich hat. Denn wie daraus hervorgeht, wurden jede Menge Verstöße verschiedenster Art aufgedeckt. Unter anderem kamen diverse Straftaten sowie Fahndungs-Notierungen ans Licht. Zwei Männer sitzen nach einem größeren Drogen-Fund mittlerweile hinter Gittern. In einem anderen Fall wurden hochwertige Kunst-Gegenstände sichergestellt, die jetzt auch das bayerische Landeskriminalamt (LKA) beschäftigten. Nachfolgend die Details.

Kontrollen an der A9

Auf den Rast-Anlagen Fürholzen-West und Fürholzen-Ost an der A9 seien von 3. bis 5. Mai zahlreiche Fahrzeuge kontrolliert worden. Im Einsatz waren dazu auch die Bereitschaftspolizei aus Dachau, die "Zentralen Ergänzungs-Dienste" aus Erding und Beamte von der Verkehrspolizei-Inspektion aus Hohenbrunn. Im Zuge der Überprüfungen seien vier Fahrer ertappt worden, die keine gültige Fahrerlaubnis hatten. Für einen Wagen habe kein Versicherungs-Schutz bestanden.

"Vier Personen führten unerlaubte Betäubungsmittel mit sich", heißt es weiter. Gegen sieben Fahrzeug-Lenker sei ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet worden, da sie unter dem Einfluss von Alkohol oder Betäubungsmitteln am Steuer saßen. Diesbezüglich drohen üblicherweise ein sattes Bußgeld, zwei Strafpunkte und ein Fahrverbot. In einem Reisebus seien drei Leute festgestellt worden, "gegen die eine aktive Fahndungs-Notierung bestand". Außerdem seien drei Verstöße gegen das Waffen-Gesetz aufgedeckt worden.

Hervorzuheben ist aus polizeilicher Sicht die Kontrolle eines italienischen Transporters: Neben Marihuana und Haschisch im zweistelligen Gramm-Bereich fanden die Beamten bei der Durchsuchung auch eine Schreckschuss-Pistole und eine Schusswaffen-Attrappe. Gegen die beiden 39 und 23 Jahre alten Insassen mit italienischer Staatsangehörigkeit seien Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittel-Gesetz und gegen das Waffen-Gesetz eingeleitet worden. Den 39-jährigen Fahrer erwarte zudem eine Ordnungswidrigkeiten-Anzeige, da er unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden habe.

Auf der Ladefläche dieses Transporters seien "diverse Kunst-Gegenstände und Antiquitäten, unter anderem hochwertige Gemälde", gefunden worden. "Da keine Informationen zur Herkunft und zu den Künstlern vorlagen und sich weitere Unstimmigkeiten ergaben", seien Spezialisten von der Kunst-Fahndung des bayerischen Landeskriminalamts verständigt worden. Die weiteren Ermittlungen seien vom LKA übernommen worden und dauern an. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft seien die Kunst-Gegenstände sichergestellt worden. Nach erkennungsdienstlichen Maßnahmen seien die zwei Italiener wieder entlassen worden.

Kontrollen an der A92

Eine weitere Großkontrolle fand in der Nacht zum 12. Mai an der A92 auf dem Parkplatz "Moosburger Au"-Ost statt. Dazu wurde laut Polizei die Autobahn in Fahrtrichtung Deggendorf komplett gesperrt und der gesamte Verkehr durch den Parkplatz geleitet. Unter Federführung der Verkehrspolizei-Inspektion aus Freising seien mit Unterstützung von Beamten aus weiteren Polizei-Dienststellen sowie Zoll-Beamten hier insgesamt 227 Pkw und 32 Lkw sowie 297 Personen überprüft worden. Im Einsatz war zur Unterstützung auch das THW. Außerdem waren zwei Staatsanwälte vor Ort.

Aufgrund der eingerichteten Fahrbahn-Sperrung wurde den Angaben zufolge vor der Einfahrt in den besagte Autobahn-Parkplatz die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 60 Kilometer pro Stunde reduziert. Dabei sei auch eine Tempo-Kontrolle erfolgt: Insgesamt 107 Fahrerinnen und Fahrer seien durch Geschwindigkeits-Überschreitungen aufgefallen und müssten jetzt mit Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen rechnen. Elf Leute erwarte ein Fahrverbot. Der traurige Spitzenreiter sei mit 142 km/h ertappt worden.

Die Überprüfung des Schwerverkehrs brachte Anzeigen für sieben Fahrer, zumeist wegen Lenkzeit-Überschreitungen beziehungsweise Überladungen. Zwei Pkw-Lenker und ein Mitfahrer hatten nach Angaben der Polizei jeweils eine geringe Menge an Cannabis bei sich, was Verstöße gegen das Betäubungsmittel-Gesetz bedeutet. Ein Autofahrer habe unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln gestanden, weshalb er mit einem Bußgeld von mindestens 500 Euro, zwei Strafpunkten und einem einmonatigen Fahrverbot rechnen müsse.

Außerdem seien Strafverfahren gegen mehrere Personen eingeleitet worden – unter anderem wegen Urkunden-Fälschung, Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Trunkenheit im Verkehr. Ein Pkw-Lenker habe den gegen ihn bestehenden Haftbefehl durch Bezahlung der fälligen Strafe noch vor Ort abwenden können. Ein Pkw, besetzt mit drei Männern aus Pakistan, fiel den Einsatzkräften laut heutiger Mitteilung besonders auf: "Gegen eine der Personen bestand ein Haftbefehl zur Abschiebung, bei einem Mitfahrer war die Aufenthalts-Erlaubnis abgelaufen und bei dem dritten Mann bestand eine Ausschreibung zur Aufenthalts-Ermittlung durch eine Ausländer-Behörde."

Herausragend war aus polizeilicher Sicht der Fund von insgesamt zwei Kilogramm Marihuana im Kofferraum eines Pkw, mit dem ein 36-jähriger Ägypter und ein 21-jähriger Syrer unterwegs gewesen sind. "Aufgrund des bedeutenden Rauschgift-Fundes" seien noch in der Nacht die weiteren Ermittlungen von der Kriminalpolizei übernommen worden. Die Wohnungen der beiden mutmaßlichen Drogen-Händler im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen seien durchsucht worden.

In der Wohnung des 21-Jährigen seien dabei noch ein halbes Kilogramm Marihuana sowie ein griffbereiter Baseball-Schläger aus Metall gefunden worden. "Bei dem 36-Jährigen fanden die Ermittler weitere Kleinmengen Marihuana", so eine Polizei-Sprecherin. Die zwei Tatverdächtigen seien auf Antrag der Staatsanwaltschaft Landshut dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt worden. Dieser habe Haftbefehl gegen beide erlassen. Daraufhin seien die Beschuldigten in Justizvollzugsanstalten gebracht worden und sitzen nun hinter Gittern.


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