Konzertierte Aktion der Polizei am Mittwoch und Donnerstag soll vor allem der Aufklärung und Prävention dienen. Gravierende Verstöße werden aber geahndet.
(ty) Die offiziellen Zahlen belegen es: Mit 448 Fällen und damit mehr als zehn Prozent des gesamten Unfall-Aufkommens rangierten die Fahrrad-Unfälle im Stadtgebiet von Ingolstadt im vergangenen Jahr an zweiter Stelle hinter den Verkehrs-Unfällen mit Pkw. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung der Polizeiinspektion von Ingolstadt hervor. Die Ordnungshüter nehmen dies zum Anlass, mit Unterstützungs-Kräften der Bereitschaftspolizei an diesem Mittwoch, 14. Juni, und auch am Donnerstag, 15. Juni, im Stadtgebiet verstärkte Fahrrad-Kontrollen durchzuführen. Die zweitägige Aktion erfolge an verschiedenen Stellen, hauptsächlich an Unfall-Schwerpunkten, in der Fußgängerzone, vor Schulen und auf Schulwegen, heißt es in der Ankündigung.
"Die jungen Polizeibeamtinnen und -beamten aus Eichstätt sind im Rahmen eines Kommunikations-Trainings, das Inhalt der Ausbildung ist, unterwegs", erklärt die Polizei. Der Kontaktbeamte der Altstadt werde zusammen mit dem Verkehrs-Überwachungsdienst der Stadt Ingolstadt in der Fußgängerzone das von 10.30 Uhr bis 20 Uhr angeordnete Radfahr-Verbot überwachen. "Radfahrerinnen und Radfahrer werden an den beiden Tagen nicht gebührenpflichtig verwarnt, sondern erhalten wegen des präventiven Charakters der Kontrollen von der Fahrrad-Beauftragten der Stadt Ingolstadt im Rahmen eines aufklärenden Gespräches die 'gelbe Karte'", schreiben die Gesetzeshüter.
Laut Statistik wurden im vergangenen Jahr bei Fahrrad-Unfällen im Stadtgebiet von Ingolstadt insgesamt 416 Personen verletzt, 65 davon schwer. "An 60 Prozent der Unfälle waren Radfahrende schuldhaft beteiligt", führt die Polizei aus. Hauptunfallursache waren demnach Alkohol-Einfluss und so genannte Geisterradler. Mit letzterem Begriff werden Radfahrerinnen und Radfahrer bezeichnet, die Rad- und Gehwege in falscher Richtung benutzen und dadurch andere behindern und gefährden. "Mehr als 70 Prozent der Verletzten trugen nachweislich keinen Schutzhelm", so die Ordnungshüter weiter. "Bei der Kontroll-Aktion wird es sich um ganzheitliche Kontrollen handeln", erläutert Christian Petz, Verkehrs-Sachbearbeiter der Polizeiinspektion Ingolstadt.
Das bedeutet laut Polizei-Angaben, "dass nicht nur auf das korrekte Verhalten und die Verkehrstüchtigkeit, sondern auch auf die Ausrüstung und Beschaffenheit der Fahrräder sowie vorhandene Diebstahls-Sicherungen ein Augenmerk gelegt wird". Gleichzeitig werde überprüft, ob das benutzte Fahrrad als gestohlen gemeldet ist. Die Kontrollen hätten überwiegend vorbeugenden und aufklärenden Charakter, "wobei bei gravierenden Verstößen durchaus ein Verwarnungs- oder Bußgeld verhängt werden kann", wie es heißt.