Der IHK-Regional-Ausschuss für den Kreis Pfaffenhofen hat sich mit Nachhaltigkeits-Zielen der EU und Auflage für die Wirtschaft befasst.
(ty) Der "Green Deal" stelle die Europäische Union vor eine große Aufgabe, heißt es von der IHK. Damit Europa bis 2050 klimaneutral werde, nehme die EU deshalb auch die Wirtschaft immer mehr in die Pflicht. Die Folge: Auch regionale Betriebe müssten sich mit Themen wie Sorgfalts-Pflichten in der Lieferkette, Sustainable-Finance, EU-Taxonomie oder Nachhaltigkeits-Berichts-Pflichten beschäftigen. Über die sich daraus ergebenden Herausforderungen und Chancen haben sich die Mitglieder des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis Pfaffenhofen in ihrer jüngsten Sitzung ausgetauscht. Sie kamen dazu bei der Firma Hipp zusammen. Deren Nachhaltigkeits-Managerin, Evi Weichenrieder, stellte zur Eröffnung des Treffens die Eckpunkte der Nachhaltigkeits-Philosophie des Unternehmens vor.
"Flut an Regularien macht Weg in eine nachhaltige Welt nicht einfacher", heißt es von der IHK für München und Oberbayern. "Seit Anfang dieses Jahres hat das Nachhaltigkeits-Thema enorm an Fahrt aufgenommen", erklärt Henrike Purtik aus dem CSR-Team der bayerischen IHKs. CSR steht für "Corporate Social Responsibility". Die gesetzlichen Vorgaben verschärfen sich laut Purtik.
"Großkunden und Verbraucher fordern zunehmend Nachhaltigkeits-Nachweise bei Zulieferern und Dienstleistern ein und auch Banken und Investoren treiben das Thema voran." Purtik macht deutlich, dass der Mittelstand in Zukunft noch stärker von den Auflagen der EU für die Nachhaltigkeits-Berichterstattung und die Sorgfalts-Pflichten in der Lieferkette betroffen sein wird. Gleichzeitig eröffnet sich ihren Worten zufolge damit aber den Betrieben auch eine Chance.
"Wenn sich Unternehmen nachhaltig aufstellen, schafft das für sie nicht nur Wettbewerbs-Vorteile am Markt, sondern es steigt auch ihre Attraktivität als Arbeitgeber", so die Expertin. Zusätzlich bieten sich nach ihrem Dafürhalten auch Innovations-Potenziale für innerbetriebliche Abläufe."
Für die Betriebe sei nachhaltiges Wirtschaften und Unternehmertum ein wichtiges Anliegen, betont Eduard Kastner, der Vorsitzende des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis Pfaffenhofen. "Sie nehmen das sehr ernst", versichert der Unternehmer aus Wolnzach. "Die große Mehrheit achtet bereits auf möglichst nachhaltige Produktion. Sie geht neue Wege, um Emissionen und Abfall zu reduzieren und setzt auf klimafreundliche Innovationen."
Gleichzeitig stehe außer Frage, dass viele Regularien die Unternehmerinnen und Unternehmen aktuell überforderten. "Vor allem bedeuten neue Regeln immer auch mehr Arbeit und Aufwand für die Betriebe", weiß Kastner. "Gerade die kleineren haben gar nicht das Personal, sich gezielt darum zu kümmern. Diese Situation überschattet die Chancen, die für unsere Wirtschaft eigentlich mit dem Streben nach Nachhaltigkeit verbunden sind."
Purtik verweist in diesem Zusammenhang auf die Hilfestellung der IHK für München und Oberbayern, die sie ihren Mitglieds-Unternehmen bei Themen der Nachhaltigkeit und bei Fragen zu den Vorgaben der EU bietet. Informationen dazu sind auf der Internet-Seite der hiesigen IHK abrufbar; hier der direkte Link.