Pfaffenhofener Gesundheitsamt weist auf Besonderheiten hin, gibt konkrete Ratschläge und verweist auf Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
(ty) Vor dem Hintergrund der aktuell hochsommerlichen Temperaturen weisen die Schwangeren-Beratungsstelle des Landkreises Pfaffenhofen und die Präventions-Abteilung des Gesundheitsamts auf Besonderheiten im Umgang mit Babys und Kleinkindern hin. "Säuglinge haben im Vergleich zu ihrer Körpermasse eine viel größere Hautoberfläche, die für den Wärme-Austausch mit der Umgebung zur Verfügung steht", erklärt Susanne Hager von der Beratungsstelle. Bei sehr hohen Temperaturen erwärme sich der Körper der Kleinen daher sehr schnell. Außerdem könnten Säuglinge auch nicht so stark schwitzen wie Erwachsene und dadurch weniger abkühlen.
Die Folgen bei Babys und Kleinkindern seien Hitze-Beschwerden, schnelleres Dehydrieren, Sonnenstich, Fieber oder Hitzepickel oder frühe Symptome von Hitze-Erschöpfung. Je jünger ein Kind sei, desto empfindlicher und somit schutzbedürftiger sei es gegenüber Hitze-Belastungen. "Fühlt sich der Erwachsene bereits auf Grund der hohen Temperaturen unwohl, kann man davon ausgehen, dass es für das Baby um ein Vielfaches schlimmer ist", unterstreicht Corinna Weltge von der Präventions-Abteilung des Pfaffenhofener Gesundheitsamts. Die Fachkräfte der Behörde weisen daher auf folgende Empfehlungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hin:
♦ "Das Kind im Schatten lassen: Es ist vor allem die Mittagszeit von 11 bis 15 Uhr zu vermeiden. Zudem ist auf lockere, luftige Kleidung zu achten."
♦ "Häufiger stillen als gewohnt: Gestillte Babys benötigen keine zusätzliche Flüssigkeit. Die Muttermilch ist auch an sehr heißen Tagen völlig ausreichend. Man sollte das Kind jedoch häufiger anlegen und auch selber nicht vergessen, genug zu trinken."
♦ "Trinkmenge bei Kleinkindern erhöhen: Für ein zwei- bis sechsjähriges Kind liegt die empfohlene Trinkmenge bei etwa dreiviertel bis einem Liter Flüssigkeit pro Tag – bei normalen Umgebungs-Temperaturen. Um das Kind bei Temperaturen über 30 Grad Celsius ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen, kann sich diese verdoppeln oder verdreifachen. Am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Früchte- und Kräutertees sowie Saftschorlen (ein Teil Saft und drei Teile Wasser). Getränke kühl, aber nicht eiskalt anbieten."
♦ "Kinderwägen nicht vollständig abdecken: Die Temperaturen bei abgedeckten Kinderwägen erhöhen sich laut einer aktuellen Studie aus Australien um 3,7 Grad Celsius. Wird ein befeuchtetes Baumwolltuch locker darübergelegt, kann man die Temperatur um drei Grad Celsius senken, in Kombination mit einem kleinen Ventilator sogar um fünf Grad Celsius. Es ist darauf zu achten, das Tuch feucht zu halten."
♦ "Auf erste Warnzeichen einer Überhitzung achten: Dazu zählen eine heiße, rote und trockene Haut oder Anzeichen von Unwohlsein oder gar Teilnahmslosigkeit. Das Kind sollte dann umgehend an einen kühlen Ort gebracht werden und eine Kinderärztin oder ein Kinderarzt aufgesucht werden."
Diese und weitere Tipps gibt es auf www.klima-mensch-gesundheit.de, hier der direkte Link. Weitere Infos gibt es auf www.schwanger-in-bayern.de. Allgemeine Tipps zum Umgang mit der Sonne gibt es auch auf www.sonne-mit-verstand.de.