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Damit wurde wieder der Stand von 2014/15 erreicht. Mit 472 Kilo pro Einwohner und Jahr liegt der Kreis gut zwölf Prozent unterm bayerischen Schnitt.

(ty) Die im vergangenen Jahr im Landkreis Pfaffenhofen entsorgte Gesamt-Abfallmenge, sprich, was beseitigt beziehungsweise entsorgt wurde, ist gegenüber dem Vorjahr um gut 7000 Tonnen auf auf 62 086 Tonnen gesunken – und das trotz steigender Einwohner-Zahl. Das entspricht einem Rückgang um 10,49 Prozent. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Werk-Ausschusses des Pfaffenhofener Kreistags bekannt gegeben. "Mit dieser Entwicklung können wir natürlich grundsätzlich sehr zufrieden sein, da wir damit auf dem Stand wie in den Jahren 2014 und 2015 liegen", sagte Elke Müller, die Chefin des Abfall-Wirtschafts-Betriebs des Landkreises Pfaffenhofen (AWP).

Eine eindeutige Begründung für diesen deutlichen Rückgang gebe es nicht, so Müller, zumal ja die Einwohner-Zahl im Landkreis weiter gestiegen sei. "Wir erklären uns den Rückgang der Abfall-Menge damit, dass im Jahr 2021 durch Corona generell mehr Müll, zum Beispiel Schutzmasken oder Test-Kits, angefallen ist und zudem die Bürgerinnen und Bürger viel Zeit zum Entrümpeln hatten, wodurch auch die Gesamt-Abfallmenge um einiges angestiegen ist." Im Corona-Jahr 2022 – mit schon deutlich weniger Einschränkungen – habe es dadurch einfach weniger Müll zum Entsorgen gegeben, vermutet die AWP-Leiterin.

Mit rechnerisch 472,42 Kilogramm pro Einwohner und Jahr liege der Landkreis Pfaffenhofen um 57,68 Kilogramm oder 12,21 Prozent unter dem bayernweiten Durchschnitt von 530,1 Kilogramm pro Kopf und Jahr, so Müller. Die Abfälle zur Beseitigung wurden unter anderem in der Müllverbrennungs-Anlage des MVA-Zweckverbands bei Ingolstadt entsorgt. Darauf entfielen der Statistik zufolge 14 777 Tonnen der Gesamt-Abfallmenge. Dieser Wert habe sich gegenüber dem Jahr 2021 um 2,63 Prozent oder 399 Tonnen verringert. Die Abfälle zur Verwertung entsprechen einer Menge von 47 309 Tonnen und sind um 12,69 Prozent gesunken. Die Verwertungs-Quote betrug 76,20 Prozent der Gesamt-Abfallmenge. Im Vorjahr waren es 78,12 Prozent.

"In allen 19 Kommunen des Landkreises sind Wertstoffhöfe eingerichtet, die sich als zentrale Sammel-Einrichtungen für Wertstoffe im Bring-System bestens bewährt haben", berichtet die AWP-Chefin. Neben einem ausreichend dichten Container-Netz hätten diese Einrichtungen zu einer hohen Akzeptanz an der Trennung und Erfassung von Wertstoffen im Landkreis beigetragen. "Die hohe Verwertungs-Quote ist der beste Beweis dafür", so Müller. Der im vergangenen Jahr eingeführte "Öli-Behälter" an allen Wertstoffhöfen im Landkreis Pfaffenhofen werde allerdings noch etwas zurückhaltend  angenommen, so die AWP-Chefin.

Jede Bürgerin und jeder Bürger erhalte auf Wunsch einen leeren Eimer – den "Öli-Behälter" – an den Wertstoff-Höfen und könne diesen dann, gefüllt mit Altfett und Speiseöl, wieder abgeben, erklärt Müller. Im vergangenen Jahr seien so insgesamt 4,93 Tonnen gesammelt worden. Sehr zufrieden zeigt sich die AWP-Chefin mit dem Angebot und der Nutzung der Online-Services des Abfall-Wirtschafts-Betriebs. "Mittlerweile können die Bürgerinnen und Bürger bei uns fast alles online erledigen", so Müller. "Die Services werden auch sehr gut angenommen. Gegenüber anderen Abfall-Wirtschafts-Betrieben sind wir hier schon sehr weit." Auch die auf dem Abfall-Gebühren-Bescheid hinterlegten QR-Codes hätten hier zu einer weiteren Vereinfachung geführt.

Zum Stand bei der Einführung der gelben Tonne im Landkreis Pfaffenhofen konnte die AWP-Chefin berichten, dass sie derzeit noch auf das schriftliche Urteil und die Begründung vom Münchner Verwaltungsgericht warte. Bei der mündlichen Verhandlung Ende Mai war die Klage des Entsorgungs-Unternehmens "Zentek" gegen den Landkreis Pfaffenhofen abgewiesen und auch keine Berufung zugelassen worden. Bekanntlich soll im Kreis Pfaffenhofen die gelbe Tonne eingeführt werden, das wurde politisch entscheiden – die "dualen Systeme" stellen sich allerdings quer.


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