Logo
Anzeige
Anzeige

EU-Vogelschutz-Gebiet am Airport ist so groß wie 6400 Fußballfelder. Über 40 Vogelarten, darunter auch gefährdete, haben hier eine Heimat.

(ty) Den Flughafen von München kennt man gemeinhin als eines der größten Verkehrs-Drehkreuze in Deutschland. Wohl die wenigsten wissen dagegen, dass sich an dem Airport ein geschütztes Refugium für gefährdete Vogel-Arten befindet. Seit genau 15 Jahren besteht das EU-Vogelschutz-Gebiet im "Nördlichen Erdinger Moos". Darauf weist die Flughafen-München-GmbH (FMG) in einer aktuellen Presse-Mitteilung hin. "Neben dem Großen Brachvogel, dem Kiebitz und der Wiesenschafstelze profitieren insgesamt 40 Vogel-Arten von einem hohen Schutz-Status", heißt es da.

Das Vogelschutz-Gebiet ist nach Angaben der Flughafen-Gesellschaft rund 4525 Hektar groß – was einer Fläche von etwa 6400 Fußball-Feldern entspricht. Es umfasse die zirka 666 Hektar großen Flughafen-Wiesen, die an den beiden Start- und Landebahnen liegen, sowie die nördlich und östlich an das Airport-Gelände angrenzenden Bereiche des nördlichen Erdinger Mooses. Die Flughafen-Wiesen seien das Herzstück des Vogelschutz-Gebietes. Die hochwertigen, nährstoffarmen Wiesen dienten bereits seit fast drei Jahrzehnten als wertvoller Lebensraum für viele Tier- und Pflanzen-Arten.

Blick von Westen über den Startbahnkopf der Nordbahn zum Flughafen.

"Störungen sind innerhalb des Flughafen-Zaunes für die Vögel sehr selten", so die Flughafen-Gesellschaft. Es gebe kaum Fressfeinde, keine Spaziergänger oder landwirtschaftliche Eingriffe, lautet die Begründung. Die Flug-Geräusche störten die Tiere weder bei der Futtersuche noch bei der Brut oder Jungen-Aufzucht, wird betont. Erstmals seien die Flughafen-Wiesen im Jahr 2006 eingehend kartiert sowie viele bedeutende Arten wie beispielsweise die Grauammer, die Wachtel oder die Feldlerche erfasst worden, erinnert die FMG.

Während die überregionale Entwicklung des vom Aussterben bedrohten Großen Brachvogels anhaltend negativ sei, zeige der Bestand auf den Flughafen-Wiesen seit Jahren einen positiven Trend. Wie unter Berufung auf das Landesamt für Umwelt (LfU) erklärt wird, stellen die Flughafen-Wiesen mit 107 Brutpaaren sogar das bedeutendste Brachvogel-Brutgebiet in Bayern dar. Dies sei durch die siebte landesweite Wiesenbrüter-Kartierung im Jahr 2021 verifiziert worden. Ähnlich wie beim Brachvogel seien die Flughafen-Wiesen auch für viele andere Wiesenbrüter von hoher Bedeutung.

Kiebitz.

Sogar eines der bayernweit 19 Brutpaare der Uferschnepfe habe sich auf den Flughafen-Wiesen etabliert. Damit sei das Airport-Gelände – neben der Regentalaue – das einzige Gebiet, in dem flügge Jungvögel aufwachsen könnten. Zudem habe das Vogelschutz-Gebiet am Flughafen München mit 110 Revier-Paaren die höchste Bestandsdichte des Kiebitzes in Oberbayern aufzuweisen. Die Flughafen-GmbH sieht das als "Beweis, dass Natur und Technik nun schon seit vielen Jahren sehr gut miteinander harmonieren können". Weitere Infos zu dem Vogelschutz-Gebiet am Airport gibt die FMG unter www.munich-airport.de/vogelschutzgebiet 


Anzeige
RSS feed