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Polizeibekannter Neapolitaner hielt gestern in München die Bundespolizei auf Trab. Auf ihn wartet nun ein umfangreiches Strafverfahren. 

(ty) An einer Trambahn-Haltestelle in der Arnulfstraße in München hat ein 47-Jähriger gestern Abend mehrere Straßenbahnen angegangen und Passanten in unflätiger Weise angepöbelt. Auch hinzugerufene Beamte seien von dem im Gleis-Bett stehenden Mann körperlich angegangen worden, heißt es im heutigen Bericht der Bundespolizei zu dem Aufsehen erregenden Vorfall, der sich gegen 23.30 Uhr zugetragen hat. Gegen den bereits polizeibekannten Mann, der aus der italienischen Stadt Neapel stammt, läuft nun ein umfangreiches Strafverfahren – unter anderem wegen tätlichen Angriffs auf und wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen Körperverletzung. 

Ein unbekannter Passant habe den verhaltensauffälligen Mann einer Streife der Bundespolizei gemeldet, heißt es im Bericht der Ordnungshüter. Der nur mit Unterhose bekleidete 47-Jährige soll an einer Trambahn-Haltestelle wiederholt und grundlos Passanten angepöbelt sowie – im Gleisbett stehend – mehrfach gegen Straßenbahnen geschlagen haben. Zudem stand der Vorwurf im Raum, dass er wiederholt vor einfahrende Straßenbahnen gesprungen und auf den Gleisen diese auch blockiert haben soll. Während der Kontrolle versuchte er laut Polizei-Bericht mehrfach, gegen die Beamten, auf deren Ansprache er zunächst nicht reagiert habe, zu schlagen und zu treten.

Deshalb sei er zu Boden gebracht und gefesselt worden. Bei der Fesselung und beim Transport zur Wache am Hauptbahnhof-Gleis 26 leistete der gebürtige Neapolitaner massiven Widerstand und sperrte sich gegen die Mitnahme. Weitere Streifenbeamte mussten deshalb zur Unterstützung anrücken. Da sich der polizeibekannte 47-Jährige den Angaben zufolge gegenüber den Gesetzeshütern auffällig verhielt, kaum Kleidung trug, jegliche Kommunikation mit den Beamten ablehnte und sich zudem bei der Überwältigung leichte Verletzungen zuzog, wurde der Rettungsdienst hinzugezogen. Ein Drogen-Schnelltest habe positiv auf das Kokain reagiert. Die Staatsanwaltschaft ordnete daraufhin eine Blutentnahme mit Test auf Drogen und Arzneimittel an.

Während keiner der Beamten verletzt worden sei, habe der Italiener bei seiner Wehr gegen die Mitnahme leichte Schürfwunden am Knie und am unteren Rücken erlitten. Eine Versorgung im Krankenhaus war laut Rettungsdienst nicht notwendig. Da der nur mit Unterhose bekleidete Mann keinen Ausweis mit sich trug, sei die Identität mittels Fast-ID und Finger-Abdruck ermittelt worden. Nach weiterem, wiederholten Zureden eines Beamten sei es gelungen, die Adresse des Mannes in Erfahrung zu bringen. "Dankenswerterweise stellte die Bahnhofsmission Kleidung für den fast Nackten zur Verfügung", heißt es weiter. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen sei der 47-Jährige zu seinem Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs gebracht worden.


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