Die Lutz-Stipendiatin lebt und arbeitet in den kommenden Monaten hier und verfasst dabei auch einen "Zwischenfall"-Text über die Stadt.
(ty) Die neue Lutz-Stipendiatin von Pfaffenhofen, Christina Piljavec, hat am Montag ihr neues Zuhause auf Zeit, den Flaschlturm an der Stadtmauer, bezogen. Das wurde am heutigen Mittwoch aus dem Rathaus gemeldet. In den kommenden Monaten wird sie nun in dem historischen Bauwerk leben und arbeiten. Sie wird dabei auch, nach dem Vorbild des bekannten hiesigen Schriftstellers Joseph Maria Lutz, ihren "Zwischenfall" – einen Text über die Kreisstadt – zu Papier bringen. Diesen soll sie dann, das gehört ebenfalls dazu, Ende November im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorstellen. "Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben", wurde dazu heute erklärt.
Begrüßt wurde Piljavec in ihrer neuen "Schreibstube" von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und Kultur-Referent Reinhard Haiplik (ÖDP) sowie dem Jury-Vorsitzenden des Lutz-Stipendiums, Steffen Kopetzky. Herker überreichte der Autorin ein kleines Willkommens-Geschenk und wünschte ihr eine schöne und produktive Zeit in Pfaffenhofen. "Ich werde von allen Leuten sehr freundlich begrüßt", so die Lutz-Stipendiatin. In den drei Monaten, die sie nun hier verbringt, wolle sie neben dem "Zwischenfall" auch weiter an ihrem zweiten Roman arbeiten sowie Eindrücke aus Pfaffenhofen sammeln: "Ich bin immer am Mitschreiben und Notizen-Machen", sagt sie.
Bürgermeister Thomas Herker (rechts), Kultur-Referent Reinhard Haiplik (links) und Steffen Kopetzky begrüßten die neue Lutz-Stipendiaten am Flaschlturm.
Mitte Januar hatte Christina Piljavec die Lutz-Stipendium-Jury mit ihrem Text "Matka" überzeugt. "Er stach durch ein Feuerwerk an Ideen, die stakkatohafte Sprache sowie starke Metaphern aus den rund 50 Bewerbungen hervor", erklärt die Stadtverwaltung zur Entscheidung des Fach-Gremiums. Die neue Lutz-Stipendiatin ist laut Ankündigung aus dem Rathaus bereits am 3. November mit einer Lesung zu Gast bei der Pfaffenhofener Veranstaltungs-Reihe "Lesebühne". Dabei bekomme das Publikum einen ersten Einblick das literarische Schaffen der jungen Frau.
Die 1994 in der Ukraine geborene Autorin lebt in Leipzig und studierte Theater- und Medien-Wissenschaft, Germanistik, Ethik und Neuere Deutsche Literatur in Erlangen und Göttingen. Seit ihrem Master-Abschluss mit Auszeichnung studiert die Literaturwissenschaftlerin am Deutschen Literatur-Institut in Leipzig literarisches Schreiben. Als ihr Schwerpunkt werden hybride Text-Experimente mit lyrischen Elementen genannt. Im vergangenen Jahr war sie mit einem Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler ausgezeichnet worden.
Der Flaschlturm.
