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Der Kreis Pfaffenhofen will unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Pflegefamilien unterbringen – doch das ist wegen der Residenzpflicht nicht so einfach. Der Abgeordnete Karl Straub (CSU) setzt sich deshalb für eine praxisgerechte Lösung ein

(ty) Sie fliehen vor Krieg und Armut – die Zahl der Asylbewerber nimmt drastisch zu. Die Unterbringung von Asylbewerbern entwickle sich „in zunehmendem Maße zu einer großen Herausforderung für die betroffenen Landkreise und Städte“. Darauf weist der Wolnzacher Landtagsabgeordnete Karl Straub (CSU) hin. Auch die Zahl der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge steige stark an. „Der Landkreis Pfaffenhofen nimmt dieses Problem sehr ernst, da es an geeigneten freien Plätzen in den Jugendhilfeeinrichtungen mangelt“, betont Straub. Seinen Worten zufolge soll daher versucht werden, neue Wege zu gehen „und mit der Unterbringung in Pflegefamilien eine Alternative zu den stationären Jugendhilfe-Einrichtungen anbieten“.

Straub, der im Landtag im Ausschuss für Verfassung und Recht für Asylsozialpolitik zuständig ist, hat persönlich den zuständigen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) um Unterstützung gebeten, wie er in einer heute veröffentlichten Presseerklärung mitteilt. Straub stehe einer Betreuung der minderjährigen unbegleiteten Flüchtlinge in Pflegefamilien sehr positiv gegenüber, denn hier könnten die Jugendlichen seiner Meinung nach sehr individuell betreut und versorgt werden. 

Durch eine enge Zusammenarbeit von Vormund, Pflegeeltern und Pflegekinderdienst sei es möglich, vor Ort und zeitnah Lösungen für auftretende Fragen und Probleme zu finden, so Straub weiter. Besonders erfreulich sei es auch, dass sich bereits einige engagierte Familien gefunden hätten, die sich vorstellen könnten, einen Jugendlichen aufzunehmen und mit dem Pflegekinderdienst zusammenzuarbeiten.

Leider stelle die Residenzpflicht der Flüchtlinge für einen Teil der interessierten Familien aber eine Einschränkung dar, die laut Straub den Familienalltag in einem so hohen Maße beeinträchtigen würde, dass sie sich letztlich doch gegen die Aufnahme eines jugendlichen Flüchtlings entscheiden. „Verständlicherweise möchten die Pflegefamilien einerseits natürlich auch weiterhin mit ihrer Familie Urlaub oder Verwandtenbesuche im Ausland machen, andererseits wollen sie bei diesen Unternehmungen einen Jugendlichen, den sie in ihre Familie aufgenommen haben, nicht ausschließen“, berichtet Straub. 

Der CSU-Abgeordnete setzt sich nach eigener Darstellung für praxisgerechte Lösungen ein, um den Pflegeeltern hinsichtlich der Auslandsaufenthalte entgegenzukommen. „Es wäre traurig, wenn wir den Jugendlichen, die schon so viel erleiden mussten, eine sinnvolle Unterbringung in Pflegefamilien nicht ermöglichen könnten“, unterstreicht Straub.


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