Für Ilmtalklinik-Geschäftsführer Marcel John ist zur Lösung der Haftpflicht-Problematik der Hebammen der Bund gefordert – sein Haus sieht sich aber vor Ort in der Verantwortung, bis eine endgültige bundesweite Lösung gefunden ist
(ty) Der Geschäftsführer der Pfaffenhofener Ilmtalklinik GmbH, Dr. Marcel John, sieht zur langfristigen Lösung der Haftpflicht-Problematik der Hebammen den Bund gefordert. Die gesetzlichen Krankenkassen müssen seiner Meinung nach verpflichtet werden, die Belastungen aus der Haftpflichtversicherung auszugleichen. Das teilte die Klinik in einer heute veröffentlichten Presseerklärung mit.
Die Ilmtalklinik GmbH nehme die Situation der hier freiberuflich tätigen Hebammen „sehr ernst“, sagt John. „Wir prüfen, wo wir helfen können, bis eine endgültige bundesweite Lösung gefunden ist“, betont der Klinikchef und signalisiert zugleich Gesprächsbereitschaft von Seiten der Klinikleitung. „Auch wenn wir dazu keine gesetzliche Verpflichtung haben, sehen wir uns zur Sicherung der Geburtshilfe an der Ilmtalklinik hier in der Verantwortung.“ Erste Gesprächskontakte dazu werde es voraussichtlich nächste Woche geben, so John.
Dr. Marcel John, Geschäftsführer der Ilmtalklinik GmbH.
Die Ilmtalklinik weist darauf hin, dass aktuell auf Bundesebene ein Verfahren zum Erlass eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung laufe. Der Entwurf beziehe sich auf die Abfederung der beruflichen Haftpflichtkosten im geburtshilflichen Leistungsbereich. Eine Gruppe von Versicherern habe den Hebammen bis 2016 befristet eine Versicherung für 5000 Euro ab 1. Juli dieses Jahres angeboten. Das Angebot stehe unter dem Vorbehalt, dass bis dahin eine strukturell gesetzgeberische Lösung geschaffen werden soll.