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Erfolgreicher Test legte heute den Grundstein zur Entwicklung neuer Transportwege für Notfall-Medikamente in der Region.

(ty) Wer am heutigen Dienstag zwischen Ingolstadt und Pfaffenhofen in den Himmel geblickt hat, konnte vielleicht eine Entdeckung machen: Am Nachmittag ist eine automatisiert betriebene Flugzeug-Drohne vom Klinikum in Ingolstadt aus zur Ilmtalklinik nach Pfaffenhofen geflogen. Damit wurde der Grundstein für die Entwicklung neuer Transportwege für Notfall-Medikamente in der Region gelegt. Nach offiziellen Angaben legte das Fluggerät die gut 43 Kilometer in 38 Minuten zurück. "Mit dem Auto ist man für diese Strecke, je nach Verkehrslage, auch mal doppelt so lange unterwegs", verdeutlicht das Klinikum in einer Presse-Mitteilung.

"Drohnen können Leben retten", betont Bundesverkehrsminister Volker Wissing: "Sie können der entscheidende Unterschied sein, wenn es darum geht, Menschen in entlegenen Gebieten schnell zu versorgen oder lebenswichtige medizinische Güter von A nach B zu bringen." Der Minister unterstreicht: "Deswegen müssen wir als Industrie-Nation technologie-offen sein – gerade mit Blick auf den Einsatz von Drohnen." Deutschland sei an der Spitze dieser Entwicklung. "Wir wollen diese Vorreiterrolle beim unbemannten Fliegen weiter ausbauen", so Wissing. "Ich werde alles dafür tun, dass Medikamenten-Transporte per Drohne schon bald im großen Stil möglich werden."

Das Klinikum von Ingolstadt erinnert: Um die Auslieferung von Notfall-Medikamenten, wie etwa Gerinnungs-Hemmern für Unfallopfer oder Antibiotika für Patientinnen und Patienten in der Region zu beschleunigen, habe der Drohnen-Hersteller "Quantum Systems" aus Gilching bei München vor drei Jahren das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit einer Gesamt-Fördersumme von rund 962 000 Euro geförderte Projekt "MEDinTime" ins Leben gerufen. Neben dem Klinikum von Ingolstadt seien die Ilmtalklinik in Pfaffenhofen sowie der Landkreis Pfaffenhofen, die Technische Hochschule von Ingolstadt (THI) sowie das bayerische Rote Kreuz (BRK) an dem Pilotprojekt beteiligt.

Mit dem Projekt sei die Drohnen-Technik in dem spezifischen Anwendungs-Kontext weiterentwickelt und ein standardisierter digitaler Prozess für die Auslieferung von Notfall-Medikamenten erarbeitet worden. Die Krankenhaus-Apotheke im Klinikum von Ingolstadt versorge aktuell auch die Ilmtalklinik sowie zehn andere Krankenhäuser und vier Rettungsdienste in der Region mit Medikamenten. "Durch den Einsatz von Drohnen als Transportmittel könnten Notfall-Medikamente künftig schneller und bedarfsangepasster transportiert werden", sagt Pierre Ulfig, Projekt-Verantwortlicher bei "MEDInTime". Gleichzeitig könnten die Umwelt geschont und Kosten gespart werden.

 

Als besondere Herausforderung bei dem Projekt werden die luftfahrt-rechtlichen Voraussetzungen genannt, die für den automatisierten Drohnenflug außerhalb der Sichtweite des Piloten erfüllt werden mussten. Der heutige Testflug habe gezeigt, dass der schnelle und sichere Transport von Medikamenten per Drohne auf der Strecke zwischen Ingolstadt und Pfaffenhofen technisch machbar sei, so das Resümee der Projekt-Verantwortlichen. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden den Angaben zufolge die Basis für die zukünftige Versorgung mit Notfall-Medikamenten unter Einsatz neuer Technologien. Weitere Anwendungsfälle, wie beispielsweise die Erstellung von speziellen Luftaufnahmen von Katastrophen-Gebieten oder die Erfassung von Großschaden-Ereignissen in Echtzeit, könnten auf den Projekt-Ergebnissen aufbauen.

Von links: Andreas Tiete (Klinikum Ingolstadt), Pierre Ulfig (Quantum-Systems), Peter Linhardt (Klinikum Ingolstadt), Alexander Rave (THI), Tamara Beschler (THI), Uwe Kippnich (Bayerisches Rotes Kreuz), Reinhard Brandl (Bundestags-Abgeordneter), Birgit Stimpel (Landratsamt Pfaffenhofen).


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