Maßnahmen zwischen Autobahn-Dreieck Holledau und München-Schwabing dauern bis Ende Februar. Hier die Details und Hintergründe.
(ty) Ab Mitte dieses Monats werden im Bereich der A9 zwischen dem Autobahn-Dreieck Holledau und der Anschlussstelle München-Schwabing in beiden Fahrtrichtungen Maßnahmen zur Gehölz-Pflege durchgeführt. Das wurde von der Autobahn-GmbH des Bundes angekündigt. Die Arbeiten dauern den Angaben zufolge voraussichtlich bis Ende Februar kommenden Jahres. Im Zuge der Maßnahmen "kann es vereinzelt zu Spurwegnahmen und damit einhergehenden Verkehrs-Behinderungen kommen", heißt es weiter. Und: "Grundsätzlich wird darauf geachtet, die Arbeiten nicht in die Zeiten des Berufsverkehrs zu legen."
Die Arbeiten seien in einzelne Abschnitte unterteilt, erklärt die Autobahn-Gesellschaft des Bundes, "wobei sich Pflegeabschnitte und unbearbeitete Abschnitte abwechseln – unter Belassung des Jungbestandes". Die zuständigen Landschafts- und Naturschutz-Behörden seien informiert. Die Maßnahmen zur Gehölz-Pflege werden "zur Aufrechterhaltung der Verkehrs-Sicherheit, aber auch zur Erhaltung der ökologischen Funktionen des Hecken- und Gehölz-Bestandes" durchgeführt. So diene eine abgestufte Hecken-Struktur als Schutz vor Wind, Schnee und Erosion.
Die Autobahn-Gesellschaft ist nach eigenem Bekunden "grundsätzlich für die Standfestigkeit der Bäume auf ihren Grundstücken verantwortlich". Darüber hinaus sind den Angaben zufolge "die Maßnahmen nötig, um Bauwerke und unterirdische Leitungen vor Beschädigungen durch Wurzelwerk zu schützen oder um die erforderlichen Haltesichtweiten zu gewährleisten". In einer Presse-Mitteilung der Autobahn-Gesellschaft des Bundes heißt es: "Wir bitten die Verkehrsteilnehmenden und die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner um Verständnis für die unvermeidbaren Arbeiten." Weiter wird zum Hintergrund der Arbeiten erläutert:
In den geschlossenen Gehölzbeständen an den Autobahnen, die meist aus Sträuchern und Bäumen bestehen, werde der Baumanteil oftmals zu hoch und zu dicht. Der Bestand schieße in die Höhe, während im Untergrund jedoch Lichtmangel vorherrsche. Dies führte dazu, dass Bäume und Sträucher sich nicht richtig entwickeln könnten und unterdrückt würden. Die Folge: "Der Bestand verkahlt, das heißt: Dürres, trockenes Geäst bestimmt den Untergrund und dieser wird artenarm." Zu dichte Bestände von baumartig wachsenden Gehölzen würden deshalb während der Gehölz-Pflege-Arbeiten ausgedünnt. "Einzelne Bäume werden freigestellt, damit diese sich besser entwickeln und ein stabiles Grundgerüst bilden können."
Auch dort, wo Gehölze auf Stock gesetzt – das heißt: lediglich ein paar Zentimeter über dem Boden gekappt – werden, sei die Natur – entgegen dem Anschein – nicht zerstört, so die Autobahn-GmbH des Bundes. "Vor allem für Insekten findet sich dort schon im Frühjahr ein neues, umfangreiches Nahrungs-Angebot, da durch Samenflug auf den gelichteten Flächen Blumen und Kräuter neu wachsen können, die im dichten Unterholz niemals keimen könnten. Die Sträucher treiben zudem wieder aus. Dadurch die die Struktur-Vielfalt der Gehölze erhalten und ein Lebensraum für Vögel und Kleintiere geboten." Zudem werde an geeigneter Stelle der Anteil des seltenen und ökologisch besonders wertvollen Biotoptypus "Stehendes Totholz" (Torso) erhöht. Der Torso biete einen wichtigen Lebensraum unter anderem für Insekten, Vögel und Fledermäuse.