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"Es ist bedrückend", so Gerlach, "dass die Diskrepanz zwischen den Spendern und den Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, nach wie vor so groß ist."

(ty) Die Zahl der Organspender im Freistaat liegt bislang auf Vorjahres-Niveau. Darauf hat die neue bayerische Gesundheits-Ministerin Judith Gerlach (CSU) am heutigen Donnerstag in München hingewiesen. Konkret gab es ihren Worten zufolge in Bayern heuer von Januar bis einschließlich Oktober nach Erkenntnissen der "Deutschen Stiftung Organtransplantation" (DSO) 101 postmortale Organspender. Im Jahr zuvor seien es im gleichen Zeitraum 100 gewesen. "Auch deutschlandweit zeigt sich nur ein sehr leichter Anstieg an Organspenden", so Gerlach weiter. "Wir müssen deshalb deutlich mehr Menschen dafür gewinnen, sich für einen Organspende-Ausweis zu entscheiden und damit Leben zu retten."

"Es ist bedrückend", so die Ministerin, "dass die Diskrepanz zwischen den Spendern und den Menschen, die auf ein Spenderorgan warten, nach wie vor so groß ist." In Deutschland warten ihren Angaben zufolge mehr als 8400 Menschen auf ein Spenderorgan – und in Bayern mehr als 1100. Nach Angaben der DSO ist die Zahl der postmortalen Organspende im Vergleich zu den Vorjahren in Deutschland zwar leicht gestiegen, doch die Differenz zwischen den Spendern und den benötigten Organen ist nach wie vor groß: Während es in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres noch 710 Organspender gab, sind es bisher 788.

Gerlach betonte: "Es ist mein Ziel, dass sich mehr Menschen mit dem Thema Organspende auseinandersetzen." Denn die meisten Bürgerinnen und Bürger stünden der Organ- und Gewebespende grundsätzlich positiv gegenüber – das sei ein wichtiges Signal und zeige das enorme Potenzial bei der Organspende. "Jedoch haben einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zufolge nur 44 Prozent einen Organspende-Ausweis oder eine Patienten-Verfügung, die sich mit der Organ- und Gewebespende befasst. Das ist jedoch genau bei der Organspende entscheidend."

Die Ministerin führte weiter aus: "Wer zu Lebzeiten selbst für Klarheit sorgt, nimmt seinen Angehörigen die Last einer Entscheidung in schweren Stunden." Das bayerische Gesundheits-Ministerium werde daher auch künftig dafür werben, dass sich die Menschen mit dem Thema befassen und einen Organspende-Ausweis bei sich tragen."

Deshalb habe das bayerische Gesundheits-Ministerium im vergangenen Juni unter anderem eine Social-Media-Kampagne unter dem Motto: "Du Entscheidest! Organspende? Deine Wahl." gestartet. Sie sollte laut Gerlach insbesondere über Videos zum Nachdenken anregen – und idealerweise zum Ausfüllen eines Organspende-Ausweises. "Dabei unterstützen uns unter anderem Influencer wie Marti Fischer, Tomatolix, Lisa Sophie Laurent und Markus Kavka."

Zudem leiste das Bündnis "Organspende Bayern" mit seinen nunmehr rund 60 Mitgliedern seit über sechs Jahren einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Sensibilisierung bei der Organspende, so Gerlach. Außerdem setze man früh beim Thema Organspende an: Seit über 20 Jahren unterstütze das bayerisches Gesundheits-Ministerium das sehr wichtige Projekt "Schulklassen in die Transplantations-Zentren" am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München zusammen mit der "Deutschen Stiftung Organtransplantation".

Seit 2012 biete auch das Klinikum der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Ministerium und der "Deutschen Stiftung Organtransplantation" Schüler-Seminare zum Thema Organspende und Transplantations-Medizin an. "Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler über dieses wichtige Thema zu informieren und sie bei der eigenen Meinungsbildung zu unterstützen", erklärte die Ministerin.


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