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80-Jährige aus Neuburg übermittelte über Tage hinweg die Codes von eigens gekauften Wertgutscheinen telefonisch an Kriminelle.

(ty) "Sie haben gewonnen!" Wer freut sich nicht, das zu hören. Allerdings: Wer eine solche Nachricht bekommt, per Telefon, via E-Mail oder mit der Post, der sollte durchaus vorsichtig sein. Denn dabei kann es sich um eine perfide Betrugs-Masche mit falschen Gewinn-Versprechen handeln. Darauf weist die Polizeiinspektion aus Neuburg an der Donau heute hin – und zwar aus aktuellem Anlass. Denn in Neuburg ist eine 80 Jahre alte Frau über Tage hinweg von Betrügern auf Trab gehalten worden. Ihr wurde ein vermeintlicher Gewinn in Höhe von über 80 000 Euro vorgegaukelt, doch stattdessen wurde sie am Ende um mehr als 14 000 Euro erleichtert. 

Zielgruppe dieser Masche sind laut Polizei zumeist ältere Menschen, die von überwiegend aus der Türkei agierenden Betrügern kontaktiert werden. Die kriminellen Anrufer seien in Gesprächsführung gut geschult und wirkten überzeugend. Um ihre Opfer in falscher Sicherheit zu wiegen, gäben sie vor, im Auftrag von Rechtsanwälten und Notaren anzurufen, und teilten den angeblichen Gewinnern eine Rückruf-Nummer für die angebliche weitere Gewinn-Abwicklung mit. Melden sich die vermeintlichen Gewinner daraufhin bei den angeblichen Notaren oder Anwälten, würden sie dazu aufgefordert, angeblich angefallene Kosten zu tragen, bevor sie den vorgegaukelten Gewinn entgegennehmen könnten.

Verlangt werden nach Angaben der Polizei von den Betrügern zum Beispiel angebliche Rechtsanwalts-, Notar-, Bearbeitungs- oder Zollgebühren beziehungsweise vermeintliche Transport- oder Versicherungs-Kosten. "Oftmals werden dabei auch Codes von Wertgutscheinen verlangt, die von den Tätern dann sofort verwendet werden", erklärt ein Polizei-Sprecher. Opfer eines derartigen Betrugs sei ab Montag vergangener Woche, 4. Dezember, auch eine 80 Jahre alte Rentnerin aus Neuburg an der Donau geworden. Bei der Seniorin meldete sich laut heutiger Schilderung der Polizei zunächst eine Anruferin und gaukelte der Neuburgerin vor, dass diese mehr als 83 000 Euro bei einem Gewinnspiel gewonnen habe.

Die Betrügerin habe ferner vorgegeben, dass die Seniorin zur Sicherheit zunächst Codes von Wunsch-Gutscheinen übermitteln sollte. Die 80-Jährige habe dies auch getan. Mit dieser Masche sei die 80-Jährige nun über mehrere Tage hinweg immer wieder kontaktiert sowie zum Kauf von Wertgutscheinen gedrängt worden. Nach Erkenntnissen der Polizei gab die Neuburgerin insgesamt mehr als 14 000 Euro dafür aus. Die Codes auf den erworbenen Gutscheinen habe die Seniorin jeweils unmittelbar nach den Käufen telefonisch an die Kriminellen übermittelt. Erst, nachdem die Rentnerin schließlich am vergangenen Freitag eine Freundin über die Angelegenheit informiert habe, sei der Betrug aufgeflogen.

Tipps der Polizei:

  • Machen Sie sich bewusst: Wenn Sie nicht an einer Lotterie teilgenommen haben, können Sie auch nichts gewonnen haben!
  • Geben Sie niemals Geld aus, um einen vermeintlichen Gewinn einzufordern, zahlen Sie keine Gebühren und wählen Sie keine gebührenpflichtige Sonder-Nummern. Gebührenpflichtige Sonder-Nummern beginnen zum Beispiel mit 0900, 0180 oder 0137.
  • Machen Sie keinerlei Zusagen am Telefon.
  • Geben Sie niemals persönliche Informationen weiter: keine Telefonnummern und Adressen, Konto-Daten, Bankleitzahlen, Kreditkarten-Nummern oder Ähnliches.
  • Fragen Sie den Anrufer nach Namen, Adresse und Telefonnummer der Verantwortlichen, um welche Art von Gewinnspiel es sich handelt und was genau Sie gewonnen haben. Notieren Sie sich seine Antworten.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
  • Sprechen Sie auch mit Verwandten, Bekannten und Nachbarn über das Phänomen!
  • Weisen Sie unberechtigte Geldforderungen zurück.

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