Er erhielt gestern in Augsburg aus den Händen von Bischof Bertram Meier den Silvesterorden in der Klasse "Komtur". Hier die Laudatio im Wortlaut.
(ty/pba) Für ihre Verdienste um die katholische Kirche haben am gestrigen Mittwochabend insgesamt neun Persönlichkeiten aus dem Bistum Augsburg, zu dem auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, im Haus "Sankt Ulrich" in Augsburg päpstliche Auszeichnungen erhalten. In Würdigung ihres Engagements, das in den vorgetragenen Laudationes zum Ausdruck gebracht wurde, bekamen eine Frau und drei Männer durch Bischof Bertram Meier den päpstlichen Silvesterorden verliehen – darunter Professor Claus Hipp vom gleichnamigen Babynahrungs-Hersteller aus Pfaffenhofen. Fünf Priester tragen künftig den Ehrentitel Monsignore ("Kaplan seiner Heiligkeit").
Professor Dr. Claus Hipp erhielt den päpstlicher Silvesterorden in der Ordensklasse "Komtur". Nachfolgend die Laudatio im Wortlaut:
"1938 geboren, engagiert sich Claus Hipp von Jugend auf in der katholischen Kirche und erweist sich bis heute als Wohltäter und großzügiger Unterstützer von Menschen in Not. Der Produktions-Standort der Firma Hipp, auf dem Gebiet der Diözese Augsburg gelegen, war und ist Ausgangspunkt unzähliger Hilfstransporte in die Krisengebiete der Welt, um wenigstens die Kleinsten mit Nahrung zu versorgen. Ohne medial darum viel Aufhebens zu machen, gehört er seit langem zu den tatkräftigsten Sponsoren karitativer Projekte.
Unter seinem Geburts- und Künstlernamen Nikolaus Hipp ist Herr Professor Hipp überdies ein renommierter Vertreter abstrakter Kunst, wobei er dieses besondere Charisma auch mit dem ökumenischen Dialog verbindet. Als Honorar-Konsul von Georgien setzt er sich für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung des südkaukasischen Landes ein und kann dabei auf seine jahrzehntelange Erfahrung im ökologischen Landbau zurückgreifen.
Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, diese Grundpfeiler eines biblisch motivierten Engagements, prägten ein Leben lang Herrn Professor Hipps unternehmerische Entscheidungen. Als Arbeitgeber sind ihm ein familienfreundliches Arbeitsumfeld ebenso wichtig wie die Weiterentwicklung der sozial-ökologischen Marktwirtschaft. Nicht zuletzt manifestiert sich seine Verankerung im katholischen Glauben daher in der Verantwortung als Bio-Landwirt, die ihn zu einem verlässlichen und zugleich mahnenden Partner auch für die Politik werden lässt."
Bei seiner kurzen Begrüßung stellte Bischof Meier gestern etwas Mundartliches an den Beginn des Abends: "Im Schwäbischen spricht man von Leuten, die ehrenkäsig sind, die am liebsten einen Titel nach dem anderen sammeln." Heute, so betonte er, sei aber kein Abend für Ehrenkäsige, sondern für ausgewählte Persönlichkeiten des Bistums Augsburg, "die sich in besonderer Weise engagiert haben für Jesus Christus, für unsere Kirche".
Für die musikalische Gestaltung der Feierstunde sorgten Peter Frasch am Flügel und der Cellist Johannes Kübel mit Werken von Antonio Vivaldi, Franz Schubert und Angel Gregorio Villoldo Arroyo. Im Anschluss an den Festakt und einen Stehempfang versammelten sich die Geehrten und Gäste zur Feier des Abend-Segens in der Kapelle des Haus "Sankt Ulrich".
Den päpstlichen Silvesterorden (in verschiedenen Klassen) erhielten:
- Prof. Claus Hipp, Hettenshausen (Komtur)
- Doris Hallermayer, Augsburg (Dame)
- Peter Kindermann, Augsburg (Ritter)
- Herbert Veh, Augsburg (Ritter)
"Der Silvesterorden ist einer der päpstlichen Ritterorden", erklärt die Diözesan-Verwaltung aus Augsburg. Er werde für besondere Verdienste vor allem an Personen des öffentlichen Lebens verliehen. Benannt sei der Orden nach Papst Silvester I., gestiftet worden sei er im Jahre 1841 von Papst Gregor XVI.
Der päpstliche Ehrentitel Monsignore ("Kaplan seiner Heiligkeit") wurde verliehen an:
- Pfarrer i.R. Helmut Bullinger, Neuburg an der Donau
- Pfarrer i.R. Ludwig Epp, Füssen
- Pfarrer Hubert Ratzinger, Großaitingen
- Domkapitular Walter Schmiedel, Friedberg
- Prof. em. Franz Sedlmeier, Augsburg
Zum Hintergrund wird erklärt: Monsignore ist einer der päpstlichen Ehrentitel für Priester. Er lautet eigentlich "Kaplan seiner Heiligkeit". In der Rangfolge steht er unter dem Ehrenprälaten. Höchster Ehrentitel ist der des Apostolischen Protonotars. Seit 2014 wird nur noch der Titel "Kaplan seiner Heiligkeit" verliehen.
Drei der neuen Monsignori konnten aus gesundheitlichen oder terminlichen Gründen an dem gestrigen Festakt nicht teilnehmen. Sie hatten ihre Ernennungs-Urkunde bereits vorab aus den Händen von Bischof Bertram Meier erhalten.
Bereits zum Auftakt des Ulrichs-Jubiläums 2023/24 in der Diözese Augsburg waren 16 Frauen und Männer aus dem Bistum mit bischöflichen (Ulrichs-Medaille, Bischöflicher Geistlicher Rat) und päpstlichen Auszeichnungen (Pro Ecclesia et Pontifice) bedacht worden.