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Weil die Sanierung der Kreisstraße PAF 3 nicht als Unterhalt, sondern als Investition läuft, spart sich der Landkreis 400 000 Euro. Das nahm zuständige Ausschuss erfreut zur Kenntnis und vergab weitere Aufträge in Millionenhöhe

(zel) Über Aufträge mit einem Gesamtvolumen in Millionenhöhe hat der Bau- und Vergabeausschuss des Pfaffenhofener Kreistags gestern entschieden. Darunter war auch der eine oder andere bemerkenswerte Fall. Zum Beispiel, dass es viel billiger werden kann, wenn man eine Baumaßnahme umbenennt.

Der interessanteste Fall also gleich vorweg: Die Kreisstraße PAF 3 ist von Kemmoden bis zur Einmündung in die PAF 7 auf Höhe des Waldkletterparks in einem sehr schlechten Zustand und hat eine Breite von 5,50 Metern. Deshalb war geplant, die Straße im kommenden Jahr auf 1,75 Kilometern zu sanieren. Die Gesamtkosten werden auf etwa 1,15 Millionen Euro geschätzt. Nun hat sich aber herausgestellt, dass es einen satten Zuschuss gibt, wenn die Maßnahme nicht als Sanierung im Rahmen des Unterhalts, sondern als Investition firmiert. Deshalb wird die Fahrbahn nun im besagten Abschnitt auf sechs Meter verbreitert – und der Landkreis kommt in den Genuss einer Finanzspritze von rund einer halben Million Euro. Unterm Strich ergibt sich so für den Landkreis eine Ersparnis von etwa 400 000 Euro. Klar, dass der Bau- und Vergabeausschuss da einhellig zustimmte.

Ebenfalls einhellig – wie übrigens alle Beschlüsse gestern in dem Gremium – wurden Markierungsarbeiten auf Kreisstraßen an die Firma Rudolf Ebner aus Markt Indersdorf vergeben. Das Unternehmen hatte mit rund 58 700 Euro unter den acht Firmen, die ein Angebot eingereicht hatten, das günstigste abgegeben.

Rund 121 000 Euro gab der Ausschuss für Spengler- und Dachdeckerarbeiten im Rahmen der Generalsanierung der Georg-Hipp-Realschule frei. Das günstigste Angebot hatte die Firma „HSM Dach- und Fassadentechnik“ aus Regenstauf abgegeben, die auch den Zuschlag bekam.

Ebenfalls im Zuge der Generalsanierung der Realschule wurden Zimmererarbeiten für gut 239 000 Euro an die hiesige Firma Rupert Nischwitz vergeben, die von den drei bietenden Unternehmen das günstigste Angebot vorgelegt hatte.

Fast 1,3 Millionen Euro werden für die Elektro-Installationsarbeiten an der Realschule fällig. Den Zuschlag bekam hier die Firma Pollux aus Pfaffenhofen. Sie hatte in dem offenen Vergabeverfahren als einziges Unternehmen ein Angebot abgegeben. Das liegt zwar fast 20 Prozent über der Kostenberechnung, die man im Landratsamt angestellt hatte. Doch eine nochmalige Prüfung hat ergeben, dass da wohl nichts zu machen ist. Nach Rücksprache mit der zuständigen Stelle und der Anfrage, die Ausschreibung aus wirtschaftlichen Gründen aufzuheben, wurde dies als „äußerst angreifbar“ von der Vergabekammer Südbayern bezeichnet. Und aufgrund der aktuell hohen Nachfrage insbesondere bei Ausbaugewerken würde, so hieß es gestern, eine erneute Ausschreibung auch zu keinem anderen Ergebnis führen. So bekommt Pollex den Auftrag, auch wenn der Landkreis über 200 000 Euro mehr bezahlen muss als gedacht.

Im Rahmen der Generalsanierung des Landratsamts hat der Ausschuss grünes Licht für die Beschaffung von Ausstattungsgegenständen wie Rollschränke und Regale gegeben. Kostenpunkt: rund 148 000 Euro. Den Zuschlag bekam die Firma „Möbelbau Lober“ aus Honhart, die am günstigen ist. Zwar liegt die Summe mehr als 22 Prozent über der Kostenrechnung des Landratsamts – das liegt allerdings vor allem daran, dass noch zusätzliche Stücke hinzugekommen sind. Allein diese Mengenmehrung macht gut 18 Prozent der Kostensteigerung aus, wie auf Anfrage von Martin Seitz (CSU) erklärt wurde. 

Zur Aufwertung des „Kompetenzzentrums für Elektrotechnik“ an der Staatlichen Berufsschule Pfaffenhofen wird ein Raum neu ausgestattet. Das erledigt für knapp 100 000 Euro die Firma „Festo Didactic“ aus Esslingen, die das günstigste Angebot abgegeben hat. Insgesamt kosten die Arbeiten an dem Lehrraum 174 000 Euro; davon bekommt der Kreis 70 000 Euro als Zuschuss.

Weitere 40 000 Euro gab das Gremium gestern frei, damit an der Berufsschule zehn Förderbandmodell-Koffer samt Adapterkabel angeschafft werden dürfen. So können die  Elektroklassen künftig nicht nur in den Fachräumen unterrichtet werden. 

Für gut 74 000 Euro bekam die Firma „CFT Bürotechnik“ aus Pfaffenhofen den Zuschlag zur „Standortkonsolidierung des EDV-Netzwerks im Landratsamt“. Konkret geht es um die Lieferung und den Einbau von so genannten Aktivkomponenten. Hintergrund ist, dass bereits seit mehreren Jahren Bestrebungen einer IT-Standortkonsolidierung der Außenstellen des Landratsamts laufen. Ziel ist dabei, die einzelnen Standorte per Breitband-Hochgeschwindigkeitsnetz mit dem Haupthaus zu verbinden. Damit besteht dann die Möglichkeit, die einzelnen Datenzentralen an den Filialen aufzulösen und in einen effektiveren und leistungsfähigeren EDV-Betrieb zu integrieren – so heißt es jedenfalls aus der Kreisverwaltung. Diesem einheitlichen Standard sollen neben der Außenstelle in der Pettenkoferstraße auch die Georg-Hipp-Realschule, das Schyren-Gymnasium und der Abfallwirtschaftsbetrieb angepasst werden. Neben einem besseren Service sei mittelfristig mit einer Amortisation der Kosten zu rechnen.


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