In einer bundesweiten Aktion werden Sichtungen erfasst, um mehr über Verbreitungs-Gebiete und Arten herauszufinden. Teilnahme mit kostenloser App.
(ty) Der Bund Naturschutz (BN) ist auch im Landkreis Pfaffenhofen auf Hummel-Suche und unterstützt damit das bundesweite Wildbienen-Monitoring am Thünen-Institut. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können laut Mitteilung des hiesigen BN-Kreisverbands dabei helfen, mehr über die Hummel-Vielfalt und deren Verbreitung in der Region herauszufinden. Gemeldet werden können die Hummeln ab kommendem Mittwoch, 20. März, und bis 9. April sowie außerdem von 20. Juni bis 3. Juli über die App "ObsIdentify". Jeder dürfe mitmachen, wird betont. Man könne auch einen Preis ergattern.
Der BN will nach eigenem Bekunden mit diesem Citizen-Science-Projekt namens Hummel-Challenge sowie mit Hilfe der Natur-Beobachtungs-Plattform Observation.org zwei Mal im Jahr und immer zur gleichen Zeit etwaige Hummel-Sichtungen erfassen, um mehr über die Verbreitungs-Gebiete und die Vielfalt der Hummel-Arten herauszufinden und Veränderungen zu dokumentieren. "Die gemeldeten Hummel-Sichtungen in Pfaffenhofen ergänzen die Daten des bundesweiten Hummel-Forschungs-Projekts am Thünen-Institut", erklärt Manual Hummler von der hiesigen Landkreis-Gruppe des BN. "So kann jeder einen wichtigen Beitrag zum Schutz unserer Hummeln leisten."
Die Technik dazu liefere https://observation.org - die größte Natur-Melde-Plattform Europas und Kooperations-Partner des BN. Sie ermögliche die Erfassung von Hummeln über die Webseite oder direkt im Gelände mit Hilfe der Smartphone-App "ObsIdentify" – eine kostenlose App mit automatischer Bilderkennung. Die gesammelten Daten werden den Angaben zufolge trotz künstlicher Intelligenz (KI) noch einmal von Experten geprüft, um eine hervorragende Daten-Qualität zu garantieren. Niemand brauche besondere Hummel-Arten-Kenntnis, um bei dem Projekt mitzumachen", betont Hummler. "Die App hilft bei der Bestimmung und wir verändern oder ergänzen die Beobachtung nur, falls die KI einen Fehler gemacht hat. Das kann vorkommen, wenn zum Beispiel das Foto nicht optimal ist."
Hier wird gerade eine Erdhummel abgelichtet.
Das Mitmachen bei der "Hummel-Challenge" sei ganz einfach, wirbt der BN und erläutert: Man lade sich die kostenlose App "ObsIdentify" herunter, lege einen Benutzer-Account an, gehe raus in die Natur und versuche so viele verschiedene Hummel-Arten wie möglich zu bestimmen und in der App zu speichern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die die meisten Arten im Projekt-Zeitraum finden, gewinnen laut BN auch Preise. In Deutschland gebe es 41 Arten von Hummeln, über die Hälfte davon stehe auf der "Roten Liste" der gefährdeten Tierarten – Gründe dafür seien das Insekten-Sterben und die Klima-Krise. Weitere Infos zur "Hummel-Challenge" gibt es beim BN unter diesem Link.
Die besten Chancen für gute Hummel-Fotos hat man laut BN auf Wiesen mit blauen oder lila-farbenen Blumen. "Hier sammeln die dicken Brummer Pollen und trinken Nektar. Dafür halten sie kurz still und man kann sie gut fotografieren." Besonders beliebt im zeitigen Frühjahr seien Taubnessel, Knautien, Beinwell, Herzgespann, Distel oder Klee. Auch blühende Obstbäume und -sträucher seien im Frühjahr sehr beliebt. Ein Tipp lautet: "Jeder Hummel-Freund sollte auf seinem Spaziergang Ausschau nach Wiesen mit verschiedenen Blüten und Obstbäumen halten. Dadurch erhöht man die Wahrscheinlichkeit, auch viele verschiedene Hummelarten zu finden."
