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"Einzigartig in Bayern": Kostenlose Eltern-Abende stoßen auf immense Nachfrage, dazu gibt es Aktionen an Schulen. Angebot soll fortgeführt und ausgebaut werden.

(ty) Die kostenlose Angebote für Eltern im Kreis Pfaffenhofen zur digitalen Bildung sind im aktuellen Schuljahr wieder auf sehr große Resonanz gestoßen. Wie das Landratsamt bekannt gegeben hat, haben sich mehr als 3500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die insgesamt 38 Online-Veranstaltung des Medien-Zentrums angemeldet. In dieser Art sei das vielfältige Projekt "Kids fit für Smartphone und Internet" in der Verbindung von Eltern-Abenden und Schul-Aktionen "einzigartig in Bayern und stößt auch über die Landkreis-Grenzen hinaus auf großes Interesse", erklären die beiden Organisatoren und Initiatoren, Eric Streit und Manfred Liesaus. Das Projekt soll nicht nur fortgesetzt, sondern sogar ausgebaut werden.

Streit ist Beratungs-Rektor für Medien-Pädagogik an den Schulämtern im Landkreis Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen. Manfred Liesaus ist Diplom-Sozialpädagoge mit langjähriger Erfahrung im präventiven Kinder- und Jugendmedienschutz initiiert.

Das Projekt "Kids fit für Smartphone und Internet" wird in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule des Landkreises Pfaffenhofen sowie den beiden genannten Schulämtern durchgeführt. "Es soll vor allem Eltern, aber auch Lehrkräfte in ihrer heute so wichtigen Aufgabe der Vermittlung von Medien-Kompetenz im Umgang mit Smartphone und Internet unterstützen", fasst das Pfaffenhofener Landratsamt zusammen und kündigt an: "Das Projekt soll im kommenden Schuljahr weitergeführt und ausgebaut werden."

"Alle Veranstaltungen werden online, kostenlos und in ausreichender Anzahl angeboten", wird betont. Sie dauern jeweils etwa eine Stunde. Begleitend werden für die Teilnehmer außerdem Informationen und Links zu den entsprechenden Themen zum kostenlosen Download angeboten. "Die Vortrags-Reihe läuft jeweils von Oktober bis März mit ständig steigenden Teilnehmerzahlen", heißt es aus der Pfaffenhofener Landkreis-Behörde. 

Begleitet werden die Eltern-Abende von Projekten in den dritten bis siebten Jahrgangsstufen der Landkreis-Schulen. Dabei legen Eric Streit und Manfred Liesaus großen Wert darauf, "dass keine Massen-Veranstaltungen angeboten werden". Vielmehr werde das Projekt klassenweise und damit altersgerecht in allen Schularten im Landkreis Pfaffenhofen durchgeführt. Inhaltlich werden der Schutz der Kinder im Internet, das Urheberrecht und das Recht am eigenen Bild ebenso thematisiert wie Vorsicht bei App-Berechtigungen, künstliche Intelligenz und weitere aktuelle Themen.

Die Eltern-Abend-Reihe beinhalte 15 verschiedene Vorträge, die alle wichtigen Themen abdeckten: Für die Erst-Benutzung der Geräte wird der dreiteilige Grundkurs "Mein erstes Smartphone" angeboten. Er enthalte unter anderem die Themen "Smartphone – ab welchem Alter?", geeignete Apps, Alternativen zum Smartphone-Gebrauch, "Wo finde ich Hilfen?" und "Wie stelle ich das Smartphone für die Kinder sicher ein?".

Im zweiten Themen-Bereich geht es um "Social Media – wo sind unsere Kinder unterwegs?". Hier werden zum Beispiel "WhatsApp", "TikTok" und Instagram vorgestellt, aber auch die Angebote "Discord", "Twitch", "BeReal" und "Roblox". Der dritte Themen-Komplex beschäftigt sich ausführlich mit Gefahren wie (Cyber-)Mobbing, Cyber-Grooming, Hate-Speech und Fake-News. Abgerundet wird die Serie mit Eltern-Abenden über "Digital Detox" sowie die neuesten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. "Aktuelle Trends und neue Gefahren fließen durch entsprechende Eltern-Abende in das Angebot mit ein", wird betont.

Laut der Studie "Kindheit, Internet, Medien 2022" des "Medienpädagogischen Forschungs-Verbunds Südwest" nutzen laut Landratsamt 70 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13 Jahren das Internet. Mehr als die Hälfte der Kinder besitzen demnach ein eigenes Smartphone. Den Angaben zufolge lassen dabei 68 Prozent der Eltern ihren Nachwuchs mit diesen Geräten ungeschützt ins Internet. Die Kinder seien dadurch ungefiltert Gefahren ausgesetzt. Viele der beliebten und zunächst kostenlosen Online-Spiele erwiesen sich mit den enthaltenen In-Game-Käufen als Kosten- und Abzock-Fallen. Sie führten nicht selten bei den Kindern zu hohen Handy-Rechnungen.

Außerdem: In Spielen, Social-Media und Chats – überall könnten Kinder auch Menschen mit pädophilen Neigungen begegnen, die die Begeisterung der jungen Nutzerinnen und Nutzer für das Internet für Kontakt-Aufnahmen nutzten. Aktuelle Informationen würden zudem fast ausschließlich aus den Angeboten des Internet gezogen. Dabei sei es für die Kinder und Jugendlichen schwer, zwischen seriösen Quellen und Fake-News zu unterscheiden. Auch Mobbing finde hauptsächlich über Social-Media statt. "Bei über 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen, die in der realen Welt gemobbt werden, werden die Angriffe über das Internet fortgeführt und dadurch verstärkt", so das Pfaffenhofener Landratsamt zu der Studie.


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