Holz-Anbau beim Markttor direkt neben der Kirche wurde Raub der Flammen. Ursache und Höhe des Schadens noch unklar, Kripo ermittelt. Was bislang bekannt ist.
(zel/ty) Ein Großaufgebot von Einsatzkräften ist am frühen heutigen Nachmittag nach Hohenwart gerufen worden. Am historischen Markttor aus dem 15. Jahrhundert ist ein hölzerner Anbau in Brand geraten. Dieser wurde zum Raub der Flammen. Ein Übergreifen des Feuers auf das Markttor-Gebäude selbst sowie auf die direkt daneben befindliche Marktkirche, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert, konnte verhindert werden. Die Ursache für den Brand ist noch unklar, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord gegenüber unserer Zeitung. Auch zur Höhe des Schadens gibt es noch keine gesicherten Informationen. Die weiteren Ermittlungen werden von der Kripo übernommen.
Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen sei niemand verletzt worden, so der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am Nachmittag. Der überdachte, hölzerne Anbau an dem unter Denkmalschutz stehenden Markttor-Gebäude, diente augenscheinlich unter anderem als Treppen-Aufgang. Warum er in Brand geraten ist, das sollen nun Experten von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt herausfinden. Diese werden am morgigen Donnerstag vor Ort sein. Allerdings wurde noch am heutigen Nachmittag mit dem Abbruch des durch das Feuer völlig zerstörten Anbaus begonnen. Dazu war ein Bagger angerückt, außerdem packten Feuerwehrleute mit an.
Die ersten polizeilichen Maßnahmen waren von Streifenbeamten der örtlich zuständigen Inspektion aus Pfaffenhofen getroffen worden. Außerdem angerückt waren der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk (THW), zahlreiche Floriansjünger von mehreren Feuerwehren aus den Landkreisen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen sowie die Pfaffenhofener Kreisbrandinspektion unter der Regie von Kreisbrandrat Christian Nitschke. Auch Steffen Kill, für den Katastrophenschutz zuständiger Abteilungs-Leiter am Landratsamt von Pfaffenhofen und Chef der "Führungs-Gruppe Katastrophenschutz", sowie der hiesige Bürgermeister Jürgen Haindl verschafften sich vor Ort ein Bild von der Lage.
Die Einsatzkräfte waren gegen 12.40 Uhr mit dem Stichwort "B4" gerufen worden. Nach den Worten von Kreisbrandrat Nitschke kann von einem Großeinsatz mit "massivem Kräfte-Ansatz" gesprochen werden. Da zum Glück weder Menschen noch Tiere in Gefahr gewesen seien, habe man sich gleich voll auf die Brandbekämpfung und auf den Schutz der historischen Gebäude kümmern können. Das Feuer sei dann auch relativ schnell unter Kontrolle gewesen. Trotzdem war Eile geboten. Für das geschichtsträchtige Ensemble bestand Gefahr. Einige Minuten später hätte das Torbogen-Gebäude ohne entschlossenes Eingreifen mutmaßlich bereits erheblichen Schaden genommen gehabt. Neben der Brandbekämpfung erfolgten umfangreiche Überprüfungen, auch in der Kirche.
Den Worten von Kreisbrandrat Nitschke zufolge waren allein rund 100 Feuerwehrleute angerückt. Kill dankte als Vertreter der Kreis-Behörde allen Einsatzkräften. Durch das beherzte Eingreifen habe ein Übergreifen der Flammen verhindert werden können. Auch dieser Einsatz habe wieder gezeigt, wie wichtig das Ehrenamt sei. Inwieweit das historische Markttor-Gebäude durch das Feuer beschädigt worden ist, steht derzeit noch nicht fest. Die Außen-Fassade, an der der Holz-Anbau in Flammen aufging, wurde jedenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Außerdem mussten Teile des Dachs im Zuge der Brand-Bekämpfung geöffnet werden.
Die Höhe des entstandenen Sachschadens lasse sich zum derzeitigen Stand aber noch nicht näher beziffern, hieß es auf Anfrage unserer Redaktion aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Ramponiert wurde in Zusammenhang mit dem Lösch-Einsatz eine Brücke hinter der Marktkirche. Obwohl diese hölzerne Konstruktion laut Verkehrs-Zeichen für bis zu 30 Tonnen freigegeben ist, gab sie unter dem Gewicht eines deutlich weniger wiegenden Feuerwehr-Lkw teilweise nach. Das Fahrzeug konnte die Brücke letztlich dennoch passieren. Laut Kreisbrandrat Nitschke wurde auch bei diesem Zwischenfall niemand verletzt.
Mittlerweile liegt ein aktuellerer Beitrag zum Thema vor:
Feuer am historischen Markttor in Hohenwart wohl fahrlässig verursacht