Laut Kripo wurde der Brand durch Unkraut-Vernichtung mit einem Bunsenbrenner ausgelöst. 50.000 bis 100.000 Euro Schaden. Eine Zusammenfassung.
(ty) Nach dem gestrigen Brand am historischen Markttor-Gebäude in Hohenwart, der eine dreistellige Anzahl von Einsatzkräften auf den Plan gerufen hatte, liegen erste offizielle Informationen zum Ausmaß des Schadens sowie zur mutmaßlichen Ursache des Feuers vor. Die Ermittlungen wurden, wie berichtet, von Beamten der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt übernommen. "Nach bisherigen Erkenntnissen wurde das Feuer fahrlässig durch Unkraut-Vernichtung mit einem Bunsenbrenner ausgelöst", wurde am heutigen Nachmittag aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord gemeldet. Zu den Personen, gegen die sich der Verdacht richtet, wurden auch auf Anfrage keine Angaben gemacht. Wir fassen zusammen.
Wie berichtet, war am frühen Nachmittag am Markttor aus dem 15. Jahrhundert ein hölzerner Anbau in Brand geraten. Dieser wurde zum Raub der Flammen. Ein Übergreifen des Feuers auf das Markttor-Gebäude selbst sowie auf die direkt daneben befindliche Marktkirche, ebenfalls aus dem 15. Jahrhundert, konnte zum Glück verhindert werden – das wurde heute noch einmal aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord bestätigt. Der Brand an dem Holz-Anbau, der vor allem als überdachte Außen-Treppe diente, habe zügig gelöscht werden können. Verletzt worden sei niemand; auch das wurde heute noch einmal bestätigt. Zahlreiche Bilder von dem umfangreichen Feuerwehr-Einsatz finden Sie hier.
Links das Markttor-Gebäude, rechts die Kirche. Dazwischen der in Brand geratene Holz-Anbau.
Der besagte Holz-Anbau wurde durch das Feuer zerstört; die Abbruch-Arbeiten begannen noch gestern. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet zudem von Ruß-Schäden an benachbarten Gebäuden. Der insgesamt entstandene Sachschaden wurde nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen heute in einer Größenordnung von 50 000 bis 100 000 Euro angesiedelt. Wie berichtet, waren die ersten polizeilichen Maßnahmen von Streifenbeamten der örtlich zuständigen Inspektion aus Pfaffenhofen getroffen worden. Zunächst waren die Höhe des Schadens und die Ursache des Feuers unklar. Noch am Nachmittag war gegenüber unserer Redaktion erklärt worden, dass die weiteren Ermittlungen von der Kripo geführt werden.
Die Einsatzkräfte waren gegen 12.40 Uhr mit dem Stichwort "B4" gerufen worden. Nach den Worten von Kreisbrandrat Christian Nitschke kann von einem Großeinsatz mit "massivem Kräfte-Ansatz" gesprochen werden. Da zum Glück weder Menschen noch Tiere in Gefahr gewesen seien, habe man sich gleich voll auf die Brandbekämpfung und auf den Schutz der historischen Gebäude kümmern können. Das Feuer sei dann auch relativ schnell unter Kontrolle gewesen. Trotzdem war Eile geboten. Für das geschichtsträchtige Ensemble bestand Gefahr. Einige Minuten später hätte das Torbogen-Gebäude ohne entschlossenes Eingreifen mutmaßlich bereits erheblichen Schaden genommen gehabt. Neben der Brandbekämpfung erfolgten umfangreiche Überprüfungen, auch in der Kirche.
Neben den Streifenbeamten angerückt waren der Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk (THW), insgesamt rund 100 Floriansjünger von mehreren Feuerwehren aus den Landkreisen Pfaffenhofen und Neuburg-Schrobenhausen sowie die Pfaffenhofener Kreisbrandinspektion unter der Regie von Kreisbrandrat Nitschke. Auch Steffen Kill, für den Katastrophenschutz zuständiger Abteilungs-Leiter am Landratsamt von Pfaffenhofen und Chef der "Führungs-Gruppe Katastrophenschutz", sowie der hiesige Bürgermeister Jürgen Haindl verschafften sich vor Ort ein Bild von der Lage.
Erstmeldung zum Thema und Bilder-Reihe vom Lösch-Einsatz:
Großeinsatz in Hohenwart: Feuer bedrohte historisches Ensemble