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In Ingolstadt kann man jetzt auch mit dem Handy seine Fahrkarte kaufen – Aber man sollte schon wissen, was man tut 

(ty) Busfahren ohne Fahrkarte. Nur mit dem Handy. Ab sofort ist das auch in Ingolstadt möglich. Mit der „Touch&Travel“-App für Smartphones lassen sich Fahrkarten quasi mit dem Handy lösen. Das flexible Handy-Ticket für iPhones und Android-Smartphones im öffentlichen Nah- und Fernverkehr, eine Entwicklung der Deutschen Bahn, gilt ab sofort auch für die Busse im INVG-Verkehrsgebiet. Technisch setzt die neue Art, seine Fahrkarte bargeldlos zu bezahlen, allerdings schon ein gewisses Verständnis für grundlegende Smartphone- und GPS-Funktionen voraus. Und eine gewisse Unempfindlichkeit, was den Datenschutz betrifft.  Denn über eines muss man sich im Klaren sein: Man gibt sozusagen sein Bewegungsprofil weiter. Denn ohne das funktioniert logischer Weise keine Abrechnung.

In der Praxis sieht das so aus: Zuerst muss man sich auf der Homepage von Touch&Travel“ registrieren (www.touchandtravel.de) und die Abbuchungsformalitäten erledigen. Dann kann man die kostenlose App für sein iPhone oder Android-Handy im jeweiligen App-Store herunterladen und per zugeschickter PIN aktivieren. Auch die so genannten Standortdienste muss man beim jeweiligen Netzanbieter freischalten lassen. Sie sind das Fundament für die spätere Fahrpreisberechnung.

Nun geht es auf die Strecke: Dort, wo man einsteigt, gibt man entweder die an den Haltestellen aufgedruckten Kontaktpunkt-Nummern ein oder sagt der App per Positionsbestimmung, wo man sich gerade befindet. Ab dann läuft der „Taxometer“. Sollte eine Fahrkartenkontrolle kommen, lässt sich der in der App hinterlegte Barcode, der beweist, dass man kein Schwarzfahrer ist, einfach dem Schaffner zeigen.

Am Ende der Fahrt ist eine ähnliche Prozedur notwendig und nicht minder wichtig. Denn wenn man sich nicht abmeldet, kann es leicht zu Missverständnissen kommen. Das bedeutet, man wird mit einer höheren Rechnung beglückt. Denn automatisch loggt das System den virtuellen Fahrgast erst 13 Stunden nach Fahrantritt aus.

Und: Solange man als Fahrgast eingebucht ist, wird man laufend „getrackt“. Das bedeutet, Touch&Travel zieht sich die GPS-Daten vom Handy, erstellt sozusagen ein Bewegungsprofil. Was datenschutzrechtlich nicht so ganz trivial ist, zumal diese Daten ja eine Zeit lang gespeichert werde müssen, alleine schon, um Reklamationen bei der Rechnungsstellung nachvollziehen zu können. Aber dieses Einverständnis muss man ohnehin vorher abgeben, möchte man den Service nutzen.

Was der virtuelle Fahrgast in jedem Fall nicht vergessen sollte, ist es, sich nach der Fahrt abzumelden. Denn solange das nicht passiert, sitzt er für die App von Touch&Travel im Bus. Steigt er also beispielsweise ohne Abmeldung am Brückenkopf aus und geht zu Fuß zum Omnibusbahnhof, dann ist er diese Strecke für Touch&Travel mit dem Bus gefahren. Was kostenmäßig noch egal wäre. Fährt er aber beispielsweise vom Rathausplatz zum Hauptbahnhof und dann mit dem Zug nach München, ohne sich am Hauptbahnhof auszuloggen, weil er die Zugfahrkarte bereits besitzt, zahlt er womöglich doppelt. Denn das Handy meldet ja brav weiter, dass sich sein Besitzer entlang einer Zugstrecke bewegt.

„Das neue Angebot richtet sich an Spontan- sowie Gelegenheitsfahrer und Touristen, die im INVG-Gebiet und darüber hinaus unterwegs sind“, heißt es bei der INVG zum neuen Service, „durch die automatische Preisberechnung ist keine Auswahl des Tarifs notwendig.“ In der Tat berechnet „Touch&Travel“ eine Kurz- oder Einzelstrecke automatisch und fasst bei mehreren Fahrten an einem Tag sogar sämtliche Tickets zur günstigeren Tageskarte zusammen. 


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