78-Jähriger erkannte die Betrugs-Masche, ging zum Schein darauf ein und informierte die Polizei. Für zwei Polinnen (43 und 46) klickten dann die Handschellen.
(ty) Nach wie vor treiben Kriminelle auch in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen mit perfiden Lügen-Geschichten um Geld und Wertsachen zu bringen. Am gestrigen Mittwoch hat es nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord in Ingolstadt und Umgebung wieder etliche solcher Betrugs-Versuche gegeben. In einem Fall klickten daraufhin die Handschellen: Im Landkreis Pfaffenhofen wurden zwei Frauen im Alter von 43 und 46 Jahren festgenommen, die einen 78-Jährigen aus Baar-Ebenhausen abzocken wollten. Beide sitzen mittlerweile hinter Gittern.
Der 78-Jährige aus dem Gemeinde-Bereich von Baar-Ebenhausen habe gestern am frühen Nachmittag einen Telefon-Anruf von einem vermeintlichen Polizeibeamten erhalten. Der Kriminelle habe dabei vorgegaukelt, dass die Tochter des Rentners einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und dass diese jetzt nur noch durch die Zahlung einer hohen Kaution einer Haftstrafe entgehen könne. Der kontaktierte Senior habe die Betrugs-Masche erkannt, sei jedoch zum Schein auf die Forderung eingegangen. Gleichzeitig habe er die echte Polizei verständigt.
Von Beamten der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt habe der 78-Jährige daraufhin konkrete Anweisungen dazu erhalten, wie er sich weiter verhalten solle. "Obwohl er sich in einer absoluten Ausnahme-Situation befand, blieb der Mann ruhig und setzte alles umsichtig um", erklärte eine Polizei-Sprecherhin am heutigen Nachmittag. Als die Betrüger das geforderte Gold vor dem Wohnanwesen des Rentners abholen wollten, konnte den Angaben zufolge zuerst eine 43 Jahre alte polnische Staatsangehörige festgenommen werden.
Eine 46 Jahre alte Polin, die während der anvisierten Übergabe in einem Pkw gewartet habe, sei zunächst mit dem Auto geflüchtet. Im Zuge der sofort ausgelösten Fahndungs-Maßnahmen sei sie von Einsatzkräften der Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt dann auf der A9 auf Höhe des Autobahn-Parkplatzes "Baarer Weiher" gestoppt und ebenfalls festgenommen worden. Die zwei Frauen seien heute am Amtsgericht in München einem Haftrichter vorgeführt worden. Gegen beide sei Untersuchungshaft angeordnet worden. Daraufhin seien die Beschuldigten in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten gebracht worden.
Präventions-Hinweise der Polizei:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
- Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.