Warum der Afghane von den in Oberbayern lebenden Türken attackiert wurde, ist noch unklar. 22-Jähriger ging couragiert dazwischen und verhinderte Schlimmeres.
(ty) Ein im Gemeinde-Bereich von Wolnzach lebender Afghane (25) ist am gestrigen Abend in München von vier in Bayern wohnenden Türken im Alter von 19, 20, 21 und 22 Jahren angegriffen worden. Die Bundespolizei berichtet heute von dem Übergriff und erklärt, dass ein couragierter 22-jähriger Deutscher einschritt und dadurch den attackierten 25-Jährigen vor Schlimmerem bewahrte. Gegen die mutmaßlichen Täter werde nun strafrechtlich wegen Körperverletzung ermittelt.
Nach Angaben der örtlichen Bundespolizeiinspektion griffen die vier Türken den Afghanen gegen 20.45 Uhr am Gleis 2 des Bahnsteigs im S-Bahn-Tiefgeschoss am Hauptbahnhof an. Die Ursache der Auseinandersetzung sei noch nicht gesichert. Der Streit habe darin gegipfelt, dass gemeinschaftlich auf den 25-Jährigen eingeschlagen worden sei. "Ein 22-jähriger Deutscher aus Schondorf am Ammersee, einer von vielen Reisenden am Bahnsteig, schritt couragiert ein, obwohl bei dem Handgemenge ein metallener Campingstuhl verwendet worden war", erklärt die Polizei. "Der 22-Jährige wurde dabei leicht an der Lippe und am Hinterkopf verletzt, klagte über Kopfschmerzen."
Nach Angaben der Polizei hat der 22-Jährige, der im Sicherheits-Gewerbe tätig ist, durch sein Einschreiten weitere körperliche Attacken auf den im Gemeinde-Bereich von Wolnzach lebenden Afghanen verhindert sowie diesen dadurch möglicherweise auch vor schwereren Verletzungen bewahrt. Der 25-Jährige habe über starke Schmerzen im Gesicht geklagt. "Nach Erstversorgung wurde der offensichtlich mit Drogen in Kontakt gekommene Afghane von Rettungs-Sanitätern zur Abklärung möglicher Kopfverletzungen in ein Münchner Krankenhaus transportiert", heißt es weiter. "Kurze Zeit drauf wurde er jedoch von Bundespolizisten schon wieder im Hauptbahnhof gesehen."
Drei der vier Türken wohnen laut Mitteilung der Bundespolizei im Raum Garmisch-Partenkirchen, einer in München. Wie weiter erklärt wird, waren sie "im Zeitraum von Oktober 2023 bis Juli 2024 erstmals ins Bundesgebiet eingereist und genießen in Deutschland subsidiären Schutz; sind somit im Besitz einer gültigen Aufenthalts-Gestattung". Die Bundespolizei ermittelt nach eigenem Bekunden gegen diese vier Männer nun strafrechtlich wegen Körperverletzung. Nach einer Blutentnahme und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München I seien sie entlassen worden.