Er fiel auf eine perfide Lügen-Geschichte um einen angeblichen tödlichen Unfall herein. Das Geld wechselte dann in Ingolstadt den Besitzer. Die Kripo hofft auf Hinweise und warnt erneut vor dieser Betrugs-Masche.
(ty) Nach wie vor treiben Kriminelle in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute berichtet, wurde am gestrigen Montag ein 56-Jähriger aus dem Gemeinde-Gebiet von Reichertshofen zum Opfer einer perfiden Masche. Den Angaben zufolge fiel er auf die Lügen-Geschichten von Telefon-Betrügern herein und übergab schließlich in Ingolstadt 40 000 Euro an einen ihm nicht bekannten Mann. Die Kripo hofft auf Zeugen-Hinweise, warnt zugleich erneut vor solchen Betrügereien und gibt einmal mehr konkrete Präventions-Hinweise.
Nach aktuellen Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord hatte der 56-Jährige zunächst einen Anruf von einer Betrügerin erhalten, die sich dabei als Polizeibeamtin ausgab. Die Kriminelle gaukelte dem Reichertshofener vor, dass sein Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und dass er nun nur durch die Zahlung einer Kaution vor einer Haftstrafe bewahrt werden könne. Nach weiteren Gesprächen mit vermeintlichen Staatsanwälten und Psychologen sowie seinem vermeintlichen Sohn sei der 56-Jährige dazu gebracht worden, 40 000 Euro bei seiner Hausbank abzuheben.
Schließlich habe der Reichertshofener gegen 16.10 Uhr an der Bergbräustraße in Ingolstadt das besagte Bargeld an einen ihm unbekannten Mann übergeben. Der Fremde sei schließlich mitsamt der Beute auf einem E-Bike geflüchtet. Beschrieben werde der Täter als zirka 35 Jahre alt und etwa 175 Zentimeter groß. Er habe braune Augen und kurze, nach rechts gescheitelte, dunkle Haare. Bekleidet gewesen sei er mit einer blauen Jacke, einem dunklen Sweatshirt und einer schwarzen Jeanshose. Die Kripo hat die Ermittlungen in dem Fall bereits übernommen. Hinweise werden unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 entgegengenommen.
Präventions-Hinweise der Polizei:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
- Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.