Entdeckt wurde das Exemplar in Karlsfeld. Die Art ist grundsätzlich in der Lage, Krankheits-Erreger wie Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Viren zu übertragen.
(ty) Auch im Kreis Dachau gibt es nun den ersten bestätigten Nachweis einer Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus). Entdeckt wurde diese in der Gemeinde Karlsfeld, wie das Landratsamt heute bekannt gegeben hat. Das Gesundheitsamt sei vom bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) über den erstmalig bestätigten Fang der hier nicht heimischen Mückenart informiert worden. Das Gesundheitsamt habe die Gemeinde-Verwaltung bereits über den Nachweis der Tigermücke informiert. Der Fundort liege in der Rotkehlchenstraße, ganz in der Nähe des Landschafts-Schutzgebiets Krenmoos.
"Ursprünglich stammt die Asiatische Tigermücke aus Südostasien", erklärt das Landratsamt. "Globaler Warenhandel, Tourismus und sich verändernde klimatische Bedingungen tragen zu ihrer zunehmenden Verbreitung in Europa bei." Die Asiatische Tigermücke sorge immer wieder für Gesprächsstoff, da sie grundsätzlich in der Lage sei, Krankheits-Erreger wie zum Beispiel das Dengue-, Zika- oder Chikungunya-Virus durch einen Stich zu übertragen. "Die Übertragung einer dieser Krankheiten durch eine Asiatische Tigermücke ist in Deutschland bisher nicht erfolgt", so die Behörde weiter.
Krankheiten traten den Angaben zufolge bislang nur bei Reise-Rückkehrern – auch aus dem südlichen Europa – auf. Aus diesem Grund werde das Gesundheits-Risiko, welches von der Asiatischen Tigermücke in Deutschland ausgehe, "derzeit als äußerst gering erachtet und es besteht für Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Dachau keine konkrete Gesundheitsgefahr und kein Grund zur Besorgnis".
Für das vom LGL vorgeschriebene Monitoring nach dem Nachweis in Karlsfeld wird laut Landratsamt nun eine Fachfirma beauftragt. "Unter anderem werden in einem Umkreis von 200 Meter des Fundortes spezielle Fallen aufgestellt", erklärt die Kreis-Behörde. Mit ihnen werde geprüft, ob es sich bei der Tigermücke um einen Einzelfund oder bereits um eine lokale Population handele. "Entsprechend werden dann weitere Maßnahmen ergriffen.
Die Anwohnerinnen und Anwohner im Bereich des Fundortes werden gebeten der Fachfirma bei Bedarf Zugang in den heimischen Garten zu gewähren, um diese Fallen zu installieren." Für Menschen und alle anderen Tiere gehe von den Fallen keinerlei Gefahr aus, wird betont. Die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner erhalten laut Landratsamt zeitnah eine Hauswurf-Sendung mit den wichtigsten Informationen. Diese lägen dann auch im Rathaus von Karlsfeld bereit.
Zusätzlich bittet das Gesundheitsamt darum, einfache Maßnahmen zu ergreifen, um eine Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern. Hierzu zählten – gerade während Hitzeperioden – unter anderem das Abdichten von Regentonnen mit Mücken-Netzen oder Deckeln sowie das regelmäßige Leeren von Blumen-Untersetzern, Gießkannen und sonstigen Wasserpfützen, um "stehende Wasser-Ansammlungen" zu vermeiden. Da die asiatische Tigermücke ihre Eier bevorzugt in kleinen Wasser-Ansammlungen ablege, sei eine Eliminierung von solchen möglichen Brutstellen ein Weg zum Erfolg.
Ziel dieser Maßnahmen sei es, die Ausbreitung der asiatischen Tigermücke zu verhindern und damit auch die potenzielle, langfristig mögliche Gefahr der Übertragung von Krankheits-Erregern im Landkreis. Weitere Informationen sind auf der Internet-Seite des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL) zu finden; hier der direkte Link.
Die Asiatische Tigermücke sei – im Gegensatz zu heimischen Mücken – tagaktiv. Außerdem sei sie deutlich kleiner als heimischen Mücken und passe bequem auf eine Eine-Cent-Münze. Sie unterscheide sich so auch von der bei uns häufig vorkommenden Ringelmücke. Alle Erkennungs-Merkmale sind zu finden auf https://tiger-platform.eu; hier der direkte Link.
Bürgerinnen und Bürger, die ein Mücken-Exemplar gesichtet beziehungsweise erlegt haben, das untypisch oder auffällig erscheint und eine Asiatische Tigermücke sein könnte, können dieses an das LGL melden oder senden. Die Adresse lautet: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit (LGL), Landesinstitut für Tiergesundheit II, Sachbereich TG 6.3, Veterinärstraße 2, 85764 Oberschleißheim.
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