Erste Bilanz für den Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord: Deutlich mehr Einsätze, etliche Verletzte, attackierte Beamte.
(ty) "Deutlich bewegter als im Vorjahr" verlaufen ist heuer die Halloween-Nacht aus Sicht des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord in dessen Zuständigkeits-Bereich, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört. "Das Einsatz-Aufkommen war spürbar höher als in anderen Herbst-Nächten am Wochenende", heißt es in einer aktuellen Presse-Mitteilung. Insgesamt seien die Beamten in dieser Nacht zu 411 Einsätzen ausgerückt – im Vorjahr seien es 132 gewesen. Bei 20 handgreiflichen Auseinandersetzung seien insgesamt 18 Personen jeweils leicht verletzt worden. Nachfolgend weitere Details zur ersten Bilanz.
Den Angaben zufolge wurden die Gesetzeshüter in der vergangenen Nacht wegen insgesamt 71 Ruhestörungen gerufen. In 13 Fällen seien außerdem Sachbeschädigungen aufgenommen worden; der von den Tätern angerichtete Schaden summiere sich auf rund 9500 Euro. Bei sieben Einsätzen seien Polizisten tätlich angegriffen worden; dabei sei ein Beamter leicht verletzt worden.
Insgesamt 38 Verkehrsunfälle seien in der vergangenen Halloween-Nacht im Zuständigkeits-Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord aufgenommen worden. Bei diesen Unfällen seien insgesamt 16 Menschen jeweils leicht verletzt worden. Der bei dem Crashs enstandene Sachschaden belaufe sich unterm Strich auf rund 220 000 Euro.
Als "besonders herausragend" zeigte sich laut Mitteilung der Polizei die Situation am Geschwister-Scholl-Platz in Fürstenfeldbruck. "Etwa zwischen 19 Uhr und 22.30 Uhr hatten sich dort bis zu 200 Feiernde versammelt und fortwährend Böller gezündet", heißt es in der Presse-Information aus dem Polizeipräsidium. Ein in Brand geratener Mülleimer habe von Polizisten gelöscht werden können.
"Da trotz Unterlassungs-Aufforderung durch die Polizei weiterhin massiv Feuerwerkskörper gezündet wurden, entschied sich die Einsatz-Leitung zur Räumung des Platzes. Die Anwesenden kamen dem ausgesprochenen Platzverweis nach und verließen den Bereich vor dem Buchenauer Bahnhof friedlich."
In Puchheim zündeten Unbekannten laut Polizei offenbar nicht zugelassene Böller und demolierten dadurch zwei so genannte stumme Zeitungs-Verkäufer sowie ein Bus-Häuschen. "Die Wucht der Explosion war so heftig, dass hierdurch auch das Dach des Bus-Häuschens erheblich beschädigt wurde", so ein Polizei-Sprecher. An zwei Wertstoff-Sammelstellen in Eichenau seien jeweils ein Altpapier-Container sowie in einem Fall ein Holzzaun in Brand gesetzt und dabei beschädigt worden. Die Feuerwehr habe die Behälter gelöscht.
Den Einsatz von Polizisten aus mehreren Dienststellen habe eine aus dem Ruder gelaufene Party in Germering erforderlich gemacht. "Hier hatten sich etwa 20 Personen geweigert, nach Aufforderung eine private Feier zu verlassen." Im Rahmen des Einsatzes habe ein Jugendlicher einen Feuerwerkskörper auf die Polizisten geworfen, die jedoch unverletzt geblieben seien. Der junge Mann sei an seine Mutter übergeben worden.
Am Händelweg in Neuburg/Donau kam es gestern Abend zu einer Sachbeschädigung. Nach Angaben der örtlichen Polizeiinspektion ist folgendes passiert: Gegen 21 Uhr wurde an der Haustür einer 44-Jährigen geklingelt. Als sie öffnete, standen da mehrere Jugendliche und skandierten: "Süßes, sonst gibt's Saures. Die Frau konnte den jungen Männern keine Süßigkeiten übergeben – was diese dazu bewegte, ein Ei durch die noch leicht geöffnete Haustür zu werfen. Dann türmten die bislang nicht identifizierten Jugendlichen. In dem Hausflur sei ein Schaden von etwa 300 Euro entstanden. Hinweise zu diesem Fall werden unter der Rufnummer (0 84 31) 67 11 0 entgegengenommen.
Weitere Fälle aus der Region sind bislang nicht bekannt.
Hintergrund
Zum Zuständigkeits-Bereich des in Ingolstadt ansässigen Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord, der eine Fläche von rund 7260 Quadratkilometern umfasst, gehören die Landkreise Pfaffenhofen, Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen, Dachau, Fürstenfeldbruck, Landsberg, Starnberg, Freising, Erding (einschließlich Flughafen München), Ebersberg, sowie die kreisfreie Stadt Ingolstadt. In diesem Gebiet leben mehr als 1,6 Millionen Menschen.