34-Jährigem aus Somalia droht U-Haft. Er soll einem 54-Jährigen aus Tansania am Münchner Hauptbahnhof eine Weinflasche auf den Kopf geknallt haben.
(ty) Eine blutige Gewalt-Tat ist in der Nacht zum gestrigen Dienstag am Münchener Hauptbahnhof verübt worden. Wie die örtliche Bundespolizei-Inspektion berichtet, habe ein 34-jähriger Somalier einem 54-Jährigen aus bisher unbekannter Ursache eine Weinflasche auf den Kopf geknallt. Das aus Tansania stammende Opfer habe dabei eine Platzwunde erlitten. Beide Männer waren den Angaben zufolge sturzbetrunken. Einsatzkräften der Bundespolizei sei es gelungen, den flüchtenden Tatverdächtigen festzunehmen. Er soll im Laufe des heutigen Mittwochs einem Haftrichter vorgeführt werden, erklärte eine Polizei-Sprecherin gegenüber unserer Redaktion.
Laut Polizei-Angaben hielten sich die beiden Männer am frühen Dienstagmorgen gegen 3 Uhr gemeinsam im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofs in der Landeshauptstadt auf, als der 34-Jährige mit der Glasflasche zugeschlagen habe. Der Tansanier habe den Schlag erst später bemerkt, als er stark zu bluten anfing, heißt es im Polizei-Bericht. Ein unbekannter Zeuge habe den Rettungsdienst alarmiert, der den 54-Jährigen versorgte und die Bundespolizei informierte. Der Somalier habe sich zunächst vom Tatort entfernt, sei jedoch im Zuge der Fahndung am Querbahnsteig des Hauptbahnhofs gefasst worden.
"Ein Sanitäter, der zuvor ein Foto des Tatverdächtigen gemacht hatte, hatte maßgeblich zur Identifizierung beigetragen", berichtet die Sprecherin der Bundespolizei. Da sich der Verletzte einer Mitnahme ins Krankenhaus verweigert habe, seien beide Beteiligten zur Durchführung polizeilicher Maßnahmen zur Dienststelle der Bundespolizei gebracht worden. Freiwillig durchgeführte Atem-Tests ergaben laut Bericht einen Wert von 4,1 Promille beim Tatverdächtigen und von 3,3 Promille beim Geschädigten. Beide Personen seien dem Obdachlosen-Milieu zuzuordnen.
Eine Rücksprache mit der zuständigen Staatsanwaltschaft habe ergeben, dass der Somalier nach erfolgter Blutentnahme dem Haftrichter vorzuführen sei. "Eine Auswertung der Kamera-Aufzeichnungen bekräftigte den Tatvorwurf", so die Polizei-Sprecherin. Der Tansanier wurde nach Abschluss der Maßnahmen auf freien Fuß gelassen, der Somalier sei der Haftanstalt des Polizeipräsidiums von München überstellt worden. Nun droht ihm die Untersuchungshaft.